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− | Er ist klein und dick und steckt in einem ledernen, sackartigen Gewand, das aussieht wie eine Frauenkleidung. Da ihm auch kaum Barthaare spriessen und er mit einer hohen Fistelstimme spricht, ist es leicht erklärlich, wie er zu seinem Namen gekommen ist. Er ist aber von diesen Äußerlichkeiten abgesehen ein äußerst fähiger [[Westmann]] – im Gegensatz zu seinem Vetter fast ohne weitere komische Facetten, also höchstens auf den ersten Blick und für Fremde "drollig". | + | Er ist klein und dick und steckt in einem ledernen, sackartigen Gewand, das aussieht wie eine Frauenkleidung. Da ihm auch kaum Barthaare spriessen und er mit einer hohen Fistelstimme spricht, ist es leicht erklärlich, wie er zu seinem Namen gekommen ist. Er ist aber von diesen Äußerlichkeiten abgesehen ein äußerst fähiger [[Westmann]] – im Gegensatz zu seinem Vetter fast ohne weitere komische Facetten, also höchstens auf den ersten Blick und für Fremde "drollig". |
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+ | Seine deutsche Abstammung tritt immer dann zutage, wenn er sich seiner Muttersprache bedient. Im Gegensatz zu seinem Vetter Hobble-Frank, der in solchen Situationen ins breiteste Sächsisch verfällt und dann in eine überbordende "Gelehrsamkeit" verfällt, verfällt Droll im Deutschen in seinem heimatlich-altenburgischen Dialekt. | ||
Tante Droll arbeitet als "Undercover-Agent" für die Polizei und sucht im Wilden Westen die Spitzbuben, die vor der Justiz der zivilisierteren Gegenden Nordamerikas dahin geflohen sind. [[Old Firehand]] beteiligt auch ihn in "''Der Schatz im Silbersee''" an den Erträgen der Silbermine. So wohlhabend geworden, kehrt er in die Heimat zurück. | Tante Droll arbeitet als "Undercover-Agent" für die Polizei und sucht im Wilden Westen die Spitzbuben, die vor der Justiz der zivilisierteren Gegenden Nordamerikas dahin geflohen sind. [[Old Firehand]] beteiligt auch ihn in "''Der Schatz im Silbersee''" an den Erträgen der Silbermine. So wohlhabend geworden, kehrt er in die Heimat zurück. |
Version vom 29. März 2024, 16:26 Uhr
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Sebastian Melchior Pampel ist unter dem Namen Tante Droll ein berühmter Westmann. Er stammt aus dem sächsischen Langenleuba (Herzogtum Altenburg, heute Langenleuba-Niederhain) und ist ein Vetter des Hobble-Frank. Sein Vater war Glöckner, Kellner, Kirchner und Totengräber, Kindtaufs-, Hochzeits- und Leichenbitter, Sensenschleifer, Obsthüter und Bürgergardenfeldwebel. Drolls ständig gebrauchte Redensart ist "wenn es nötig ist".
Inhaltsverzeichnis
bei Karl May
Er ist klein und dick und steckt in einem ledernen, sackartigen Gewand, das aussieht wie eine Frauenkleidung. Da ihm auch kaum Barthaare spriessen und er mit einer hohen Fistelstimme spricht, ist es leicht erklärlich, wie er zu seinem Namen gekommen ist. Er ist aber von diesen Äußerlichkeiten abgesehen ein äußerst fähiger Westmann – im Gegensatz zu seinem Vetter fast ohne weitere komische Facetten, also höchstens auf den ersten Blick und für Fremde "drollig".
Seine deutsche Abstammung tritt immer dann zutage, wenn er sich seiner Muttersprache bedient. Im Gegensatz zu seinem Vetter Hobble-Frank, der in solchen Situationen ins breiteste Sächsisch verfällt und dann in eine überbordende "Gelehrsamkeit" verfällt, verfällt Droll im Deutschen in seinem heimatlich-altenburgischen Dialekt.
Tante Droll arbeitet als "Undercover-Agent" für die Polizei und sucht im Wilden Westen die Spitzbuben, die vor der Justiz der zivilisierteren Gegenden Nordamerikas dahin geflohen sind. Old Firehand beteiligt auch ihn in "Der Schatz im Silbersee" an den Erträgen der Silbermine. So wohlhabend geworden, kehrt er in die Heimat zurück.
In "Der Ölprinz" kehrt er mit seinem Vetter Hobble-Frank allerdings noch einmal in den Wilden Westen zurück. (Diesmal kleidet er sich aus Verehrung für seinen Helden wie Winnetou.)
In der Erzählung "Der schwarze Mustang" wird er von Winnetou von einem schmerzhaften Leiden (als Folge eines Sturzes vom Pferd) geheilt.
Drolls Schicksal in den Bearbeitungen
In der bearbeiteten Ausgabe des Karl-May-Verlags wird Tante Droll in drei weiteren Bänden erwähnt.
