Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado (Elspe 2014)
Das Stück „Unter Geiern“ wurde 2014 bereits zum 6. Male in Elspe aufgeführt – seit jeher die Geschichte von „Der Geist des Llano Estacado“.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt[Bearbeiten]
Die Geschichte spielt im Llano Estacado, einer Wüste zwischen Texas und New Mexico, im Jagdgebiet der Komantschen. In den Schlupfwinkeln der Wüste verstecken sich eine Menge zwielichtiger Gestalten. Sie schlossen sich zu Banden zusammen, überfielen die Farmer, lockten Reisende in die Irre, plünderten sie aus und töteten sie. Eine dieser Banden wurde „Die Geier“ genannt. Sie scheinen zunächst selbst Winnetou und Old Shatterhand immer einen Schritt voraus zu sein – bis diese Unterstützung durch den geheimnisvollen „Geist des Llano Estacado“ erhalten. Mann für Mann erledigt er die Verbrecher einen nach dem anderen; an seiner Seite der mächtige Greifvogel Cochise, der ihn bei seiner Rache unterstützt. Doch wer ist der geheimnisvolle „Geist“, der schließlich zusammen mit Winnetou und Old Shatterhand die Geierbande und auch Weller, ihren hinterhältigen Anführer, in einer spektakulären Aktion seiner gerechten Strafe zuführt...?
Besonderheiten[Bearbeiten]
Bereits im Herbst des Vorjahres wurde als Untertitel "Der Geist des Llano Estacado" eingefügt - dies ist die erste Verwendung dieser Figur in Elspe seit der Uraufführung 1972. Damit lag die erste Inszenierung vom "Geist des Llano Estacado" genau 42 Jahre zurück. Auf dem Gelände der Karl-May-Festspiele wurden wieder Umbauten durchgeführt. Allein 350.000 Euro wurden in folgende Erneuerungen investiert:
- eine komplette Barrierefreiheit auf dem gesamten Gelände
- in der Rodeo-Arena eine dritte neue Tribüne
- 200.000 Euro wurden für eine neue Tonlage ausgegeben
- die alte Tonanlage auf der Bühne und in der Showhalle brachte man auf den neuesten Stand.
Anfang Februar wurde Martin Semmelrogge ("Das Boot") als Gaststar für die Spielzeit 2014 bekannt. In „Unter Geiern“ war er der neue Gangsterboss Weller. Eine zweite Heimat in Elspe fand in diesem Jahr der Mönchsgeier „Jack“ - damit kreiste erstmals ein lebender Geier mit einer Spannweite von über drei Metern und einem Körpergewicht von 9,5 Kilogramm. Trainiert wurde „Jack“ in der Greifvogelstation Hellenthal im Nationalpark Eifel von seiner Trainerin Maike Schmidt, um bei „Unter Geiern“ die Rolle des mächtigen Greifvogels „Cochise“ zu spielen. In der Schlüsselszene rettete er den Adligen Sir David Lindsay und stürtzte die brutalen Banditen Miller und Baker in den Abgrund.
Der "Geist" trug in der diesjährigen Neuinszenierung nicht wie im Roman ein weißes Büffelfell und eine bleiche Büffelschädelmaske, sondern war verhüllt in eine schwarze Geister-Kluft gekleidet. Untermalt wurden seine Auftritte mit einer unheimlichen Geisterstimme und pyrotechnischen Effekten wie Rauchwolken und Lichteffekte.
Darsteller und Neuerungen[Bearbeiten]
Neu war die buchnahe Rolle des Magiers und Scouts Juggle-Fred, der den Trapper Sam Hawkens ersetzte und den Treck anführte. Er traf nach seiner Ankunft in Helmers Home mit der Postkutsche auf seinen Freund Bloody-Fox und beeindruckte diesen mit einigen Zaubertricks. Ebenso jagte der Juggle-Fred diesmal den mit Dynamit beladenen Planwagen der Geier in die Luft. In der Rolle des gewitzten Scouts kehrte nach 34 Jahren der Zauberer Robert Marteau zurück. Er spielte bereits von 1969 – 1980 als Akteur bei den Karl-May-Festspielen Elspe.
Der Westmann Bloody-Fox wurde zum ersten Mal von Sebastian Kolb gespielt, dessen Figur etwas mehr in die Geschichte einbezogen wurde. Erstmalig nach 1972 durfte Fox wieder als der "Geist des Llano Estacado" auf die Jagd nach den Mörder seiner Eltern gehen. Der "Geist" hatte zwar nur vier kurze Autritte, aber diese waren sehr wirkungsvoll, zumal er immer wieder zum rechten Zeitpunkt erschien. Er half Winnetou und Old Shatterhand bei der bewaffneten Auseinandersetzung mit den Geiern und erschoss Walker. Anschließend erledigte er auch Gordon, der sich auf Anweisung Prestons außerhalb des Trecks aufhielt, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Nach der Explosion des Planwagens nahm Leader einen kleinen Auswandererjungen als Geisel und wurde ebenfalls Sekunden später von einer Kugel des „Geistes“ getroffen.
