Diskussion:Christi Blut und Gerechtigkeit

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zibar[Bearbeiten]

Von Kategorie Diskussion:Handlungsorte hierher kopiert

In den Reisen Kara ben Nemsis klaffen oft über weite Strecken große Lücken, in denen räumlich – zeitlich passend spätere Erzählungen spielen. So zum Beispiel "Christi Blut und Gerechtigkeit" (Marienkalender-Geschichten, Zeitschrift "Vom Fels zum Meer") bei den Zibarkurden in einer der Lücken zwischen Amadje und Bagdad im ‚Wilden Kurdistan‘.

Mir scheint dies bei der (heute!) Stadt „Az Zibar“ im Nordiraq/Nordwestiraq zu spielen.

Hat von Euch jemand irgendwelche Infos, die meine Annahme bestärken oder widerlegen?

Herzliche Grüße --Skipper Michael 17:14, 12. Feb. 2010 (UTC)

O ha! und auf eine Kat-disk hab ich Esel geschrieben! Sagt mir doch bitte, wohin ich diese Frage korrekterweise transferiere!

--Skipper Michael 21:07, 12. Feb. 2010 (UTC)

Hallo Skipper, nach Franz Kandolf spielt der Orientzyklus um 1871/72, die Marienkalendergeschichte aber 1875. Als Handlungsort von Christi Blut hab ich beim schnellen Blättern nur den Großen Zab wahrgenommen. Wie kommst du auf einen Zusammenhang zu Band 2? Nur durch den Dschesiden? Schönen Gruß, --Uwe L. 22:34, 12. Feb. 2010 (UTC)
Kandolf hat wohl recht. Kara ben Nemsi ist mit Halef alleine unterwegs,...,
Wie ich drauf kam, weiß ich nicht, oder vielmehr, es war eine Textpassage, die ich nicht mehr finde, vielleicht eine falsche Erinnerung. Der Dschesiden? Nein, das bezieht sich nur auf Band 2, iimpliziert aber nicht die gleiche Reise.
Handlungsort: liegt definitif am / nahe des Zab. Und da, am Zab, habe ich die Zibar-Kurden gesucht und dabei "Az Zibar" gefunden. Dann hat sich über Nacht die Verbindung eingestellt, die ich aber eben nicht mehr finde - Ha!Ich hab sie wieder, Augenblick... et voila:
»Angst, Sihdi? Weißt du, wer ich bin? Ich bin Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah; ich habe dir zwei Jahre lang treu und tapfer gedient, war mit dir in der Sahara, in Masr2, im Belad al Arab, in Mossul und bei den Teufelsanbetern und bin in keiner Gefahr von deiner Seite gewichen. Hast du jemals gesehen, daß ich Angst gehabt habe?«

»Nein. Mein wackerer Halef hat sich niemals gefürchtet.«
Er wirbelte seinen Schnurrbart, der links aus wenigen und rechts aus etlichen Haaren bestand, sehr selbstgefällig in die Luft hinaus, schob den Turban aus der Stirn, richtete seine kleine, schmächtige Gestalt möglichst hoch im Sattel auf und lockerte seine messingbeschlagenen Pistolen. Nach dieser sehr imponierenden Einleitung meinte er:

»Du sagst die Wahrheit, Effendi. Du bist der weiseste Mann und der größte Krieger des Abendlandes; du hast eine starke Büchse, um den Löwen, den schwarzen Panther und den Bären zu töten; du hast ferner eine Flinte, aus der du viele Kugeln schießen kannst, ohne zu laden; du hast auch zwei kleine Pistolen, die sechsmal losgehen in einer Minute. Ich aber bin dein Freund und Beschützer Hadschi Halef Omar, und unter meiner Obhut bist du sicher gewesen wie unter dem Schirme Allahs und des Propheten. Ich werde auch heut über dich wachen, daß der Feind kein Haar deines Hauptes zu krümmen vermag.«
Halef spielt nur auf Ereignisse in Kurdistan an, was verständlich ist, da sie dort sind, und auf Nordafrika, also Band 1, nicht aber auf die Pest und auf die Balkanerlebnisse - und das paßt eigentlich nur dann zu ihm, wenn er davon noch nichts weiß, sie also erst noch ausstehen. Das war es gewesen, was mich zu der falschen Annahme verleitete. Aber die beiden waren von vor Scheik Adi bis Bagdad immer mit David Lindsay zusammen, also muß meine Annahme falsch sein. Also bleibt "Az Zibar" nur als evtl. möglicher Handlungsort hier übrig.
Lieben Gruß, --Skipper Michael 03:10, 13. Feb. 2010 (UTC)
Bei Zeit und Geographie Charleys bin ich immer eher skeptisch, ob er sich überhaupt selber echt bemüht hat, die jeweilige Story in einen korrekten Kontext zu bringen. Ich glaub' fast, diese "Großzügigkeit" mit Zeit und Ort sind noch ein Relikt aus seiner Kolportagezeit, wo er ja oft die tollsten Schlampigkeits-Fehler gemacht hat, was seinen damaligen Lesern wahrscheinlich gar net aufgefallen ist. Alle Bemühungen - z.B.auch Kandolf's - hier eine Zeitleiste zu basteln, wären Charley wahrscheinlich gar net eingefallen. Aber es ist ganz lustig, diese Logikfehler zu finden, denkt sich Euer --Michl 11:50, 13. Feb. 2010 (UTC)
Wozu auch? Ich kann bei meinen Erlebnissen auch nicht immer alles chronologisch richtig einordnen: ich hätte zB. jederzeit beschwören können, daß ich Kilada erst einen Monat nach meiner Ankunft erreicht hatte: ich hatte immer nur wenig erloedigen können an einem Tag und die Schmerzen möglichhst ignoriert. So kam mir die Zeit dort viel kürzer vor: ich war immer beschäftigt gewesen, kannte mein Arbeitstempo und wußte, was ich geleistet hatte... - und er hatte das alles ja nur in seiner Vorstellung erlebt! Kein Wunder, wenn er da manches durcheinander brachte! Daß zB. die Bilder aus der Umgebung v. za Zirba noch heute seiner Beschreibung entsprechen, daß die Bergdörfer Afghanistans noch heute seiner Beschreibung nordiraqischer Bergdörfer (fast gleiche Kultur, damals Iraq - heute Afgh.: fast gleiche Entwicklungsstufe) entsprechen, das ist mE. schon bewunderungswürdig genug! Und wer weiß, vielleicht hat er auch manche Details bewußt verfälscht, um nicht ganz so leicht faßbar zu sein. Oder um die Wirkung zu erhöhen. Oder die Glaubwürdigkeit...
Wie oft hab ich beim Erzählen Erlebnisse in andere räumlich-zeitliche umgebungen transponiert, nur um nicht tausendfach Erklärungen liefern zu müssen, die letztlich auf eine Erzählung meiner ganzen Vita hinausgelaufen wären, wozu Zeit u Geduld meiner Zuhörer (od. auch meiner selbst...!) einfach nicht ausreichten. - So hab ich auch den Eindruck, daß sich die Episode mit dem Bär und den Honigwaben eigentlich ganz anders abgespielt hat und dann von ihm gezielt bearbeitet wurde - das geht schließlich auch mit reines Phantasieerinnerungen.
Lieben Gruß, --Skipper Michael 22:18, 13. Feb. 2010 (UTC)
Torberg legt in der "Tante Jolesch" einem Prager Chefredakteur folgendes geniale Wort in den Mund: "Wahr is' wurscht - gut muss sein!" --Michl 22:37, 13. Feb. 2010 (UTC)