Der Graf von Saint-Germain

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Der Graf von Saint-Germain ist ein Kolportageroman von Robert Kraft, der im Münchmeyer-Verlag erschienen ist.

Inhalt[Bearbeiten]

Band 1[Bearbeiten]

Robert Kraft: Der Graf von Saint Germain, 1. Band
Der Graf von Saint-Germain, Marietta und ihre Tochter Pepita
Joseph, der spätere Cagliostro
Der Depeschenreiter Axel und Sir Walter Moore
Die Prinzess Polima

1750, Rom zu Zeiten Papst Benedikt XIV. Pater Hilarion ist im Traum der Erzengel Michael erschienen und hat ihm offenbart, dass er im Keller der englischen Gesandschaft den "roten Löwen", das Mittel um Gold zu machen, finden könne. Pater Hilarion, die Herzogin Ludmilla Borghesia, eine Nichte des Papstes, und Sir Walter Moore, der englische Gesandte, der ein spöttischer Freigeist ist und zunächst glaubt, dass man ihn nur düpieren will, finden bei ihrer Nachsuchung im Keller einen eingemauerten Sarg, in dem sich ein scheinbar Toter in altertümlicher Kleidung befindet. Bei diesem finden sie eine Anweisung, wie er wieder zum Leben erweckt werden solle. Nachdem man den Toten gründlich untersucht hat, befolgt man diese Anweisung und der Mann erwacht. Er stellt sich als Graf von Saint Germain vor und behauptet, mehrere Tausend Jahre alt zu sein.

Der Graf, der immer wieder einige Zeitabschnitte in einem totähnlichen Schlaf verbracht haben will, kann mit wunderbaren Fähigkeiten glänzen. Er kann sich alles merken, was er gelesen hat, kann Gold machen, kann gleichzeitig Lesen, Schreiben und Übersetzen, braucht keinen Schlaf und keine Nahrung und kann, wenn er in einem Starrkrampf liegt, was jeden Tag von zwölf bis eins der Fall ist, mit seinem Geist in die Ferne schweifen. Er führt mehrere Experimente vor und erscheint Lord Moore sogar als Geist, während er gefesselt im Starrkrampf liegt. Bei einer Gesellschaft in der englischen Gesandtschaft beeindruckt er mit seinen Fähigkeiten die Anwesenden unter anderem dadurch, in dem vor ihren Augen Gold herstellt. Zudem verspricht er der Gräfin Eudoxia de la Roche, einer vertrockneten Hexe mit nur noch zwei Zähnen, sie binnen eines Vierteljahres zur gefeiertsten Schönheit Roms zu machen. Allerdings müsse sie zwischen Reichtum, Schönheit, Weisheit, Liebesglück und Gesundheit wählen. Durch die Fürsprache Moores erhält Saint-Germain vom Papst, der sich im Übrigen nicht von dem Grafen und dessen Fähigkeiten beeindruckt zeigt, die Erlaubnis, sich in einem alten Kloster niederzulassen, das an die englische Gesandtschaft grenzt und als Spukkloster verrufen ist.

Allmählich wird dem Leser auch die Wahrheit über Saint-Germain offenbart. Als Kleinkind wurde er von einem weißen Mann aufgenommen und erzogen, hat auch in Begleitung eines weiteren Lehrers die Welt bereits. Unter dem Kloster befindet sich zudem ein geheimes Labyrinth mit einer Bibliothek, in welcher alte Bücher mit geheimen Wissen aufbewahrt werden. Dies ist die Quelle, aus der Saint-Germain geschöpft und sich im Laufe der Jahre seine wunderbaren Fähigkeiten und Tricks angeeignet hat. Unter der Maske eines Schreibers lebt er zudem im Baja, einem Stadtteil Roms, mit seiner Frau, die nichts von seinen Geheimnissen weiß, und seinem behinderten Kind Pepita. Dazu verfügt er über die Fähigkeit, andere Menschen zu hypnotisieren. Auf diese Weise hat er Pater Hilarion auch suggeriert, im Keller nach der eingemauerten Leiche zu suchen und Lord Walter Moore die Geistererscheinung vorgemacht.

