Karl-May-Höhle
Karl-May-Höhle im Werk Karl Mays | |
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Die sogenannte Karl-May-Höhle befindet sich im Oberwald, unweit von Hohenstein-Ernstthal.
Inhaltsverzeichnis
die reale Höhle[Bearbeiten]
Eigentlich handelt es sich um keine Höhle, sondern um zwei Stollen, die um 1620 in den Berg getrieben worden waren. Ertragreich waren sie allerdings nicht, so dass das Eisenbergwerk bald wieder eingestellt wurde. Trotzdem erhielt sich der Name Eisenhöhle. Einer der beiden Stollen stürzte später ein. In der Bevölkerung war der erhalten gebliebene Stollen auch als "Räuberhöhle" bekannt, da er wohl im 18. Jahrhundert Räuberbanden zeitweilig als Versteck von gestohlenem und geraubtem Gut diente.
Eine Vermessung durch Hans Zesewitz ergab, dass der Stollen über 20 Meter lang ist; ein Seitenstollen misst 9, der andere 13 Meter.
Auch Karl May kannte diese "Höhle" und suchte dort 1869 Unterschlupf, als er in seiner Heimat polizeilich gesucht wurde.
Hans Zesewitz sorgte Anfang der 1930er Jahre dafür, dass die Höhle erhalten wurde. Im Mai 1933 unternahmen er, Klara May und Lucia Lieberknecht, Euchar Albrecht Schmid und seine Gemahlin, Günther von Schönburg-Waldenburg (Besitzer des Waldstücks), Oberforstrat Schwöbel und Otto Uhling (Pächter des Steinbruchs) eine Besichtigung der Höhle. Seit der Zeit existiert auch eine Erinnerungstafel. 1936 wurde die Höhle begehbar gemacht.
Heute gibt es einen ausgewiesenen Wanderweg vom Karl-May-Haus zu dieser Karl-May-Höhle.
im Werk[Bearbeiten]
In der um 1874 im Schwarzen Buch erschienenen Novelle Rache oder Das erwachte Gewissen wird die Eisenhöhle als Treffpunkt und Versteck für Wilderer erwähnt. Die Autorenschaft Karl Mays ist bei diesem Text allerdings umstritten.
1875 erschien Mays Novelle Die Rose von Ernstthal, in der er dem Stollen unter dem Namen Eisenhöhle ein literarisches Denkmal setzte.
Sonstiges[Bearbeiten]
Früher existierten in der Gegend mehrere Höhlen; zu Mays Zeiten mindestens noch eine weitere, die sogenannte Serpentinhöhle, die tatsächlich im 18. Jahrhundert von Räuberbanden als Lagerraum für ihre Beute benutzt wurde. Diese Höhle existiert nicht mehr.[1]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Hallmann: Von der Eisenhöhle..., S. 29 ff.
Literatur[Bearbeiten]
- Peter Richter/Uwe Neßler: Bilder aus Ardistan. Karl-May-Stätten in Sachsen. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 61-63/1986. KMG-Presse Ubstadt 1986. (Onlinefassung)
- Hans Zesewitz: Die Karl-May-Höhle bei Hohenstein-Ernstthal. In: "75 Jahre Karl-May-Verlag", Bamberg 1988. (Festschrift)
- Klaus Ludwig: Ein halbes Jahrhundert "Karl-May-Höhle". In: "75 Jahre Karl-May-Verlag".
- Wolfgang Hallmann/Christian Heermann: Reisen zu Karl May. Erinnerungsstätten in Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Westsachsen Verlag Zwickau 1992.
- Wolfgang Hallmann: Von der Eisenhöhle zur Karl-May-Höhle. In: Mitteilungen des Hohenstein-Ernstthaler Geschichtsvereins, Heft 7, 2010.
- Jenny Florstedt: Die Karl-May-Höhle . In: Karl May in Hohenstein-Ernstthal 1921-1942, 2016.
Weblinks[Bearbeiten]
- Die Karl-May-Höhle bei Hohenstein-Ernstthal - Karl Mays Zufluchtsort im Mai 1869 von Prof. Dr. Klaus Ludwig.
- Eintrag auf der Homepage der Stadt Hohenstein-Ernstthal.
- Deutsche Rohstoff AG will Nickelabbau im Oberwald, Freie Presse (FP) vom 8. Oktober 2010.
- Australier interessieren sich für Rohstoffe unterm Oberwald, FP vom 21. November 2011; Australier wollen Nickel-Proben nehmen, FP vom 6. März 2012.