In "Winnetous Erben" ("Winnetou IV") werden Angaben über das Schicksal verschiedener Westmänner gemacht. Über Droll heißt es dort:
- Die Tante Droll war schon wenige Tage nach den im "Ölprinz" geschilderten Abenteuern durch die Kugel eines Mörders, auf dessen Fährte ihn sein Spürsinn gebracht hatte, gefallen – Westmannslos!"
In den Bänden "Der Derwisch" sowie "Im Tal des Todes" (Teile von "Deutsche Herzen - Deutsche Helden") wird erwähnt, dass Droll von einem Verbrecher namens Hopkins aus dem Hinterhalt erschossen wurde. Er hatte diesen zusammen mit seinem Vetter Hobble-Frank, Dick Stone und Will Parker verfolgt.
Sonstiges
Tante Droll und Hobble-Frank gehören zu den wenigen Westmännern, die tatsächlich einmal Old Firehand, Old Shatterhand und Winnetou miteinander aus feindlichen Indianerhänden befreien können – wenn sie nicht überhaupt die einzigen sind ...
In der Bearbeitung des Karl-May-Verlags entfiel der "echte" Nachname Pampel.
In der "Schatz im Silbersee"-Hörspieladaption vom NWDR (1955) wird die eigentliche Geschichte in einer Rahmenhandlung von einem Nachkommen Drolls erzählt.
im Hörspiel
Die Tante Droll wurde gesprochen von:
- Hans Schäffer
- Kurt Stephan
- Eberhard Cohrs
u.v.a.
Alle Sprecher der Tante Droll in einer Übersicht in der Hörspieldatenbank.
auf der Bühne
Altenbrak
- n.n.: 1993 in "Der Schatz im Silbersee"
Annaberg-Buchholz
- Lorenz Schmidt: 1998 in "Der Schatz im Silbersee"
Bad Segeberg
- Arthur Hell: 1954, 1958 und 1964 in "Der Schatz im Silbersee" und 1961 in "Der Ölprinz"
- Teddy Weinberger: 1966 in "Winnetou II - Ribanna und Old Firehand" (als Sebastian Droll)
- Hans Egon Martini: 1969 in "Die Felsenburg" (als Sebastian Droll)
- Ernst Bruckbauer: 1970 in "Der Ölprinz"
- Leo Hermann: 1977 in "Der schwarze Mustang"
- Eberhard Cohrs: 1981 und 1989 in "Der Schatz im Silbersee" und 1986 in "Halbblut"
- Jochen Baumert: 1999 in "Halbblut", 2001 in "Der Schatz im Silbersee" und 2003 in "Old Surehand"
- Mathias Engel: 2009 in "Der Schatz im Silbersee"
Berlin
- Felix Knemüller: 1968 in "Der Schatz im Slbersee"
Bischofswerda
- Michel Beuther und Friedemann Heinrich: 2015 in "Old Shatterhand"
Burgrieden
- Christoph Alexander Schmidberger: 2014 in "Der Schatz im Silbersee"
Elspe
- Peter Hüttemeister: 1973 in "Der Schatz im Silbersee"
- Herbert Kremer: 1974 in "Halbblut"
Engelberg
- Peter Wehrli: 2019 in "Winnetou und der Ölprinz"
Dasing
- Stefan Mayr: 2006 in "Der Schatz im Silbersee"
- Peter Winklmeier: 2015 in "Der Schatz im Silbersee"
Gföhl
- Marcus Ganser: 1999 in "Der Schatz im Silbersee"
- Jürgen Pendl: 2010 in "Der Schatz im Silbersee"
Jonsdorf
- Stefan Migge: 2011 in "Der Schatz im Silbersee"
Lippborg
- Manuel Kuhn: 2016 in "Der Ölprinz"
Pluwig
- n.n.: 2007 in "Der schwarze Mustang" (als Mister Droll)
- Jörg Schulze: 2015 in "Der Ölprinz"
Mörschied
- Paul Christoph de Armas Petry: 2004 in "Der Schatz im Silbersee" und 2006 in "Winnetou und Old Firehand"
- Andreas Wendel: 1998 in "Halbblut"
Rathen
- Emil Schön: 1940 in "Der Schatz im Silbersee"
- Bernd Nönning: 1984-1986 (?) in "Der Schatz im Silbersee"
- Herbert Graedtke: 1991-1992 in "Der ÖlprinZ"
- André Hiller: 2007-2008 in "Der Schatz im Silbersee"
- Tom Hantschel: 2009 in "Der Schatz im Silbersee" und 2010-2011 in "Der Ölprinz"
Weitensfeld
- Peter Fuchs: 1998 in "Der Ölprinz"
Literatur
- Thomas M. Scheerer: Karl May: "Der Schatz im Silbersee", insb. S. 288f. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1997. (Onlinefassung)
- Rudi Schweikert: Tante Droll in ihrer Bedeutungsvielfalt. In: "Ihr kennt meinen Namen, Sir?" Studien zur Namengebung bei Karl May. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 134/2006.
- Rudi Schweikert: Karl Mays Figuren des 'Dritten Geschlechts' - Überblick und Analyse. Eine Einführung in die Welt des Transgender bei Karl May. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2016.
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.