Der Graf engagiert mehrere Bedienstete, die er aber zuvor alle in Hypnose versetzt und befragt. Dazu muss er ihnen aber einen Schlaftrunk eingeben, da er sonst seine hypnotischen Fähigkeiten nicht einsetzen kann. Unter den so Engagierten befindet sich auch der neunjährige Joseph, der spätere Cagliostro, der allerdings gegen die Hypnose des Grafen immun ist und es darauf abgesehen hat, dessen Geheimnisse zu auszuspähen.

Bei dem Empfang in der englischen Gesandtschaft war auch die polnische Prinzessin Polima anwesend, die Tochter des letzten polnischen Königs und Schwester der französischen Königin ist. Polima ist für das Kloster bestimmt, hat sich aber beim Anblick des Grafen in diesen verliebt. Am Abend vor ihrem Gang ins Kloster beichtet sie dem Fürstbischof von Rom ihre Liebe zu Saint-Germain und flüchtet dann in der Nacht zu Herzogin Borghesia. Diese bittet Walter Moore um Hilfe, der die flüchtige Prinzess nach Palo zu Kapitän Morphin, einem dort lebenden spleenigen Engländer, bringen lässt. Palo ist ein selbstständiger Hafen außerhalb des Kirchenstaates und somit eine vorläufig sichere Zufluchtsstätte für Polima. Der Fürstbischof lässt inzwischen den Grafen entführen, um Polima wieder in seine Gewalt zu bekommen, diesem gelingt es aber dank seiner Überredungskunst, sich aus der Gewalt des Geistlichen zu befreien und macht diesem weiß, dass Polima Lord Moore liebt und ihn heiraten werde und der Lord werde deshalb zum Katholizismus übertreten, was einen großen Sieg für den Fürstbischof darstellt.

Am nächsten Morgen erfährt der Graf auch durch Sir Moore, dass Polima geflohen ist und zudem, dass die Prinzessin in Palo untergebracht wurde. Der Graf überzeugt Moore davon, dass die Prinzessin nicht ihn, sondern in Wahrheit Moore liebe und bricht nach Palo zu Kapitän Morphin auf. Unterwegs besucht er seine Frau Marietta, die ihren Mann in der Maske des Grafen aber nicht erkennt, und verspricht ihr aufgrund ihres Drängens, die verkrüppelte Pepita zu heilen. In Palo suggeriert Saint Germain Prinzessin Polima Liebe zu Lord Moore und kehrt dann nach Rom zurück. Unterwegs rettet er ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken und entführt das Kind. Als Marietta dann den Grafen im Kloster mit der kranken Pepita aufsucht, beginnt dieser die angebliche Heilung, zu der Pepita aber von ihrer Mutter abgesondert und bandagiert werden muss, damit eine Heilung möglich sei. Dabei wird sie heimlich gegen das entführte Kind ausgetauscht.

In London ist man wegen seines Umgangs mit Saint-Germain, von dem man inzwischen erfahren hat, unzufrieden mit dem englischen Gesandten. Einige Wochen nach den bisherigen Geschehnissen bekommt Lord Moore daher durch den Depeschenreiter Axel, eigentlich adliger Abstammung, seine Abberufung zugestellt. Saint-Germain hält inzwischen Nachts geheime Zusammenkünfte in seinem Kloster ab, wobei er auch viele unglaubliche Dinge vorführt. Im Vatikan hat sich unterdessen die Ansicht gebildet, dass der Graf einen Geheimbund im Stile der Rosenkreuzer aufbaut. Axel, der mit Kardinal Lugio bekannt ist, wird als päpstlicher Bevollmächtigter bei Saint-Germain eingeschleust. Der Depeschenreiter kann den Humbug entlarven, da er sich mit der indischen Hypnosekunst auskennt und durch ein Gegenmittel vorgesorgt hatte, so dass er vom Grafen nicht eingeschläfert und hypnotisiert werden konnte. Da er aber im Grafen einen Mann wiederfindet, der ihm einst das Leben gerettet hat, und trotz der Schwindeleien dessen edle Ziele sieht, behält er seine Erkenntnisse für sich. So bleiben Sain-Germain zwar die Inquisition erspart, er soll aber dennoch aus dem Kirchenstaat verbannt werden. Inzwischen ist zudem sein Page Joseph mit einem der geheimen Bücher geflüchtet.

