Monassir

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Manasir mit Stammesnarben

Die Manasir (arabisch المناصير‎), auch Monassir genannt, sind ein Stamm im nördlichen Sudan. Sie wohnen in der Gegend des 4. Nil-Kataraktes im Dar al-Manasir, wie sie ihr Land selbst nennen. Die Manasir sind ein indigenes (eigenständiges) Nilvolk, das den Islam und die arabische Sprache annahm. Auch heute leben sie noch in der Regenzeit als nomadische Beduinen, die Kamele, Ziegen und Schafe besitzen, in der Bayudahwüste. 1993 soll die Zahl der Manasir rund 30.000 Personen betragen haben. Ihr Stammeszeichen waren senkrechte Narben auf beiden Wangen, ein Symbol, das sie von den Schilluk übernommen hatten.

Nach einer mündlich überlieferten Tradition führen sie ihre Herkunft und den Stammesnamen auf den mythischen Mansur bin Qahtan (arabisch: منصور بن قحطان) zurück, der aus der Linie von Abu l-Abbas as-Saffah (arabisch ‏أبو العباس السفاح‎) stammen soll, einem Onkel des Propheten Mohammed.

bei Karl May[Bearbeiten]

Monassir
Elbsandsteingebirge.jpg

Im Lande des Mahdi I (GR16)

Karl Mays Mahdi-Trilogie spielt vor dem Hintergrund des Mahdi-Aufstandes. Er geht dabei kaum auf konkrete Ereignisse ein; erwähnt allerdings den

Anführer der Monassir, welche später im Mahdikriege den Adjutanten Gordons, den Obersten Stewart, ermordeten und aus Strafe dafür dann von General Earle überfallen werden sollten. Die Monassir sind ritterlich gesinnte, kriegerische Leute, welche auch heute noch ihre Unabhängigkeit mit größter Eifersucht bewachen. Sie zeigen ihren Haß offen und ehrlich, und sind mir infolgedessen sympathischer als jene Stämme, welche sich kriechend unterwerfen und später hinter dem Rücken des Siegers Heimtücke üben.[1]

Im ersten Band nehmen der Ich-Erzähler und Ben Nil den Scheik der Monassir (Karl May schreibt stets diese Namensversion) Ben Menelik gefangen. Um den Unteranführer von Ibn Asl, Ben Kasawi, zu täuschen, geben sie sich ihm gegenüber dann als Saduk el Baija und Ben Meneliks Sohn aus.

"Der Sohn eines Scheikes erkennt keinen Gebieter über sich, und was mich betrifft, so bin ich zwar jetzt in diesem Augenblicke und während dieser Reise ein Händler, sonst und im übrigen aber der Reïs el Beledije (Bürgermeister) von Dimiat. Was das heißt, wirst du wohl wissen, und nun bist du es, der stolz darauf sein kann, daß er bei mir sitzen darf. Ben Menelik, laß dich an meiner Seite nieder! Du bist ein treuer und geschickter Führer und ein freier Krieger vom Stamme der Monassir. Es beleidigt meine Würde nicht, wenn der Zipfel deines Gewandes den Zipfel des meinigen berührt."[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Im Lande des Mahdi I, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1891/92, S. 518.
  2. Karl May: Im Lande des Mahdi I, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1891/92, S. 571.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]