Lügenschmiede
Die sogenannte Lügenschmiede war eine Gastwirtschaft in Ernstthal, heutige Ecke Braugasse/Hermannstraße.
In den 1820er Jahren wurde am Rektoratsgässchen ein einfaches Bürgerhaus gebaut. 1870 wechselte es den Besitzer und Karl Wilhelm Reinhold (* 1838; † 1890) erhielt die Concession zu Haltung einer Wein- und Bayrischen Bierstube, die er später Gasthaus zur Schmiede nannte. Das Geschäft lief sehr gut und die Gäste entstammten der Hohensteiner und Ernstthaler Mittelschicht.
Der Wirt Reinhold und seine Frau Cäcilie mussten arge Scherzbolde gewesen sein, die ihren Gästen gern derbe Streiche spielten. Bald bürgerte sich der Name "Lügenschmiede" ein. Siehe auch Batzendorf.
Karl May war auf die Lügenschmiede in Mein Leben und Streben nicht sonderlich gut zu sprechen.
Am 31. Mai 1900 wurde das Gasthaus zur Schmiede wegen einer Straßenerweiterung abgerissen.[1]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 347. ISBN 978-3-7802-0170-6.
Literatur[Bearbeiten]
- Karl May: Mein Leben und Streben. 1910.
- Hans Zesewitz: Erinnerungsstätten an Karl May in Hohenstein-Ernstthal. 1. Restaurant Schmiede. In: Karl-May-Haus Information Nummer 36, 2021. [mit einer Einleitung von dst; Hans-Dieter Steinmetz]
- Peter Richter/Uwe Neßler: Bilder aus Ardistan. Karl-May-Stätten in Sachsen. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 61-63/1986. KMG-Presse Ubstadt 1986. (Onlinefassung)
- Wolfgang Hallmann/Christian Heermann: Reisen zu Karl May. Erinnerungsstätten in Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Westsachsen Verlag Zwickau 1992.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag im Karl-May-Wanderweg.