Paul Gerhardt

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Paul Gerhardt (* 12. März 1607 in Gräfenhainichen im Kurfürstentum Sachsen; † 27. Mai 1676 in Lübben, Spreewald) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und gilt neben Martin Luther als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlieddichter.

Paul Gerhardt und Karl May[Bearbeiten]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

Befiehl du deine Wege (1653)[Bearbeiten]

Das vollständige Lied bei zeno.org.

"Der Wolken, Luft und Winden
Giebt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden
Wo dein Fuß gehen kann." - P. Gerhardt. ("Repertorium C. May", 101, 6)

Und wie die Bibel, – Sung Tscheet, das "himmlische Buch," wird sie von den Chinesen genannt – so weist auch das fromme Kirchenlied die Sehnsucht nach Gottes Liebe und Segen immer nach oben.
"Befiehl du deine Wege
Und was dein Herz nur kränkt,[1]
Der allertreusten Pflege
Deß', der den Himmel lenkt.
Der Wolken Luft und Winden
Giebt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Wo dein Fuß gehen kann!"
singt Paul Gerhardt, ... ("Geographische Predigten"/"Das Buch der Liebe")

Er nahm den Hut ab, faltete die Hände und betete, ohne zu ahnen, daß ein jedes seiner Worte gehört werde, in deutscher Sprache:
Befiehl Du Deine Wege
Und was Dein Herze kränkt
Der allertreusten Pflege
Deß, der den Weltkreis lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
Giebt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Wo Dein Fuß gehen kann!
Seine Stimme klang zwar nur halblaut, da er die in ihren Hütten noch schlafenden Gefährten nicht aufwecken wollte, aber voll und wohlthönend der nahenden Sonne entgegen. Es lag in diesem Tone eine Erhebung, eine Demuth und doch auch ein so freudiges Vertrauen, daß dem Capitän die Thränen in die Augen traten und auch der Graf von Rührung überwältigt wurde. Der Beter fuhr mit der sechsten Strophe des bekannten Liedes fort:
Hoff, o bedrängte Seele,
Hoff, und sei unverzagt!
Gott wird Dich aus der Höhle,
Da Dich der Kummer nagt,
Mit großen Gnaden rücken;
Erwarte nur die Zeit,
So wirst Du schon erblicken
Die Sonn der schönsten Freud! ("Waldröschen")

Der Vater hatte wortlos zugehört: jetzt faltete er die Hände und sprach:
"Auf, auf, gieb Deinem Schmerze
Und Sorgen gute Nacht!
Befiehl Gott, was das Herze
Betrübt und traurig macht!
Bist Du doch nicht Regente,
Der Alles führen soll;
Gott sitzt im Regimente
Und führet Alles wohl!"
Welch ein Unterschied zwischen diesem armen Weber, dessen Frömmigkeit ohne Falsch war, und jenem Heuchler, der Eduard mit Worten, der Heiligen Schrift entlehnt, die Thür gezeigt hatte. ("Der verlorne Sohn")

"O, er kann nicht nur, sondern er will auch! Weißt Du, was Hauser Dir noch sagen würde?"
"Noch einen Bibelvers."
"Oder einen Liedervers. Etwa:
Hoff, o bedrängte Seele,
Hoff, und sei unverzagt!
Gott wird Dich aus der Höhle,
Da Dich der Kummer plagt,
Mit großen Gnaden rücken.
Erwarte nur die Zeit,
So wirst Du schon erblicken
Die Sonn' der schönsten Freud!"
Die Sprecherin hörte, daß Gustel noch immer weinte; aber dieses Weinen war ruhiger geworden. ("Der verlorne Sohn")

"Das ist viel, sehr viel gesagt, Mr. Shatterhand!"
"Jawohl; aber ich weiß, was ich sage. Ein altes Kirchenlied sagt:
'Mit Sorgen und mit Grämen
Und selbstgemachter Pein
Läßt er sich gar nichts nehmen;
Es muß erbeten sein!'
Jedes Kind sagt dem Vater seine Wünsche; hat nicht auch das Erdenkind dem himmlischen Vater seine Liebe und sein Vertrauen dadurch zu beweisen, daß es von Herzen zu ihm spricht? ..." ("Old Surehand III")

Wenn der Mensch sich doch nicht erkühnte, vorherbestimmen zu wollen, was geschehen oder nicht geschehen soll! Das sage ich jetzt, und habe es schon wie oft gesagt, und doch muß ich eingestehen, daß grad ich während meines wechselvollen und ereignisreichen Lebens den soeben gerügten Fehler öfter als hundert und auch tausend andere begangen habe. Und dabei kenne ich doch die alte, gute Kirchenliederstrophe:
"Du bist doch nicht Regente,
Der alles führen soll;
Gott sitzt im Regimente
Und führet alles wohl!" – – – ("Im Reiche des silbernen Löwen II")

Nun ruhen alle Wälder (1648)[Bearbeiten]

Das vollständige Lied bei zeno.org.

Dann wurde es dunkler und dunkler, der Mond ging auf – guter Mond, Du gehst so stille, hinter Abendwolken hin, und endlich tritt die stille Nacht herein. Der Müde geht zur Ruhe und die Welt liegt unter Gottes Schutz: Nun ruhen alle Wälder!
Den letzteren Choral hatte er vierstimmig zu geigen. Er that es mit wirklicher Virtuosität. ("Der Weg zum Glück")

Aber soeben erschollen die letzten Accorde des "Nun ruhen alle Wälder", und dann hörte man den darauf folgenden Beifallssturm. ("Der Weg zum Glück")

"Das gloobe ich, denn du kennst ja überhaupt nischt. Dieser Holzknecht war von eener Eiche, die er hatte fällen wollen, erschlagen worden. Der Dorftischler machte ihm die Gedenktafel, schtrich sie hübsch mit grüner Farbe an, malte ihn und die Eiche droff und schrieb darunter:
'Beglückt und ohne Sorgen
Ging ich am frühen Morgen
Off meine Arbeit aus.
Da traf mich eene Eiche,
Und ach, als eene Leiche
Kam abends ich betrübt nach Haus.'
Dieser majestätische Versch muß off die Melodie: 'Nun ruhen alle Wälder' gesungen werden. Nimm dich in acht, daß wir dieselbe nich ooch bei deinem abgeschiedenen Leichnam anschtimmen! ..." ("Der Geist des Llano estakado")

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Bei Gerhardt heißt es: "Und was dein Herze kränkt".

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.