Hazienda del Erina
Hazienda del Erina im Werk Karl Mays | |
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Die Hazienda del Erina liegt im Norden Mexikos, am Abhange der Berge von Cohahuila.[1] Die nächste größere Stadt ist Saltillo. Nachbarn sind u. a. Verdoja und der Besitzer der Hazienda Vandaqua.
Die Hazienda gehört zu den Ländereien der Familie de Rodriganda und wurde von Don Ferdinando de Rodriganda an Petro Arbellez verpachtet. Der zugehörige Grundbesitz umfasst einen Flächenraum von zwanzig geographischen Quadratmeilen.[2]
- Unter einer Hazienda versteht man eine Meierei; doch sind diese mexikanischen Hazienda's sehr oft mit unseren größten Rittergütern zu vergleichen, da zu ihnen zuweilen ein Länderkomplex von der Größe eines deutschen Fürstenthums gehört.
- Die Hazienda del Erina war ein so fürstlicher Besitz. Das massive Gebäude war aus Bruchsteinen erbaut und von Pallisaden umgeben, welche gegen räuberische Ueberfälle einen starken Schutz gewährten. Das Innere des einem Schlosse gleichenden Herrenhauses war auf das Feinste ausgestattet und zeigte eine solche Geräumigkeit, daß Hunderte von Gästen da Wohnung finden konnten.
- Umgeben wurde das Haus von einem großen Garten, in welchem die prachtvollste tropische Vegetation in den strahlendsten Farben schimmerte und die üppigsten Düfte verbreitete. Hieran schloß sich auf der einen Seite der dichte Urwald, auf der anderen ein ausgedehnter Feldwuchs, und auf den beiden übrigen sah man große Weiden sich ausdehnen, auf welchen sich Herden tummelten, deren Stückzahl viele Tausende betrug.[3]
Unter dem Hauptgebäude gibt es einen verschließbaren Keller, in den Petro Arbellez und Maria Hermoyes während der Besetzung der Hazienda gesperrt werden. Ein kleines Fenster führt auf den Hof.
Auf der Hazienda sind etwa 40 Männer beschäftigt. Namentlich bekannte Vaqueros sind Franzesko, Sanchez und Juanito.
In seinem Testament schenkt Ferdinando de Rodriganda die Hazienda Petro Arbellez, der das durch ein Dokument (offenbar einen "Kaufvertrag") beweisen kann.
Im Spätsommer 1866 ist die Hazienda del Erina eine Etappenstation der Franzosen. Sie wird von etwa 300 Anhängern des Prätendeten Pablo Cortejo und dem "Panther des Südens" gestürmt und in Besitz genommen. Josefa Cortejo bleibt mit einem kleinen Trupp der Besatzer auf der Hazienda.
Sie wird dann von den Miztecas unter Häuptling Büffelstirn zurückerobert.
Zur Frage des Eigentümers[Bearbeiten]
- "[...] Diese Hazienda wird von uns zuerst besetzt, denn sie ist unser Eigenthum."
- "Sie ist das meinige!"
- "Ihr lügt!"
- "Ich habe sie gekauft!"
- "Beweist es!"
- "Ich habe es bereits bewiesen, ich besitze das Dokument des Kaufes."
- "Dieses Dokument ist gefälscht. Ihr habt die Hazienda nicht gekauft, Ihr habt sie vielmehr geschenkt erhalten, und die Kaufacte sind nur zum Schein ausgestellt worden."
- "Selbst wenn Ihr das Richtige errathen hättet, wäre die Hazienda mein Eigenthum. Und selbst wenn mein Recht ein nichtiges wäre, fiele die Hazienda an den Grafen Rodriganda zurück, aber nicht an Euch." (Dialog zwischen Petro Arbellez und Josefa Cortejo, Waldröschen, 72. Lieferung)[4]
Sonstiges[Bearbeiten]
Von Karl Sternau, der den Kaiser Maximilian retten will, wird die Hazienda als Versteck für denselben ausgewählt. Der Kaiser schlägt die Möglichkeit zur Flucht allerdings aus.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 10409 (vgl. KMW-II.3, S. 572).
- ↑ Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 11652 (vgl. KMW-II.5, S. 1363).
- ↑ Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 10427 f. (vgl. KMW-II.3, S. 584).
- ↑ Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 13455 (vgl. KMW-II.6, S. 2509 f.).