Johannes Kochta

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Johannes Kochta, eigentlich Johann Peter Kochte (* 28. März 1824; † 27. Februar 1886), war ein katholischer Katechet im Zuchthaus Waldheim.

Leben[Bearbeiten]

Er wurde in Budissin (Bautzen)-Niederseide geboren; sein Vater war herrschaftlicher Kutscher in Oberuhna bei Bautzen. Wo er seine Lehrerbildung erwarb, ist nicht bekannt (das katholische Lehrerseminar in Bautzen wurde erst 1851 gegründet). Zwischen 1845 und 1847 bekleidete er jedenfalls schon das Amt eines Hilfslehrers und Schulvikars in Radibor; von 1847 bis 1866 war er als ständiger Lehrer an der Crostwitzer Filialschule in Räckelwitz (Oberlausitz) tätig. Am 1. Juli 1866 wurde ihm die neu errichtete Stelle eines dritten Katecheten an der Landesanstalt zu Waldheim, unter Ertheilung der Staatsdienereigenschaft, ingleichen mit der Qualität und dem Range eines Oberbeamten übertragen. Er erhielt freie Wohnung und eine jährliche baare Besoldung von 400 Tl., die später schrittweise erhöht wurde. Im Jahre 1885 wurde er zum Oberlehrer ernannt. Ein hartnäckiges Hautleiden (chronisches Ekzem), das sich besonders seit 1884 bei ihm bemerkbar machte, zwang ihn mehrfach zu Unterbrechungen seines Dienstes. So hieß es etwa in einem Bericht der Anstaltsleitung an das Ministerium des Innern vom 11. Oktober 1884:

Sein Zustand ist nach Angabe des ihn behandelnden Dr. Georgi kein günstiger und wird die Krankheit bei seiner nicht gerade festen Gesundheit länger andauern ...

Als er Mitte Januar 1886, nach zwischenzeitlichen Besserungen und Rückfällen, endlich sein Amt wieder in alter Weise fortzuführen gedachte, sollte dies jedoch nur von kurzer Dauer sein: Am 27. Februar 1886 verstarb er in Waldheim an Lungenentzündung.[1]

Johannes Kochta und Karl May[Bearbeiten]

Während seiner Haft in Waldheim lernte Karl May den Katecheten Kochta kennen. In seiner Autobiographie stellt ihn wie folgt dar:

Er war nur Lehrer, ohne akademischen Hintergrund, aber ein Ehrenmann in jeder Beziehung, human wie selten Einer [...][2]

Außerdem verdankt May ihm die Lektüre eines bisher nicht belegten Büchleins mit dem Titel Die sogenannte Spaltung des menschlichen Innern, ein Bild der Menschheitsspaltung überhaupt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Plaul: Resozialisierung, S. 141.
  2. Karl May: Mein Leben und Streben. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br. 1910, S. 172.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.