Der Girl-Robber
Handelnde Personen in Der Girl-Robber |
Bill |
Handlungsorte |
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Der Girl-Robber. Ein singhalesisches Abenteuer von Karl May ist eine frühe Reiseerzählung Karl Mays.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Der Text entstand im September und Oktober 1879 und wurde im Oktober und November 1879 im 6. Jahrgang der katholischen Wochenschrift Deutscher Hausschatz in Wort und Bild veröffentlicht.[1]
Den Girl-Robber übernahm Karl May 1894 in die Anthologie Am Stillen Ocean, Band 11 der gesammelten Reiseromane.[2]
Auch in den Gesammelten Werke des Radebeuler Karl-May-Verlags ist die Reiseerzählung im elften Band enthalten.[3]
In der Zeitschrift St. Hubertus, Köthen, erschienen 1916 bis 1917 die unter der Überschrift Jagdabenteuer auf Ceylon zusammengefassten Reiseerzählungen Der Girl-Robber und An der Tigerbrücke als Lizenzausgabe.[4]
1931 erschien im Leipziger Verlag Grethlein in der Reihe Abenteuer- und Erlebnisbücher als Lizenzausgabe der Karl-May-Band Quimbo, in dem die drei Texte Der Boer van het Roer, Der Girl-Robber und An der Tigerbrücke zu einer Erzählung zusammengefasst wurden, dessen Hauptperson der Kaffer Quimbo ist.[5]
Eine weitere Lizenzausgabe bildet der erst 1948 veröffentlichte Feldpostdoppelband Der Kiang-lu des Verlags C. Bertelsmann, der außer der Titelgeschichte auch den Girl-Robber enthält.[6]
In den Nachkriegsauflagen von Band 11 der Gesammelten Werke im Karl-May-Verlag, Am Stillen Ozean, wurden die Einzeltitel der letzten beiden Erzählungen, darunter auch Der Girl-Robber, aufgelöst und unter der gemeinsamen neuen Überschrift Die Piraten des indischen Meeres zusammengefasst.
1982 brachte die Karl-May-Gesellschaft den Reprintband Kleinere Hausschatz-Erzählungen heraus, der einen reprographischen Nachdruck der Erstausgabe beinhaltet.
Unter dem Titel Elefantenjagd auf Ceylon erschien 2007 eine bearbeitete Fassung der Geschichte im Sonderband zu den Gesammelten Werken An der Quelle des Löwen.
Inhalt[Bearbeiten]
1. Eine Menschenjagd
Der Ich-Erzähler beobachtet gemeinsam mit Sir John Raffley im Hafen von Point de Galle, wie dessen Diener Kaladi ertränkt werden soll, weil er einen Mädchenräuber (wie sich dann herausstellt) erstochen hat, da dieser seine Verlobte Molama entführen wollte. Sie verhelfen Kaladi zur Flucht und erwirken sogar seine Begnadigung beim Mudellier. Eine verdächtige chinesisch bemannte Dschunke namens "Haiang-dze" wird vom Erzähler ins Auge genommen, da der Räuber ein Besatzungsmitglied war.
2. Eine Elefantenjagd
Die Dschunke verlässt den Hafen trotz widriger Windbedingungen, was das Misstrauen des Erzählers wachsen lässt. Der Mudellier lädt Sir John und den Erzähler zu einer Elefantenjagd ein, die beiden reisen mit der Kutsche des Mudelliers nach Colombo, die Dampfyacht Sir Johns fährt ihnen nach. In Colombo berichtet der Steuermann Tom von einer Begegnung mit der Dschunke. Sie vermuten in ihm den langgesuchten "Girl-Robber". Die Elefantenjagd findet bei Kornegalle statt und dort wird Molama zusammen mit Sir Johns heißgeliebter "Chair-and-umbrella-pipe" geraubt. Die Freunde vermuten sofort eine Untat der Dschunkenbesatzung und beschließen, ihr zu folgen.
3. Eine Piratenjagd
Sir Johns Yacht nimmt die Verfolgung der Dschunke auf und der Erzähler errechnet ihre ungefähre Position. Bei einem Überfall auf ein Dorf, wo Mädchen geraubt werden, kann die Besatzung der "Haiang-dze" dank der Tapferkeit des Erzählers und Kaladis überrumpelt werden. Der Mudellier lässt sie der verdienten Strafe zuführen (die allerdings nicht explizit erwähnt wird).
Die Geschichte wird in An der Tigerbrücke weitererzählt.
Sonstiges[Bearbeiten]
- Für die Erzählung erhielt May 100 Mark Honorar.
- Inhaltlich griff May auf seine frühere Erzählung Ein Abenteuer auf Ceylon zurück.
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Herbert Meier: 3. Der Girl-Robber. In: Karl May: Kleinere Hausschatz-Erzählungen. Reprint der Karl-May-Gesellschaft 1982, S. 15–18. (Onlinefassung)
- Anton Haider: Vom "Deutschen Hausschatz" zur Buchausgabe. Vergleichslesungen. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 50/1984. (Onlinefassung)
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9 (enthält die zu Mays Lebenszeit erschienenen Werke)
- Helmut Lieblang: Englisch-Ostindien. Nach den besten Quellen geschildert von einem Vereine Gelehrter. Eine Quelle Karl Mays. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 108/1996, S. 36–41. (Onlinefassung)
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913-1945. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3-7802-0157-7
- Erwin Koppen/Helmut Lieblang: Am Stillen Ocean. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 188–192. ISBN 3-8260-1813-3
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Entstehung und Ausbau der Gesammelten Werke. Eine Erfolgsgeschichte seit 110 Jahren. In: Der geschliffene Diamant Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2003. ISBN 3-7802-0160-7
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext in der Zeitschriften- und in der Buchfassung online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Eintrag in der Bücherdatenbank.