Untersberg

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Werke mit
Untersberg
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Die Liebe des Ulanen

Der Baron de Bas-Montagne ist Franzose und lebt unter dem Namen Untersberg in Berlin. Er ist einige sechzig Jahre alt.

[Ein] hagerer, graubärtiger Mann. Er war in einen alten Schlafrock gekleidet und trug an den Füßen sehr zerfetzte Pantoffeln. Er hatte kein Haar mehr auf dem Kopfe. Sein Gesicht war eingefallen und in seinen tief liegenden Augen zuckten irre, unheimliche Lichter.

Der Baron ist ein bigotter, menschenfeindlicher Charakter. Der Heirat seines Sohnes mit der bürgerlichen Amély stand er strikt ablehnend gegenüber. Eine Abwesenheit seines Sohnes ausnutzend, setzte er Amély so sehr unter Druck, dass diese mit ihren Kindern ohne eine Nachricht an ihren Mann wegging. Sein Sohn verließ ihn dann aus Kummer über den Verlust seiner Familie.

Auf der Suche nach ihm kam der Baron nach Berlin, wo er als verbitterter Sonderling lebt. Er führt dort den Namen Untersberg, eine Übersetzung seines eigentlichen Namens. Er versucht – fast zwanghaft – ein Porträt seines Sohnes zu zeichnen, was ihm nicht gelingt. Darüber hinaus sammelt er, ebenfalls manisch, Kolibribilder, da sein Sohn Amély mit dem Kosenamen Kolibri rief. Er gilt als Kunstmäzen, da er junge Maler fördert, wenn diese ihm Kolibris malen, daher stammt auch sein Spitzname Kolibri.

Der Maler Hieronymus Aurelius Schneffke ist sein einziger menschlicher Umgang. Alle anderen Besucher jagt er mit seiner Dogge "Tiger" aus dem Haus. Der Baron beauftragt Schneffke, in Frankreich auf Schloss Malineau Nachforschungen zu betreiben, da er weiß, dass Amély dort zuletzt lebte. Da der Schlossverwalter Berteu gestorben ist, hat der Baron Sorge, ob dieser das Geheimnis um die adelige Geburt von Nanon und Madelon Köhler hat ausplaudern können.

Schneffke findet in Frankreich den Sohn des Barons. Er schmuggelt ihn in dessen Wohnung. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn um die Unschuld Amélys. Schneffke liest einen Brief vor, aus dem eindeutig hervorgeht, dass der Baron schuld ist am Verschwinden Amélys und der Kinder. Dennoch weigert der Alte sich, einzulenken. Er lehnt es ab, Nanon und Madelon als Enkelinnen anzuerkennen und weist seinem Sohn die Türe. Über das weitere Schicksal des Barons wird nichts weiter gesagt.

Sonstiges[Bearbeiten]

In der bearbeiteten Buchfassung endet der alte Baron durch Selbstmord.

Seltsam ist, dass erwähnt wird, dass der Baron zusammen mit seinem Sohn auf preußischer Seite als Sanitäter im deutsch-französischen Krieg tätig ist. An dieser Romanstelle hatte die Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn aber noch gar nicht stattgefunden.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.