Bearbeiten von „Mir Scheik Khan“

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Für den geografischen und historischen Hintergrund des in Kurdistan spielenden Teils des „''[[Orientzyklus]]''“ ist die Reisebeschreibung [[Austen Henry Layard]]s<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854.<br>Inventar-Nr. KM0689 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref> als Mays Hauptquelle identifiziert worden.<ref>[[Franz Kandolf|Kandolf, Franz]]: ''Kara Ben Nemsi auf den Spuren Layards (Ein Blick in die Werkstätte eines Schriftstellers).'' In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn [[1991]], ISBN 3-927104-19-1, S.&nbsp;195-201.</ref> Das von Layard aus dem Jahr 1846 beschriebene geistliche Oberhaupt der Jesiden, Scheikh Nasr,<ref>Die Bezeichnung Scheikh Nasrs als das geistliche Oberhaupt der Jesiden ist etwas irreführend. Es gab einerseits den Mîr der Jesiden, der das weltliche und geistliche Oberhaupt war. In religiösen Belangen jedoch gab es eine zweite höchste Autorität, den Baba Scheich aus einem anderen Clan in der Kaste der Scheichs, der für die Auslegung religiöser Fragen zuständig war. Welcher von beiden die Hauptrolle spielte, hing offenbar von den persönlichen Eigenschaften des jeweiligen Mîrs und des Baba Scheichs ab. So erlebte Rich im Jahr 1820 Mîr Salih Bey als das geistliche Oberhaupt. 1846, bei Layards Besuch, war der Mîr [[Hussein Bey]] gerade erst dem Kindesalter entwachsen. Scheikh Nasr, der Baba Scheich, war sein Vormund gewesen und behielt seinen vorherrschenden Einfluss bis zu seinem Tod im Jahr 1889, auch unter Hussein Beys Nachfolgern Abdi Bey und Mirza Bey.</ref> diente ihm - nach [[Franz Kandolf]] - als Vorlage für die Figur des Mir Scheik Khan.<ref>Kandolf, S.&nbsp;198</ref>
 
Für den geografischen und historischen Hintergrund des in Kurdistan spielenden Teils des „''[[Orientzyklus]]''“ ist die Reisebeschreibung [[Austen Henry Layard]]s<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854.<br>Inventar-Nr. KM0689 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref> als Mays Hauptquelle identifiziert worden.<ref>[[Franz Kandolf|Kandolf, Franz]]: ''Kara Ben Nemsi auf den Spuren Layards (Ein Blick in die Werkstätte eines Schriftstellers).'' In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn [[1991]], ISBN 3-927104-19-1, S.&nbsp;195-201.</ref> Das von Layard aus dem Jahr 1846 beschriebene geistliche Oberhaupt der Jesiden, Scheikh Nasr,<ref>Die Bezeichnung Scheikh Nasrs als das geistliche Oberhaupt der Jesiden ist etwas irreführend. Es gab einerseits den Mîr der Jesiden, der das weltliche und geistliche Oberhaupt war. In religiösen Belangen jedoch gab es eine zweite höchste Autorität, den Baba Scheich aus einem anderen Clan in der Kaste der Scheichs, der für die Auslegung religiöser Fragen zuständig war. Welcher von beiden die Hauptrolle spielte, hing offenbar von den persönlichen Eigenschaften des jeweiligen Mîrs und des Baba Scheichs ab. So erlebte Rich im Jahr 1820 Mîr Salih Bey als das geistliche Oberhaupt. 1846, bei Layards Besuch, war der Mîr [[Hussein Bey]] gerade erst dem Kindesalter entwachsen. Scheikh Nasr, der Baba Scheich, war sein Vormund gewesen und behielt seinen vorherrschenden Einfluss bis zu seinem Tod im Jahr 1889, auch unter Hussein Beys Nachfolgern Abdi Bey und Mirza Bey.</ref> diente ihm - nach [[Franz Kandolf]] - als Vorlage für die Figur des Mir Scheik Khan.<ref>Kandolf, S.&nbsp;198</ref>
  