Axel reitet nach Palo, wo sich Captain Morphin bereits auf einen Angriff der Franzosen vorbereitet, da der französische König seine Schwägerin mit Gewalt holen will. Diese befindet sich inzwischen aber nicht mehr in Palo, sondern ist bereits vor einigen Tagen heimlich auf ein Schiff Richtung England gebracht worden. Da taucht ein geheimnisvolles schwarzes Schiff auf, dessen Kapitän Axel über die Gefangennahme des Grafen unterrichtet, gegen den der Vatikan doch eine Inquisition eröffnet hat. Der Depeschenreiter wird nach Rom zurückgeschickt und soll dort die Botschaft überbringen, dass das schwarze Schiff die Stadt Fiumicino bombardieren werde, wenn der Graf nicht freigegeben wird.

Saint Germain kommt frei und wird auf das schwarze Schiff gebracht, welches ihm unterstellt wird. Der Erbauer war früher ebenfalls ein Schüler des Meisters von Saint-Germain. An Bord befinden sich seine Tochter Isabel und deren Stiefbruder, der der Kapitän des Schiffes ist. Saint Germain holt die Bücher und seine Laborausrüstung aus dem Kloster und seine Familie an Bord, ebenso die Gräfin Eudoxia de la Roche, der er ja versprochen hatte, sie zur gefeiertsten Schönheit Roms zu machen.

Axel ist nach Palo zurückgekehrt, dort ist inzwischen die französische Kriegsflotte eingetroffen, die aber nicht angreift, sondern sich nach einiger Zeit wieder zurückzieht: Unter dem Druck Frankreichs hatten sich Neapel, Genua und Rom verständigt, Palo dem Kirchenstaate zuzuschlagen, womit dieser nun dort Einfluss ausüben kann. Ein Angriff auf Morphin ist zudem überflüssig, da, so berichtet der verzweifelte Lord Moore nach seiner Ankunft auf Palo, die Franzosen Polima bereits in ihrer Gewalt haben. Ihr Schiff war auf dem Weg durchs Mittelmeer abgefangen worden. Der Graf, der nun mit dem schwarzen Schiff vor Palo eintrifft, weiß aber zu berichten, dass sich Polima inzwischen in der Hand von tunesischen Piraten befindet. Kapitän Morphin, Lord Moore und Axel brechen mit Morphins Jacht zur tunesischen Küste auf, wobei sie von dem schwarzen Schiff begleitet werden. Der Graf hat einen hellsehenden Indier an Bord, durch den man weiß, dass sich Polima in einer Felsenburg in der Hand des Piraten Rotbart befindet. Zudem macht er Axel, den er als einen ehrlichen Mann bezeichnet, das Angebot, ferner an seiner Seite zu bleiben und zu seinem Biographen zu werden.

