Miramare
Biegt man auf dem Weg von Venedig nach Triest kurz vor dem Ziel nach rechts von der Hauptstraße ab, so gelangt man auf eine kleine Küstenstraße, die sich wunderhübsch am Meer entlangschlängelt und immer wieder den Blick freigibt auf eine Landzunge, an deren Ende direkt am Wasser ein vielfach mit Zinnen und Türmchen geschmücktes schneeweißes Schloss steht, dessen letzte Räume erst nach dem Tod des Bauherrn fertiggestellt wurden: das Schloss Miramare.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Schloss Miramare liegt auf einer Felsenklippe der Bucht von Grignano an der Adria etwa fünf Kilometer nordwestlich der italienischen Hafenstadt Triest. Das Schloss wurde zwischen 1856 und 1860 von Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, dem Bruder Kaiser Franz Josephs I., und seiner Gattin Charlotte von Belgien erbaut. Architekt und Bauleiter war Carl Junker. Das Schloss und seine Inneneinrichtung sowie die umliegende Parkanlage wurden entsprechend den detaillierten Anweisungen und Vorstellungen des Erzherzogs erbaut und spiegeln in vielen Bereichen die große Liebe Maximilians zum Meer wider. Die Innenausstattung wurde erst 1870, nach dem Tod Ferdinand Maximilians, fertiggestellt.
Bei Baubeginn war Maximilian Oberbefehlshaber der Österreichischen Kriegsmarine, 1857 wurde er zum Generalgouverneur von Lombardo-Venetien ernannt. Als die Lombardei 1859 verloren ging, zogen sich Maximilian und Charlotte auf Miramare zurück, erst vorübergehend in das Gartenhaus im Park, dann, Weihnachten 1860, schließlich in das Hauptgebäude.
1863 wurde Maximilian in Schloss Miramare auf Betreiben des französischen Kaisers Napoleon III. von einer mexikanischen Delegation zum Kaiser von Mexiko ernannt.
Nach dem Tod von Maximilian und der Rückkehr der geistig verwirrten Charlotte nach Belgien wurde das Schloss zu einer Sommerresidenz der Habsburger.
Seit 1955 ist das Schloss als staatliches Museum für Besucher geöffnet.
Sonstiges[Bearbeiten]
- Meldung aus der zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitung "Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg" vom 4. August 1865:
- Der Kaiser von Mexiko kann sein liebliches Schloß Miramare bei Triest nicht vergessen und er will deshalb im südlichen Theil des Meerbusens von Mexiko, tief in der Bai von Quadeloupe eine Seestadt gründen, die den Namen Miramare erhalten soll.[1]
- Die Landzunge, auf der das Schloss steht, liegt im "inselfreien" Golf von Triest.
bei Karl May[Bearbeiten]
Miramare im Werk Karl Mays | |
| |
|
In Der Weg zum Glück wird das Schloss erwähnt. Der Autor hat nahe des Schlosses eine sehr kleine Insel plaziert, auf welcher ein Teil des Geschehens spielt: ein Mädchenhändlerring hält dort seine "Ware" gefangen: junge Damen, die als Sexsklaven an Bordelle in den USA teils verkauft werden sollen, teils auch wollen. Die Insel ist durch einen ausgebauten Höhlengang mit einem kleinen Pavillion im Schlosspark verbunden.
Ludwig II. wollte das Schloss besichtigen und eventuell kaufen, wird aber in einer Fallgrube im Höhlengang gefangen und mit dem Tode bedroht, weshalb er nichts mehr mit Schloss und Stadt zu tun haben will.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg, Nr. 59/1865, S. 1, hier online.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag in der Wikipedia.