Ein weiterer Gewährsmann Mays war [[Claudius James Rich]],<ref>Kandolf, S.&nbsp;201 und [[Christoph Blau|Blau, Christoph]]: ''Claudius James Richs „Reise nach Kurdistan“'', in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 169, Radebeul&nbsp;2011, S.&nbsp;17-30.</ref> der die Region bereits 26 Jahre vor Layard bereist hatte und dessen Aufzeichnungen May in deutscher Übersetzung in [[Karl Mays Bibliothek|seiner Bibliothek]] hatte.<ref>Rich, Claudius James: ''Reise nach Kurdistan und dem alten Ninive, nebst dem Bericht einer Reise den Tigris entlang nach Bagdad, und eines Besuchs von Schiras und Persepolis. In: Lewald, August (Hrg.): Atlas zur Kunde fremder Welttheile. Fünfter Band.'' Literatur-Comptoir, Stuttgart&nbsp;1837.<br>Inventar-Nr. KM0477 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref> Hier liest man, dass zu dieser Zeit Mir Scheik Khan der „Papst der Jeziden” gewesen sei. Die deutsche Übersetzung ist jedoch stark gekürzt und teils sinnentstellend; gemeint ist, dass der weltliche und geistliche Anführer der Jesiden den Titel ''Mîr-i-Sheikhan'' (Fürst des Sheikhan, des Kernlands der Jesiden) führte. Im englischen Original schreibt Rich ''Mir Sheikhkhan'' und nennt auch den in der deutschen Übersetzung fehlenden Namen des aktuellen Mîrs: Saleh Bey.<ref>Salih Bey war der Vorgänger von Ali Bey dem Älteren, dem Vater respektive Großvater der beiden auch von May genannten Mîre der Jesiden [[Hussein Bey]] und [[Ali Bey]], und der Vater von Jasim Bey, der zwischen Ali Bey dem Älteren und Hussein Bey regierte. In den 26 Jahren zwischen den Besuchen Richs und Layards starben drei Mîre der Jesiden eines gewaltsamen Todes: Salih Bey, Ali Bey der Ältere und Jasim Bey.</ref>
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Ein weiterer Gewährsmann Mays war Claudius James Rich,<ref>Kandolf, S.&nbsp;201 und Blau, Christian: ''Claudius James Richs „Reise nach Kurdistan“'', in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 169, Radebeul&nbsp;2011, S.&nbsp;17-30.</ref> der die Region bereits 26 Jahre vor Layard bereist hatte und dessen Aufzeichnungen May in deutscher Übersetzung in [[Karl Mays Bibliothek|seiner Bibliothek]] hatte.<ref>Rich, Claudius James: ''Reise nach Kurdistan und dem alten Ninive, nebst dem Bericht einer Reise den Tigris entlang nach Bagdad, und eines Besuchs von Schiras und Persepolis. In: Lewald, August (Hrg.): Atlas zur Kunde fremder Welttheile. Fünfter Band.'' Literatur-Comptoir, Stuttgart&nbsp;1837.<br>Inventar-Nr. KM0477 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref> Hier liest man, dass zu dieser Zeit Mir Scheik Khan der „Papst der Jeziden” gewesen sei. Die deutsche Übersetzung ist jedoch stark gekürzt und teils sinnentstellend; gemeint ist, dass der weltliche und geistliche Anführer der Jesiden den Titel ''Mîr-i-Sheikhan'' (Fürst des Sheikhan, des Kernlands der Jesiden) führte. Im englischen Original schreibt Rich ''Mir Sheikhkhan'' und nennt auch den in der deutschen Übersetzung fehlenden Namen des aktuellen Mîrs: Saleh Bey.<ref>Salih Bey war der Vorgänger von Ali Bey dem Älteren, dem Vater respektive Großvater der beiden auch von May genannten Mîre der Jesiden [[Hussein Bey]] und [[Ali Bey]], und der Vater von Jasim Bey, der zwischen Ali Bey dem Älteren und Hussein Bey regierte. In den 26 Jahren zwischen den Besuchen Richs und Layards starben drei Mîre der Jesiden eines gewaltsamen Todes: Salih Bey, Ali Bey der Ältere und Jasim Bey.</ref>
  
 
Kara Ben Nemsi lernt Mir Scheik Khan in Baadri kennen:
 
Kara Ben Nemsi lernt Mir Scheik Khan in Baadri kennen:

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