Joachim Mock
Joachim Mock (* 28. November 1926 in Magdeburg) ist ein früherer deutscher Schauspieler sowie Regisseur, Autor, Produzent und Synchronsprecher.
Er spielte und inszenierte in vielen Theatern und einige Male für Fernsehen und Kino. Im Letzteren war er in Nebenrollen besetzt, darunter Harald Reinls U 47 - Kapitänleutnant Prien (1958) und Im Stahlnetz des Dr.Mabuse (1961). Sein Schauspieldebut hatte Mock 1952 im Film Einmal am Rhein gegeben und blieb bis 1988 aktiv. Auf der Freilichtbühne Rehberge hatte er vor seinen Karl-May-Inszenierungen bereits die Titelrolle Liliom gespielt.
Mock und Karl May[Bearbeiten]
Im Rehberger Programmheft 1963 erinnerte sich Mock, 1938 mit seiner Mutter im Karl-May-Museum in Radebeul gewesen und von seiner Großmutter mit zu einer Winnetou-Aufführung in Rathen genommen worden zu sein. Winnetou "starb" auf einer kleinen Empore neben seinem Sitzplatz. Laut seiner Großmutter sei der junge Mock völlig gebannt gewesen und habe durch heftiges Schütteln zurück in die Wirklichkeit geholt werden müssen.
1940 riss er mit Freunden von zu Hause aus, um bei Winnetou in Werder mitzuspielen. Sie sahen sich das Stück aber nur von der Tribüne aus an. Mock war vom Ort wenig begeistert ("Das war mehr Rummelplatz, die Bühne hatte wenig Charme"). Er war aber fortan Karl-May-Sammler.
1963 schlug er dem Bezirksamt Berlin-Wedding erfolgreich Karl May für die dortige Freilichtbühne Rehberge vor. Mit geringem Budget vom Amt und viel Eigenleistung wurden 1963 Winnetou und 1964 Old Surehand auf die Bühne gebracht. Joachim Mock war Produzent, Textbuchautor, Regisseur, Requisiteur und Old Shatterhand-Darsteller. Nach eigener Angabe versuchte er sich eng an May zu halten und engagierte sich nach großem Zuschauerzuspruch für ein zweites Spieljahr. In diesem setzte der Bezirk jedoch die Inszenierung vorzeitig ab und lehnte eine Fortführung auf eigene Kosten durch das Ensemble ab. Eine Bühnenmiete von 1.000 DM pro Vorstellung war Mock zu hoch.
Mocks Inspiration war durch die Karl-May-Spiele Bad Segeberg gekommen. Mit Harry Walther, mit dem er bereits in Magdeburg gespielt hatte, war Joachim Mock befreundet. Sie statteten sich gegenseitige Besuche ihrer Karl-May-Aufführungen ab und Walther wollte Mock später gerne nach Bad Segeberg holen, jedoch hatte Mock vom WDR bereits ein sehr gutes Angebot.
Im Interview mit Karl May & Co. erinnerte sich Mock zum Schluss, dass sich für eine Aufzeichnung in Rehberge das ZDF etwas zu spät gemeldet hatte. Vom WDR-Unterhaltungschef wurde er ebenfalls nach einer Aufzeichnung der erfolgreichen Rehberger Aufführungen gefragt - fünf Jahre nach deren Absetzung.
Literatur[Bearbeiten]
- Karl May & Co. Nr. 99, Februar 2005: Wild West in Berlin (Teil 1) von Hartmut Schmidt, S.18-21 / "Jawoll, machen Sie das!", Interview mit Joachim Mock, S.22-23