Baggara
Baggara, eigentlich Baqqâra, heißt auf arabisch "Kuh"[1]-Hirten, bezeichnet jedoch meist die im Sudan, dem Tschad und auch in anderen Sahel-Ländern nomadisierenden Beduinen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Baqqâra gehen zumindest teilweise auf Kamel-Nomaden zurück, die, als sie von Norden kommend in feuchtere Gebiete vorstießen, die Kamelzucht zugunsten der Rinderzucht aufgaben. Sie unterteilen sich in mehrere Stämme, die für ihre Identität wichtiger sind als ihre Identität als Baqqâra. Sie waren traditionell als Sklavenhändler bekannt, die ackerbautreibende Völker weiter im Süden überfielen. Auch heute noch sind einige der Stämme im Bürgerkrieg von Darfur beteilig. Die Baqqâra sind sunnitische Muslime.
Die Baqqâra von Darfur und Kordofan waren die wichtigsten Anhänger des Mahdi im Mahdi-Aufstand von 1881 bis 1899.
bei Karl May
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Karl May schreibt Baqqara, allerdings ohne Betonungszeichen auf dem zweiten "a".
- Im Roman "Im Lande des Mahdi II" warnt Amr el Makschef, Vetter des Mahdi und Scheik der Baggara eine Sklavenkarawane der Takaleh vor dem Ich-Erzähler.
- In der Erzählung "Eine Ghasuah" treffen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar auf eine Sklavenkarawane der Baggara, die ein Nuehr-Dorf überfallen hatten.
- Das waren jedenfalls Baqqara gewesen. Diese bedienen sich der Ochsen zum Reiten und steigen nur bei Jagd- oder Kriegszügen zu Pferde. Wir hatten es also mit einem solchen zu thun, und es blieb nur zu entscheiden, ob es ein Kriegs- oder Jagdzug gewesen war. Diese Entscheidung war sehr leicht zu treffen, denn auf die Jagd nimmt man nicht so viele Kameele mit. Diejenigen, welche hier geritten waren, kehrten also vom Kriege zurück,und da in jenen Gegenden Krieg ganz gleichbedeutend mit Raub, besonders Sklavenraub, zu sein pflegt, so hegte ich die Überzeugung, daß wir die Fährte einer Ghasuah vor uns hatten.[3]
In der später in Sand des Verderbens eingebundenen Version Der Raubzug der Baggara wird Halef durch Ben Nil ersetzt.
Anmerkungen
- ↑ Die wichtige zweite Sure des Korans heißt al-Baqara (die Kuh), schreibt sich jedoch nur mit einem q, der zweite Vokal ist kurz und daher der erste betont (báqara vs. baqqâra).
- ↑ Karl May: Im Lande des Mahdi II. Deutscher Hausschatz 1892/93, 4. Kap., S. 373 f.
- ↑ Karl May: Eine Ghasuah. Eichsfelder Marienkalender 1892, S. 62.
Literatur
- Christian Delachampagne: Die Geschichte der Sklaverei. Patmos Verlag GmbH & Co. KG, Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf und Zürich 2004, ISBN 3-538-07183-7.
Weblinks
- Eintrag in der Wikipedia.