Mena House
Das Mena House ist ein traditionsreiches Luxushotel nahe den Pyramiden von Gizeh. Es wurde vor allem von "Tagesausflügeln" aus Kairo benutzt.
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Geschichte[Bearbeiten]
Es entstand aus einer Jagdhütte, die einst dem Khediven Muhammad Ali gehörte, der nach Napoleons Niederlage die Hoheit des ottomanischen Reiches über Ägypten wieder hergestellt hatte. 1869 hatte die Jagdhütte zwei Stockwerke und wurde von König Ismail, der Ägypten modernisierte, vergrössert und über die Pyramid Road von Gizeh mit Kairo verbunden, weil der Besuch der Kaiserin Eugenie, der Gemahlin von Napoleon III, anstand.
1883 hatten Frederick und Jessie Head, ein junges britisches Paar, das frühere Jagdgut erworben. Das Paar verkaufte aber bald an das britische Paar Hugh und Ethel Locke-King, das nach zweijähriger Bauzeit 1886 sein Mena-Hotel eröffnete. Benannt war es nach dem Pharao Menes. Der erste Manager des neuen Luxushotels war der österreichische Baron Ernst Rodakowski.
Ursprünglich verfügte das Mena House über 80 Schlafzimmer, einen Golfplatz, Tennisplätze, ein Billardzimmer, Pferde und Ställe, ein elegantes französisches Restaurant sowie einen italienischen Fotografen, Fasani, der im Hotel sein Studio hatte. Bereits 1890 eröffnete das Mena House den ersten Pool in Ägypten, in dem sich Hotelgäste schwimmend abkühlen konnten. Im selben Jahr verkündete das Luxushotel, dass es fortan ganzjährig offen bleiben würde, im heissen Sommer nicht mehr schließen würde.
Das Besitzerpaar wirtschaftete allerdings zu großzügig und war ökonomisch nicht sehr erfolgreich. 1896 kam es deshalb zum Verkauf an Emil Weckel und einen Investor namens Schick. Rodakowski verkaufte zwei Jahre später seine Anteile. Im Dezember 1899 wurde der Golfplatz eröffnet, 1904 verkauften Schick und Weckel an George Nungovich, einen ägyptischen Selfmade-Millionär.
Karl May im Mena House[Bearbeiten]
Auf seiner großen Orientreise 1899/1900 war May mehrfach in Ägypten und wohnte auch zwei Mal im Hotel Mena House. Der erste Aufenthalt fand April 1899 und der zweite ein Jahr später im April 1900 statt. Beim zweiten Aufenthalt war May in Begleitung seiner Frau Emma und des Ehepaars Richard und Klara Plöhn. Sie blieben fünf Tage, auch wenn Klara Plöhn später von 14 Tagen sprach.[1] Das Hotel ist heute noch existent und genießt einen hervorragenden Ruf als First-Class-Hotel.
Sonstiges[Bearbeiten]
Arthur Conan Doyle verbrachte den Winter 1895/96 im Mena House.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Hartmut Schmidt: Anblick der Pyramiden beim Mondesschein (Teil 2), Karl May & Co. Nr. 109/2007.
Literatur[Bearbeiten]
- In fernen Zonen
- Hartmut Schmidt: Anblick der Pyramiden beim Mondesschein. Karl May in Kairo - das Mena House Hotel. In: KARL MAY & Co. Nrn. 107 und 109/2007. (mit Erstveröffentlichungen von Dokumenten aus dem Archiv des Karl-May-Verlags)