Pueblo
Ein Pueblo (spanisch: „Dorf“) ist eine vor allem in New Mexico und Colorado verbreitete Siedlungsform der (Pueblo-)Indianer.
Gab es vor der europäischen Eroberung zum Beispiel in New Mexico noch über 100 solcher Siedlungen, sind dort heute nur noch 19 bewohnt.
Erbaut wurden diese entweder aus Stein, wobei eine Mischung aus Sand, Lehm und Wasser als Mörtel verwendet wurde, oder in Adobe-Bauweise. Die Wände erhielten zum Teil einen Verputz aus hellem Lehm. Ein Pueblo kann bis zu fünf Stockwerke haben und bis mehrere Hundert Räume umfassen. Als Beispiel: Pueblo Bonito im Chaco Canyon mit etwa 800 Räumen und über 30 Kivas. Die höheren Stockwerke wurden immer ein Stück zurückversetzt, was dem Komplex ein treppenförmiges Aussehen gab. Zu erreichen waren diese über außen angelehnte Leitern.
In der Grundform variieren die Anlagen, sie können viereckig, D-förmig oder oval sein. Meistens zentral gelegen befindet sich innerhalb des Pueblos eine freie Fläche mit einer großen Kiva. Um diese herum gruppiert sind die Blöcke der Wohn- und Lagerräume sowie weitere Kivas. Die einzelnen Räume waren zum Teil mit Türöffnungen in Reihe miteinander verbunden, konnten aber auch separate Eingänge haben. Generell war der Zutritt zu den Räumen niemals direkt von außen möglich, Türöffnungen waren stets zum Inneren des Komplexes gerichtet. An den heute noch erhaltenen Ruinen der Pueblos sind auch Unterschiede im Zugang zu den Anlagen zu sehen. Zum einen gab es Pueblos mit einer fast ganz offenen Seite, bei anderen fanden sich mehrere Eingänge in den Außenmauern. Zum Schutz vor Feinden konnte die Siedlung aber auch eine geschlossene Außenmauer haben. Der Weg hinein oder heraus führte dann ausschließlich über Leitern.
Insgesamt stand beim Bau der früheren Pueblos der Aspekt der Verteidigungsmöglichkeit im Vordergrund. Im Gegensatz dazu zeigen die heute noch bewohnten Pueblos zwar noch immer den typischen Baustil, haben jedoch nicht mehr den Charakter einer fast unzugänglichen Festung wie die alten Siedlungen.
Pueblos und Pueblo-Indianer bei Karl May[Bearbeiten]
Karl May lässt in Winnetou I die Mescalero-Apachen – zu Unrecht! – in einem Pueblo wohnen. Im übrigen aber hat er offenbar seinen Quellen eine korrekte Beschreibung des Aufbaus eines Pueblos entnommen.
Literatur[Bearbeiten]
- Martin Schulz: Wo Winnetou wohnt. Wie die Mescaleros zum ihrem Pueblo gekommen sein könnten. In: Karl May in Leipzig Nr. 135 2023.
Weblinks[Bearbeiten]
- Pueblo Taos (englisch)