Ein weiteres Debüt in Elspe gab Zoe Howard; sie wechselte von den Süddeutschen Karl-May-Festspiele in Dasing ins Sauerland. Ihre Rolle, die junge Farmersfrau Sarah Helmer, die sich um Bloody-Fox kümmert, hatte im Vergleich zu 2008 ein Geheimnis. Als zweiter "Llano-Geist" wachte sie über Bloody-Fox ihrerseits und musste diesen bzw. den "Geist" auch vor einer hinterhältigen Falle der Geier-Banditen bewahren. Der Schütze Leader ging dabei auf ihr Konto. Am Anfang (Szene: Viele Jahre später) verließ Sarah Helmer ihre Farm und brach zum Dorf der Komantschen auf. Hier hatte man dieses Bild ebenfalls ein wenig verändert: eigentlich begrüßt Sarah die ankommenden Farmer und Siedler und empfängt eine Kiste Munition mit der eintreffenden Postkutsche. Bei den Komantschen, die sich zur Büffeljagd versammeln, teilt sie Häuptling Schiba-bigk mit, dass die von ihnen erwarteten Lebensmittel nun mit der Postkutsche angekommen seien. Eine weitere Neuerung war, dass die "Geier" bei einer kurzen Rast in Helmers Home (2. Akt) beschlossen, den "Geist" aus dem Weg zu räumen.
Multitalent Markus Lürick übernahm als Sir David Lindsay eine weitere komische Rolle. Sir David Lindsay trug diesmal nicht das Safari-Outfit, sondern einen schottischen Kilt mit Mütze und Jacke. Einige weitere neue Elemente kamen im Finale hinzu. Der "Geist" griff in das Geschehen an der Hängebrücke ein, gab sich als Bloody-Fox zu erkennen, entsorgte das schwarze Kostüm und fiel nach Wellers Tod auf der Hängebrücke Sarah in die Arme. Auch Sarah Helmer lüftete ihr Geheimnis und holte ihr Geisterkostüm hervor. Eingebaut in einem erweiterten Dialog zum Schluss: Fox (überrascht): „Du warst der zweite Geist des Llano Estacado. Und ich dachte schon, ich wäre verrückt!“ - Sarah Helmer (emotional): „Ich war immer in deiner Nähe!“.
Leicht verändert der Beginn des Prologs des Stücks in diesem Jahr: Gangsterboss Weller kündigte den herannahenden Zug an und die Bande ritt nun geschlossen, ohne Einzelvorstellung der Mitglieder ein. Ebenso entfiel der erste Überfall der Komantschen auf Helmers Home, wo die Angreifer mit einer Gatling-Kanone beschossen wurden.
Umbesetzung gegen Saisonende[Bearbeiten]
Da Oliver Bludau auf Grund einer Erkrankung für den Rest der Saison (letzte fünf Vorstellungen) ausfiel, übernahm Stephan Kieper die Rolle des Old Shatterhand. Sein Part, der Bandit Leader, ging dafür in den Banditen Miller über, gespielt von Harald Heufer.
Sonstiges[Bearbeiten]
In der diesjährigen Inszenierung verwendete man auch wieder zum Anfang die Begegnungsszene zwischen Bloody-Fox und Old Shatterhand aus dem Jahre 2008. Allerdings trat seinerzeit an Old Shatterhands Stelle der Westmann Old Surehand. Die Falle der "Geier" und die Rettung des "Geistes" fand in der Szene statt, in der die Banditen den entführten Sir David Lindsay über den Lageort der Diamantenmine ausfragen. Beim Zusammentreffen der Geier an der alten Fichte wurde zusätzlich Walkers Tod erwähnend eingefügt.
Rahmenprogramm[Bearbeiten]
Greifvogelshow Falcons and Horses in der Rodeoarena, Stunt- und Pyrotechnikshow Caretaker's Crash in der Showhalle, Musikshow Rocky Town Tennesee in der Showhalle, Straßenunterhaltung Elspe Festival Street Party und Live-Country and Rockband Tyrkys.
Literatur[Bearbeiten]
- Christine Hünseler: Frischer Wind im Elsper Llano estacado. In: Karl May & Co. Nr. 137/2014.
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