Peter Sodann
Peter Sodann im Karl-May-Film | |
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Peter Sodann (* 1. Juni 1936 in Meißen; † 5. April 2024 in Halle a.d. Saale) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant.
Inhaltsverzeichnis
Zur Person
Peter Sodann stammte aus einer Arbeiterfamilie und wuchs in Weinböhla in der Nähe von Meißen auf. Nach einer Lehre als Werkzeugmacher holte er mit dem Besuch der Arbeiter- und Bauernfakultät 1954 bis 1957 das Abitur nach. Zunächst studierte er Jura, bevor er 1959 an die Theaterhochschule Leipzig wechselte. Dort leitete er das Studentenkabarett Rat der Spötter. Nachdem ein Programm 1961 als "konterrevolutionär" eingestuft wurde, wurde das Kabarett aufgelöst. Sodann wurde verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt sowie aus der SED ausgeschlossen. Nach neun Monaten Haft wurde dieses Urteil zu vier Jahren Bewährung umgewandelt. Nach seiner Haftentlassung 1962 machte er im VEB Starkstromanlagenbau Leipzig eine Ausbildung zum Spitzendreher. Ab 1963 konnte er sein Studium fortsetzen.
Sein erstes Engagement hatte er 1964 am Berliner Ensemble unter Helene Weigel. 1966 wechselte Sodann an die Städtischen Bühnen Erfurt, 1971 an das Städtische Theater Karl-Marx-Stadt, wo er erste Regiearbeiten durchführte, und 1975 als Schauspieldirektor an die Städtischen Bühnen Magdeburg. Seit 1980 lebt und arbeitet er in Halle, zunächst als Schauspieldirektor des Landestheaters, und bis zum 2. Juli 2005 als Intendant des neuen theaters (nt). Mit dem gesamten Ensemble schuf er seit 1981 aus einem alten Kinosaal ein kulturelles Zentrum von Halle.
In den 1970er Jahren begann auch seine Tätigkeit in Film und Fernsehen. Nach der Wende wurde er neben anderen Fernsehproduktionen besonders seit 1991 als Kommissar Ehrlicher in der Reihe Tatort bekannt.
Peter Sodann und Karl May
- 1982 war er einer der Sprecher in der DDR-Fernsehdokumentation Ich habe Winnetou begraben.
- Für die ZDF-Dokumentation Karl May reist zu den lieben Haddedihn schlüpfte er 1998 in die Rolle von Karl May und bereiste nach einem Drehbuch von Erich Loest Ägypten.
- Die Tatort-Folge Auf dem Kriegspfad (1999) wurde teilweise im Karl-May-Museum Radebeul gedreht.
- Von 2006 bis 2012 war er Vorsitzender des Fördervereins des Karl-May-Hauses in Hohenstein-Ernstthal, Silberbüchse e.V.
- In einer begonnenen Edition von Hörbüchern nach den Gesammelten Werken des Karl-May-Verlags ist Peter Sodann einer der Sprecher. Er las Durch die Wüste, Durchs wilde Kurdistan, Von Bagdad nach Stambul, In den Schluchten des Balkan, Durch das Land der Skipetaren, Der Schut, Aus dunklem Tann und Das Buschgespenst.
Literatur
- "An den 'Giftschrank' ist man schon herangekommen..." (Interview mit Peter Sodann). In: Karl May & Co. Nr. 74/1998.
- Ernst Röhl: Rat der Spötter. Das Kabarett des Peter Sodann. Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig 2002.
- Sibille Tröml: Karl May war der wundersamste – Gespräch mit Peter Sodann. In: angezettelt. Informationsblatt des Sächsischen Literaturrats e. V. 2/2007.
- Peter Sodann: Keine halben Sachen. Erinnerungen. Ullstein 2008. ISBN 3550087217 (Autobiografie)
- Ulrich Neumann: Von Annaberg zum Amudarja. Wie das Fernsehen der DDR Karl May verfilmte (1). In: Karl May & Co. Nr. 115/2009.
Weblinks
- Der vollständige Eintrag bei Wikipedia.
- Eigene Homepage.
- Kurzbiografie.
- Eintrag in der Hörspieldatenbank.
- Eintrag in der Sekundärliteratur-Bibliographie bei der KMG