Giölgeda padishanün
Giölgeda padiśhanün ist der Haupt- bzw. Obertitel von mehreren Teilen des Orientzyklus.
Der Beginn „Giölgeda padiśhanün“. Reise=Erinnerungen aus dem Türkenreiche von Karl May. erschien im 7. Jahrgang der Zeitschrift Deutscher Hausschatz (Nrn. 16–52, Januar bis September 1881).
- Abu el Nassr
- Die Tschirkarma
- Abu-Seif
- Eine Wüstenschlacht
- Der Merd-es Scheitan
- Der Ruh'i Kulyan
Nachdem weitere Teile des Orientzyklus ohne Obertitel abgedruckt worden waren, tauchte er bei den Fortsetzungs- und Schlussteilen von Der letzte Ritt wieder auf: Giölgeda padiśhanün. Reise=Erinnerungen aus dem Türkenreiche von Karl May. Der letzte Ritt. im 11. Jahrgang der Zeitschrift „Deutscher Hausschatz“ (Nrn. 6–11 und 49–52, November bis Dezember 1884 und September 1885) sowie im 12. Jahrgang (Nrn. 1–17, 19–22 und 52, Oktober 1885 bis Februar 1886 und September 1886).
Jürgen Pinnow schreibt:
- Der Ausdruck wird übersetzt mit ›Im Schatten des Padisha‹, später auch ›Im Schatten des Großherrn‹ In der Buchausgabe, Karl May: Gesammelte Reiseromane Bd. 1: Durch Wüste und Harem. Freiburg 1892, S. 32, lautet der Passus Giölgeda padiśahün; hier sind wenigstens a und h nicht vertauscht. Auf alle Fälle ist der Ausdruck frei nach dem Muster der deutschen, nicht der türkischen Sprache zusammengestellt worden; er verstößt hart gegen die Regeln der türkischen Vokalharmonie, Morphologie und Syntax. Korrekt müßte er – in moderner Orthographie – lauten: Padişahın gölgesinde, wörtlich ›Großherrn des Schatten seinem in‹, zu Padişah ›Großherr‹; =ın Genitivsuffix; gölge ›Schatten‹, =si ›sein(e/es)‹; =n= Bindelaut; =de ›in‹ (Lokativsuffix); ı, d. i. i ohne Punkt, spricht man ungefähr wie e in Gabe, genauer wie polnisches y.
Literatur[Bearbeiten]
- Jürgen Pinnow: Sächsisches in den Werken Karl Mays. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1989, S. 230–264 (hier: Fn. 18, S. 259). ISBN 3-920421-56-6 (Onlinefassung)