Wilhelm Nhil
Wilhelm Nhil (* 1888; † ?) war Journalist und Schriftsteller. Er arbeitete als Redakteur bei der Wiener Zeitschrift Das Forum.
Inhaltsverzeichnis
Wilhelm Nhil und Karl May[Bearbeiten]
Vom 11. Januar 1912 datiert der früheste bekannte Brief Wilhelm Nhils an Karl May. Darin heißt es:
- Wer würde nicht gern ein bisschen aggressiv werden, wenn er sieht, wie das Muckertum Individualitäten in ihrem Schaffen zu hindern sucht, zum Glück aber resultatlos.[1]
Seinen letzten Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen! hielt May am 22. März 1912 in Wien. Am Tag darauf besuchte Wilhelm Nhil, der den Vortrag gewiss miterlebt hatte, Karl May im Hotel Krantz und interviewte ihn. Sein daraus entstandener Artikel erschien am 1. April im Forum:
- Ich habe ihn aufgesucht und fand einen jung gebliebenen weisshaarigen Herrn, der sich durch einen wohltuenden Mangel an Literatenpose auszeichnet und viel eher etwas von dem anheimelnden Typus eines guten Allerweltsonkels an sich hat. [...] Und siehe da, der verlästerte Autor fand in Wien die sympathischeste Aufnahme.[2]
Karl May selbst konnte von diesem Aufsatz keine Kenntnis mehr nehmen, er verstarb bereits am 30. März 1912.
Werke[Bearbeiten]
- Der voreilige Leichnam. 13 Erzählungen. Leipzig–Wien 1920.
- Die Bruderschaft der gründlichen Erneuerung. Abenteuer in einem unmöglichen Lande. Leipzig–Wien 1922.
Veröffentlichung zu Karl May[Bearbeiten]
- Interview mit Karl May. In: Das Forum. Wien, 1. April 1912. Nachdruck in: Adolf Gelber/Wilhelm Nhil/Paul Wilhelm: Karl May in Wien. Letzte Interviews (1912), Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1970, S. 83 f. (Onlinefassung)
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik V. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2006. ISBN 978-3-7802-0170-6
Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.