Band 2[Bearbeiten]

Der Graf, der tatsächlich über gewisse eigene hellseherische Fähigkeiten verfügt, wendet mit Unterstützung Axels ein geheimes Mittel an, das ihm starke hellseherische Möglichkeiten gibt und erforscht so im Geist die Höhle der Piraten, bei denen die Prinzess Polima gefangengehalten wird, nachdem das französische Schiff, auf dem sie sich befunden hatte, gekapert worden war. Die Piraten, die durch die Anwesenheit des schwarzen Schiffes vor ihrem Schlupfwinkel unruhig geworden sind, wollen die Absichten des Grafen und seiner Begleiter erkunden und schicken einen Spion, der sich als Schiffbrüchiger ausgibt, an Bord. Dieser wird vom Graf in Hypnose versetzt und ausgefragt.

Während der Abwesenheit der Hauptstreitmacht der Piraten, die zu einem Beutezug aufgebrochen ist, greifen Saint-Germain und seine Begleiter die Felsenburg an, um Polima zu befreien. Zwar können die dort noch anwesenden Piraten geschlagen und auch die später zurückkehrende Hauptstreitmacht besiegt werden, Polima wird aber vor ihrer Rettung durch einen Wächter erstochen. Im Tode schwindet bei ihr auch die suggerierte Liebe zu Lord Moore und sie wendet sich sterbend wieder dem Grafen zu, was dieser dem dabei aber nicht anwesenden englischen Lord nicht offenbart. Vielmehr behauptet er, Polima sei mit einem Gruß an Moore auf den Lippen gestorben.

Durch eine Kur und künstliche Zähne, von denen aber niemand weiß, dass es künstliche sind, hat Saint-Germain die vertrocknete Gräfin de la Roche wieder zu einer Schönheit gemacht und mit Morphins Jacht nach Rom gebracht, wo großes Aufsehen erregt und sie die gefeiertste Schönheit der Stadt wird. Walter Moore trennt sich dort zudem ohne Abschied von seinen Begleitern und bricht nach England auf.

Zurückgekehrt an die tunesische Küste, ist das schwarze Schiff verschwunden. Zunächst glaubt der Graf noch, dass es bei einem Sturm untergegangen sein könnte, kommt dann aber zu der Überzeugung, dass Kapitän Römer ihn mit dem Schiff absichtlich verlassen hat, da man seiner nicht mehr bedarf, nachdem sich die geheimen Bücher und Chemikalien aus dem Kloster an Bord befinden. Saint-Germain ist aber in Besitz einer Liste von geografischen Bestimmungen, die einst von Lady Isabels Vaters mit Hilfe von Hellsehern gemacht wurden. An den Punkten sollen sich Schätze befinden und der Graf glaubt, dass das schwarze Schiff diese Stellen aufsuchen wird. Mit Morphin und Axel macht er sich auf, ebenfalls diese Punkte zu besuchen, um das schwarze Schiff zu finden, an dessen Bord sich noch seine Frau Marietta nud die falsche Pepita befinden (Seine wirkliche, verkrüppelte Tochter war nach dem heimlichen Austausch verstorben).

Die erste Station führt zu den Trümmern von Karthago. Dort finden sie in einem unterirdischen Höhlensystem einen riesigen automatischen Elefanten, der vor Jahrtausenden als Gottheit der alten Karthager gedient hat. An der zweiten durch die Koordinaten bestimmten Stelle wird im Mittelmeer eine Süßwasserquelle entdeckt. Da Saint-Germain Klarheit über den Verbleib des schwarzen Schiffes haben will und seine eigenen hellseherischen Fähigkeiten nicht mehr wirken, fährt die Jacht nun nach Ägypten, wo ein hellsehender Derwisch gesucht werden soll. Durch Vermittlung des französischen Konsuls, eines früheren Bekannten Axels, kommt der Graf in Kontakt mit dem koptischen Patriarchen, der verrät, dass sich in einem Koptenkloster im Tal der Natronseen ein Hellseher befinden soll. Von diesem erfahren sie, dass sich das schwarze Schiff vor der Küste Senegambiens befindet und vermutlich nach Indien unterwegs ist. In der Nähe des Klosters befindet sich zudem noch einer der Orte der Liste. Hier hat ein Forscher eine Statue vergraben, bevor er vom Oibt des Klosters getötet worden war. Axel und der Graf können nach der Befragung des Hellsehers aus dem Kloster entkommen, die Statue ausgraben und nach Kairo zurückkehren.

