Käthe
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Werke mit Käthe | |||
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Käthe ist Großmagd beim Peitschenmüller. Mit einem Schneider, der ihr fortgelaufen ist, hat sie einen Sohn, der bei einer Ziehmutter aufwächst. Der Essenkehrer ist nun ihr Geliebter.
- Sie war eine übergroße, breitschulterige Gestalt. Wenn sie zur Zeit des preußischen Soldatenkönigs gelebt hätte und von diesem gesehen worden wäre, so hätte dieser sich ganz gewiß sofort ihrer bemächtigt, um sie einem seiner Riesengardisten zur Frau zu geben.
- Ihre Züge waren grob wie ihre ganze Gestalt und ihre Bewegungen eckig und massig. Sie hatte den Alten kommen sehen, nahm sich aber nicht die Mühe, zu grüßen. Ihr Character erlaubte ihr selbst diese einfache Höflichkeit nicht.
- »Nun, Käthe,« sagte er, »siehst mich nicht?«
- Sie antwortete nicht, und so fuhr er fort:
- »Ja, ich glaubs gar wohl, so eine gar Schöne und Jugendliche wie Du mag so einen alten Knaxer, wie ich bin, gar nicht anschaun. Könntst Dich sonst an mir vergaffen und dann bald auch so einen Schnurrbarten bekommen, wie ich einen hab.«
- Da fuhr sie aus ihrer gebückten Stellung schnell empor. Er hatte sie bei ihrer verwundbarsten Seite angegriffen, denn die schöne Käthe besaß bereits einen ganz respectablen Haarwuchs unter der Nase. Ihr Gesicht glühte vor Zorn, als sie sich nun hören ließ:
- »Was sagst? Was meinst? Einen Schnurrwichsen hätt ich im Gesicht?«[1]
Sie ist grob, primitiv und herzlos und teilweise Spießgesellin ihres Herrn.
- »Der Fex. [...] Es ist sein Fruhstucken.«
- Da trat schnell die Magd herbei.
- »Was! Dem Fex willsts hinschaffen?« fragte sie.
- »Ja.«
- »Hast nicht gehört, daß er nix bekommen soll!«
- »Er kann doch nicht hungern?«
- »O, er soll hungern; der Müllern hats befohlen.«
- »Das hat der Vatern nicht so schlimm gemeint.«
- »Wie ers gemeint hat, das geht mich nix an. Der Fex, der Faullenzer und Lodrian, soll nix bekommen, und ich darf nicht dulden, daß Du es ihm giebst. Her damit! Ich werds Deinem Vatern erzählen!«
- Sie riß ihr den Teller aus der Hand und eilte mit demselben in die Mühle.[2]
Als besondere "Anerkennung" lässt Sepp ihr eine der Hauptrollen in seinem "Geisterzauber'" zukommen, so dass sie zu dem Dreck und der Blamage auch noch drei gesalzene Ohrfeigen erhält.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May: Der Weg zum Glück – Höchst interessante Begebenheiten aus dem Leben und Wirken des Königs Ludwig II. von Baiern. Erstausgabe Verlag H. G. Münchmeyer Juli 1886 bis August 1888, S. 246 f. (Onlinefassung)
- ↑ May: Weg zum Glück, S. 248. (Onlinefassung)
Literatur[Bearbeiten]
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.