Franz Treller
Franz Edmund Treller, Pseudonyme Edmund Walden und K. K. (* 15. Oktober 1839[1] in Kassel; † 28. Juni 1908 in Kassel), war ein deutscher Abenteuerschriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Biografie[Bearbeiten]
Franz Treller wurde als Sohn eines Schuhmachermeisters in Kassel in Hessen geboren.
Nach dem Besuch der dortigen Bürgerschule und einer Banklehre begann er eine Schauspielausbildung bei Hofschauspieler Birnbaum. 1857 debütierte er an einem kleinen Theater, es folgten Auftritte in Amsterdam und Oldenburg. 1858/59 erhielt er ein Engagement in Cuxhaven, anschließend in Göttingen und Görlitz, bevor er 1862/63 nach Bremen verpflichtet wurde. Die nächsten Stationen seiner Schauspiellaufbahn waren Neustrelitz (1863/64), Oldenburg (1864-66) und Königsberg (1866-68).
1868 wurde Treller als erster Charakterdarsteller Mitglied des Ständischen Theaters in Riga, wo er vierzehn Jahre blieb und häufig in Shakespeare-Rollen zu sehen war. Zudem wirkte er in Riga als Regisseur, Dramaturg und in späterer Zeit auch als stellvertretender Direktor. 1872 verfasste er hier sein erstes Theaterstück, Des Königs Narr. In diese Zeit fiel seine zweite Ehe mit Catharina (Käthe) von Wassilkow, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hatte.
Als das Theater von Riga 1882 bei einem Brand zerstört wurde, nahm Treller kurze Engagements in Moskau, Stettin und Wien an, bevor er 1884 endgültig nach Kassel zurückkehrte. Nach Gastauftritten am Königlichen Theater in Kassel gab Treller den Schauspielberuf jedoch auf.
Bis 1890 arbeitete Treller nun als Hauptschriftleiter bei der Kasseler Allgemeinen Zeitung, um sich schließlich als freier Schriftsteller zu betätigen. Er verfasste vorwiegend historische Romane und abenteuerliche Erzählungen, die sich in erster Linie an ein jugendliches Publikum wandten, sowie längere und kürzere Erzählungen, die bei mehreren Verlagen und in verschiedenen Zeitungen bzw. Zeitschriften erschienen. Nebenbei schrieb er noch Gedichte und zahlreiche Theaterstücke (Lustspiele, patriotische Stücke etc., die er z. T. als Volksbühnenspiele in Kassel inszenierte) sowie kleinere Beiträge für Kasseler Zeitungen (u. a. unter dem Pseudonym K. K. die Sonntag-Nachmittag-Betrachtungen für den Kasseler Stadtanzeiger).
Franz Treller starb 1908 in seiner Heimatstadt. Einige seiner Erzählungen wurden erst posthum publiziert. In Kassel selbst erinnert noch ein Straßenname an den Autor.
Werke[Bearbeiten]
Bekannt geworden ist Franz Treller durch Abenteuerromane im Stile Karl Mays, die bis in die 1960er Jahre häufig gelesen wurden. Zunächst schrieb Treller historische Abenteuerromane, oft für ein jugendliches Publikum, deren Handlung oftmals Bezüge zur Geschichte seiner hessischen Heimat aufwies. So behandelte er z. B. in Vergessene Helden das Schicksal hessischer Soldaten während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Wichtiger waren allerdings seine Jugendromane und Jugenderzählungen, die zumeist in der populären Jungenzeitschrift Der Gute Kamerad oder in dem Jahrbuch Das Neue Universum vorabgedruckt wurden und später in zahlreichen Buchausgaben weite Verbreitung fanden.
Mit den Veröffentlichungen in Der Gute Kamerad trat Treller in direkte Konkurrenz zu Karl May, der hier ebenfalls Jugenderzählungen veröffentlichte. Zu Trellers populärsten Büchern gehörten Der Sohn des Gauchos, Der Gefangene der Aimaras, Der König der Miamis, Verwehte Spuren und Der Enkel der Könige.
Einige der bekanntesten Werke von Franz Treller wurden nach 1945 in einer Bearbeitung von Fritz Helke mehrfach wieder aufgelegt.
Romane im Guten Kameraden[Bearbeiten]
- Der König der Miamis (Ps. Edmund Walden) – 9. Jahrgang
- Die Söhne Arimunds – 9. Jahrgang
- Der Letzte vom "Admiral" – 10. Jahrgang
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Nach Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 423. ISBN 978-3-7802-0170-6 wurde er im Jahre 1843 geboren.
Literatur[Bearbeiten]
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Franz Treller – ein Konkurrent Karl Mays. Bibliophiles zum 100. Todestag eines fast vergessenen Schriftstellers (I). In: Karl May & Co. Nr. 112/2008.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der vollständige Eintrag in der Wikipedia.
- Franz-Treller-Webseite in der Bibliothek digitaler Reprints klassischer Abenteuerliteratur.
- Eintrag bei ABLIT.