In einem Sturm wird Morphins Jacht zerstört; der Graf, Axel, Morphin und der Matrose Sam können sich aber auf eine Insel retten, geraten hier in die Gewalt der Talalas und flüchten sich schließlich auf ein Schiff, welches einem mohamedanischen Indier gehört. Dieser ist unterwegs nach Indien, da er Ansprüche auf den Thron machen will. Die Geretteten müssen sich zwar als Sklaven betrachten, dem Grafen gelingt es jedoch, sich durch seine musikalischen und medizinischen Fertigkeiten bei dem indischen Fürsten unabkömmlich zu machen und sogar eine gewisse Gewalt über ihn zu erlangen. So kann er den Indier auch dazu überreden, eine Insel anzulaufen, auf der sich zwei weitere der auf der Liste verzeichneten Orte befinden. Während der erste offensichtlich bereits ausgeräumt wurde, wird an den zweiten eine Kanonenkugel gefunden, die sich als eine hohle Bombe entpuppt. Wegen eines Orkans müssen sich der Graf und seine Begleiter in einen Kratertrichter flüchten, während die "Stern von Indien" sich vom Sturm getrieben von der Insel entfernt. In dem Krater wird die Bombe untersucht und geöffnet und darin ein in einer Geheimschrift abgefasstes Dokument entdeckt. Am Morgen muss die Gruppe feststellen, dass sie den Krater nicht verlassen kann, da der Lasso, der einen Aufstieg ermöglichen sollte, von Kapitän Smart, einem Sklavenhändler und Piraten, entfernt wurde. Er macht Anspruch auf das Geheimdokument und nimmt den Schah und seine Begleiter gefangen. Nur der Graf, der den Krater noch während der Dunkelheit einmal verlassen hatte, bleibt in Freiheit. Es gelingt ihm, den Reis auf dem Sklavenhalterschiff mit einem Betäubungsmittel zu versetzen und so seinen Begleitern wieder zur Freiheit zu verhelfen.

Ein weitere der geografischen Bestimmungen der Liste führt den Grafen, Axel, Morphin und Sam, die dazu vom Schah eine Beurlaubung erhalten haben, auf die Malediven. Die gesuchte Stelle befindet sich mitten in einer Lagune, die aber nicht befahren werden darf. Da der maledivische Sultan aber wissen will, was sich hinter der Ortsangabe verbirgt, brechen der Graf, Axel, Morphin und Sam in Begleitung eines Ministers Nachts per Boot zu den Koordinaten auf. Dort finden sie eine unbekannte Insel mit einem indischen Tempel, in dem sich die Mumie eines heiligen Affen befindet. Der Graf, Axel und Moprhin werden von einem auf der Insel lebenden verwilderten Menschen in dem Tempel eingesperrt, Sam kann sie aber befreien. Der Matrose ist von dem Wilden dabei aber so schwer verletzt worden, dass er stirbt. Die Gruppe verlässt schließlich heimlich die Malediven, da man befürchtet, dass bei einer Rückkehr zum maledivischen Sultan wegen des Befahrens der Lagune trotz allem der Henker auf sie warten könnte. Außerhalb der Malediven gerät das Boot aber in einen Sturm und kentert.

