Grabsdorf
Grabsdorf ist der frühere Name von Friedrichsthal (heute ein Ortsteil von Oranienburg), ein Ort in einem waldreichen Gebiet an der Havel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort existiert seit 1350, als er als "Grabsdorf" erwähnt wurde. Der Name Friedrichsthal rührt von Friedrich I. her, der Grabsdorf 1701 kaufte und umbenannte.
- Grabsdorf erhielt ein Jagdschloß, das innerhalb seiner schmucklosen Mauern bis diesen Augenblick noch [...] zeigt, die, nach damaliger Mode, ihm gegeben wurden. Dabei wurde der Name Grabsdorf, der an unbequeme Dinge erinnern mochte, beiseite getan [...][1]
Das vom Kurfürsten erbaute Schloss ist heute nicht mehr erhalten. Friedrichsthal war ein Kolonistendorf, zunehmend auch ein Fischerdorf. Die Ortschaft wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ausgebaut, um den "Stadtflüchtlingen" bessere Bedingungen als in der Großstadt zu bieten. Seit 2003 ist Friedrichsthal nach einer Gemeindegebietsreform ein Ortsteil von Oranienburg. Zu einiger Berühmtheit gelangte der hier 1893 geborene "starke Mann" und Artist Siegmund Breitbart.
bei Karl May
Grabsdorf im Werk Karl Mays | |
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In Karl Mays Roman "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" gehört Grabsdorf dem Ritter Werner von Holtzendorff. Nach seiner Flucht aus Dechtow am Zotzen vor Suteminn wird Dietrich von Quitzow vorerst auf Schloss Bützow, dann auf Schloss Neumühl und schließlich in Grabsdorf als Knecht verkleidet versteckt gehalten.
- »Nach Grabsdorf,« antwortete Werner. »Ihr könnt jetzt unmöglich unentdeckt aus dem Lande fliehen; man stellt Euch überall nach und lauert auf allen Wegen. Aber in Neumühl konntet Ihr unter diesen Umständen auch nicht bleiben, und da ist mir ein guter Gedanke gekommen. In Grabsdorf nämlich wohnen ein paar meiner alten Knechte mit ihren Weibern; sie haben von mir einige Häuser, und ich kann mich auf ihre Treue verlassen. Dahin bringe ich Euch. Sie sollen Euch hegen und pflegen, und dort seid Ihr sicher, so lang Ihr Euch nicht zu erkennen gebt.«
- Das Dorf Grabsdorf ist jetzt nicht mehr vorhanden und lag östlich von der Havel an Stelle des jetzigen Dorfes Friedrichsthal. Dietrich erhielt in einem Bauernhause eine Stube, und es wurde mit dem Besitzer des Hauses, Werners ehemaligem Knechte, die Verabredung getroffen, ihn für einen Verwandten auszugeben, den er zu sich genommen habe, um sich von ihm in der Wirthschaft helfen zu lassen.[2]
Zufällig begegnet Dietrich bei der Feldarbeit dem Sohn des Markgrafen Friedrich von Zollern, dem jungen Johann, überwältigt ihn und flieht mit seiner Geisel nach Pommern.
Anmerkungen
- ↑ Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Havelland.
- ↑ Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 5. Kapitel, S. 211.
Weblinks
- Eintrag Friedrichsthal in der Wikipedia.