Heinrich Medem: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Heinrich Medem''' ([[1858]]–[[1926]]) war durch seine Ehefrau Sophie Rosalie ([[1864]]–[[1942]]) ein Schwager von [[Rudolf Lebius]] und zeitweise Rechtsberater von [[Emma Pollmer]].
 
'''Heinrich Medem''' ([[1858]]–[[1926]]) war durch seine Ehefrau Sophie Rosalie ([[1864]]–[[1942]]) ein Schwager von [[Rudolf Lebius]] und zeitweise Rechtsberater von [[Emma Pollmer]].
  
Sein Sohn Gerhard ([[1892]]–[[1955]]) war im Alter von 14 oder 15 Jahren - beeinflusst von Karl Mays Romanen - von daheim ausgerissen und psychisch krank aus Mittelamerika zurückgekehrt.<ref>''Karl-May-Chronik IV'', S. 524</ref>
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Sein Sohn Gerhard ([[1892]]–[[1955]]) war im Alter von 14 oder 15 Jahren - beeinflusst von Karl Mays Romanen - von daheim ausgerissen und psychisch krank aus Mittelamerika zurückgekehrt.<ref>''Karl-May-Chronik IV'', S. 524</ref> Ein weiterer Sohn, Hans Hermann Heinrich Robert, wurde 1890 geboren.
  
In: ''Mein Leben und Streben'' schrieb May:
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== Heinrich Medem und Karl May ==
:''Er übergab sie seinem Schwager Heinrich Medem, einem früher gewesenen Rechtsanwalt und Notar, der vereint mit ihm ihr Beistand wurde. ''
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Karl May beauftragte die Berliner Auskunftei "Die Fackel" mit Ermittlungen.
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Diese informierten  ihn am 8. Juni 1909:
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:''"Heinrich Medem jetzt zirka 45 Jahre alt, verheiratet, war ungefähr bis zum Jahre 1899 in Tilsit als Rechtsanwalt. Seine Praxis war eine gute, doch konnte er den hohen Ansprüchen seiner Frau nicht gerecht werden, und unterschlug Mündelgelder, die ihm anvertraut waren. Hierfür erhielt er eine längere Gefängnisstrafe, und ist nach deren Verbüßung nicht wieder nach Tilsit zurückgekehrt."<ref>Seul: ''Die Akte Rudolf Lebius'', S. 86</ref>
  
Über Heinrich Medem hatte sich Karl May 1909 durch ein Berliner Detektiv-Büro Auskünfte geholt.
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Nachdem Familie Medem nach Berlin gezogen war, wurde Medem, der auch hier als Anwalt und Notar arbeitete, für Lebius tätig.
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May kommentierte Medems Tätigkeit für Emma:
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: "'' [...] als ich [...] gezwungen war, meine geschiedene Frau zu verklagen, machten Lebius und Medem ihr die Schriftsätze ganz so, daß Lebius für seine Angriffe gegen mich den ganzen Nutzen davon hatte und sie dabei Dinge unterschreiben mußte, von deren Zweck und Tragweite sie keine Ahnung besaß! Es kam vor, daß sie unter Tränen sich sträubte, einen derartigen Schriftsatz zu unterschreiben."'' <ref>''Mein Leben und Streben'', S. 281f.</ref>
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 20. Oktober 2019, 16:07 Uhr

Heinrich Medem (18581926) war durch seine Ehefrau Sophie Rosalie (18641942) ein Schwager von Rudolf Lebius und zeitweise Rechtsberater von Emma Pollmer.

Sein Sohn Gerhard (18921955) war im Alter von 14 oder 15 Jahren - beeinflusst von Karl Mays Romanen - von daheim ausgerissen und psychisch krank aus Mittelamerika zurückgekehrt.[1] Ein weiterer Sohn, Hans Hermann Heinrich Robert, wurde 1890 geboren.

Heinrich Medem und Karl May

Karl May beauftragte die Berliner Auskunftei "Die Fackel" mit Ermittlungen. Diese informierten ihn am 8. Juni 1909:

"Heinrich Medem jetzt zirka 45 Jahre alt, verheiratet, war ungefähr bis zum Jahre 1899 in Tilsit als Rechtsanwalt. Seine Praxis war eine gute, doch konnte er den hohen Ansprüchen seiner Frau nicht gerecht werden, und unterschlug Mündelgelder, die ihm anvertraut waren. Hierfür erhielt er eine längere Gefängnisstrafe, und ist nach deren Verbüßung nicht wieder nach Tilsit zurückgekehrt."[2]

Nachdem Familie Medem nach Berlin gezogen war, wurde Medem, der auch hier als Anwalt und Notar arbeitete, für Lebius tätig.

May kommentierte Medems Tätigkeit für Emma:

" [...] als ich [...] gezwungen war, meine geschiedene Frau zu verklagen, machten Lebius und Medem ihr die Schriftsätze ganz so, daß Lebius für seine Angriffe gegen mich den ganzen Nutzen davon hatte und sie dabei Dinge unterschreiben mußte, von deren Zweck und Tragweite sie keine Ahnung besaß! Es kam vor, daß sie unter Tränen sich sträubte, einen derartigen Schriftsatz zu unterschreiben." [3]

Anmerkungen

  1. Karl-May-Chronik IV, S. 524
  2. Seul: Die Akte Rudolf Lebius, S. 86
  3. Mein Leben und Streben, S. 281f.