Zehn Jahre später treffen Axel, der inzwischen seinen Fürstenthron bestiegen hat und wieder als Prinz Alexander unterwegs ist und der Graf von Saint-Germain, inzwischen am russischen Hof beheimatet, in Genua wieder zusammen, wo die Italiener über eine mögliche Unterstützung Preußens im Kampf gegen Frankreich, Schweden, Österreich, das Kerndeutsche Heer und Russland beraten. Der Graf ist erfreut und erstaunt zugleich, Axel lebend wiederzutreffen. Nach dem Untergang ihres Bootes vor den Malediven war Saint-Germain von einem Schiff gerettet worden, hatte aber nichts mehr von seinen Kameraden vernommen. Er war zu dem indischen Großfürsten zurückgekehrt und hatte dann sieben Jahre in Indien verbracht, dabei auch nach dem schwarzen Schiff suchend. Mehrfache Befragungen von Fakiren hatten aber stets ergeben, dass sowohl seine Frau Marietta als auch Axel und Morphin tot wären. Nun erkennt der Graf, dass die Angaben der Fakire falsch gewesen sein müssen - er hatte sie unabsichtlich durch seine eigenen Gedanken beeinflusst und sie so dazu gebracht, dass zu sehen, was er selbst gedacht hat - und bekommt auch eine Vision, die ihm verrät, dass Marietta ebenfalls noch lebt und sich in Genua befindet. Saint-Germain kann so seine Frau und seine (falsche) Tochter wiederfinden und gibt sich diesen als Mann und Vater zu erkennen. Von diesen erfährt er auch das Schicksal des schwarzen Schiffes, das damals in einem Sturm an der tunesischen Küste untergegangen war. Die anderslautenden Aussagen von hellsehenden Fakiren und Derwischen hatten ebenfalls nur auf einer unabsichtlichen Willensbeeinflussung durch die starken Gedanken des Grafen basiert.

Zur gleichen Zeit taucht auch der frühere Page Joseph wieder auf, der unter dem Namen Marquis Pellegrini agiert und sich als Schüler und Nachfolger des Grafen von Saint-Germain ausgibt. Wie einst dieser verfügt er über "magische" Gaben und gibt eine Vorstellung, der auch der Graf in seiner neuen Identität beiwohnt. Joseph hat Saint-German aber erkannt und versucht ihn zu einer Zusammenarbeit zu erpressen, worauf der Graf aber nicht eingeht. Pepita verschwindet kurz darauf, durch eine Vision erkennt der Graf, dass sie von Joseph entführt worden ist. Zusammen mit Axel bricht er zur Verfolgung auf, beide geraten aber in einen Hinterhalt, den der alte Zigeuner Zuringo für einen seiner Feinde gelegt hat. Nach dem Tod Zuringos, den dieser bei der Rache an seinem Feind erleidet, taucht Joseph, der zehn Jahre Schüler des alten Zigeuners geweseb war, im Lager auf. Er kann sich mit Saint-Germain einigen und lässt diesen frei, ebenso Axel.

Der Roman schließt mit einem kurzen Ausblick auf das Schicksal mehrerer Hauptpersonen: Lord Walter Moore stirbt als gebrochener Mann. Die Fürstin de la Roche hat durch die mexikanische Revolution ihr Vermögen verloren und stirbt schließlich als öffentliche Dirne an einer häßlichen Krankheit. Marietta endet im Irrenhaus. Joseph/Cagliostro, mit Pepita verheiratet, arbeitet weiter als Magier und endet schließlich im Kerker zu St. Leo.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Der Roman erschien bei Münchmeyer erstmals 1909 in 24 Lieferungen, 1910 erschien eine zweibändige Buchausgabe im Rahmen der Gesammelte Reise- und Abenteuerromane. Die Bände tragen dabei die Nummern eins und zwei der siebten Serie. Weitere, ebenfalls zweibändige Ausgaben erschienen 1922, 1923 und 1924.

1995 erfolgte bei Hobby-Nostalgie-Druck ein Nachdruck in 21 Heften.[1]

Laut einer Werbeanzeige in einem Band von Das Glück von Robin Hood erschien der Roman um 1918 auch in einer vierbändigen Ausgabe als Band 1 bis 4 der I. Serie von Robert Kraft’s Zeit- und Weltromane.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 581 ff.
  2. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 609