Bearbeiten von „Ali Bey“

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Mayan Khatun hatte mehrere Kinder von ihrem Mann geboren, aber nur eines hat das Säuglingsalter überlebt, ihr Sohn Said Beg, der jetzt 13 Jahre alt war; also zu jung, um das Amt seines Vaters übernehmen zu können. Gut fundierte Ansprüche hatte Mayan Khatuns Bruder Ismail Beg. Sein Großvater mütterlicherseits war Mîr Jasim Bey, sein Großvater väterlicherseits war Mîr Ali Bey der Große und sein Vater Abdi Bey war einige Jahre lang Regent an Stelle von dessen Bruder Mîr Hussein Bey, als der sich in Mossul im Hausarrest befand. Mayan Khatun jedoch lenkte den Mordverdacht auf ihren Bruder und konnte dadurch dessen Ansprüche abwehren. Ihr Sohn wurde als der neue Mîr anerkannt und sie selbst bis zu seiner Volljährigkeit als Regentin eingesetzt.
 
Mayan Khatun hatte mehrere Kinder von ihrem Mann geboren, aber nur eines hat das Säuglingsalter überlebt, ihr Sohn Said Beg, der jetzt 13 Jahre alt war; also zu jung, um das Amt seines Vaters übernehmen zu können. Gut fundierte Ansprüche hatte Mayan Khatuns Bruder Ismail Beg. Sein Großvater mütterlicherseits war Mîr Jasim Bey, sein Großvater väterlicherseits war Mîr Ali Bey der Große und sein Vater Abdi Bey war einige Jahre lang Regent an Stelle von dessen Bruder Mîr Hussein Bey, als der sich in Mossul im Hausarrest befand. Mayan Khatun jedoch lenkte den Mordverdacht auf ihren Bruder und konnte dadurch dessen Ansprüche abwehren. Ihr Sohn wurde als der neue Mîr anerkannt und sie selbst bis zu seiner Volljährigkeit als Regentin eingesetzt.
  
Kurz danach wurden zwei Brüder namens Fattah und Ali aus einem anderen Clan, der Basmariya-Familie,<ref>Der Name dieser Familie wird von May im „''Orientzyklus''“ erwähnt; verballhornt zu ''Posmir''. [[Claudius James Rich]], Mays Quelle, schreibt ''Pesmir''.</ref> des Mordes beschuldigt. Die Basmariyas waren neben der Chol-Familie, die seit langem die Herrscher stellte, die einzigen, die einen historischen Anspruch auf die Herrschaft geltend machen konnten. Mayan Khatun ließ die beiden Brüder und deren Söhne töten.
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Kurz danach wurden zwei Brüder namens Fattah und Ali aus einem anderen Clan, der Basmariya-Familie, des Mordes beschuldigt. Die Basmariyas waren neben der Chol-Familie, die seit langem die Herrscher stellte, die einzigen, die einen historischen Anspruch auf die Herrschaft geltend machen konnten. Mayan Khatun ließ die beiden Brüder und deren Söhne töten.
  
 
Mîr Said Beg wird als sehr schwacher Mensch geschildert, der zeitlebens unter dem Einfluss seiner Mutter stand. Er starb 1944 und seine Mutter übernahm wieder die Regentschaft; diesmal für ihren 11-jährigen Enkel Tahsin Said Beg. Erst mit ihrem Tod im Jahr 1957 endete die über 40-jährige — teils offizielle, teils inoffizielle — Herrschaft von Ali Beys Witwe Mayan Khatun über die Jesiden.
 
Mîr Said Beg wird als sehr schwacher Mensch geschildert, der zeitlebens unter dem Einfluss seiner Mutter stand. Er starb 1944 und seine Mutter übernahm wieder die Regentschaft; diesmal für ihren 11-jährigen Enkel Tahsin Said Beg. Erst mit ihrem Tod im Jahr 1957 endete die über 40-jährige — teils offizielle, teils inoffizielle — Herrschaft von Ali Beys Witwe Mayan Khatun über die Jesiden.
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Bei dem in Kurdistan spielenden Teil des „''Orientzyklus''“ — also dem Ende des ersten Bandes „''Durch die Wüste''“, dem gesamten zweiten Band „''[[Durchs wilde Kurdistan (GR2)|Durchs wilde Kurdistan]]''“ und den ersten Seiten des dritten Bandes „''[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]''“ — stützt Karl May sich beim geografischen und historischen Rahmen fast ausschließlich auf [[Austen Henry Layard]]s Werk „''Niniveh und seine Ueberreste''“. Hier erfährt er, dass bei Layards Besuch in Baadri im Jahr 1846 der Anführer der Jesiden Hussein Bey hieß und erhält auch seine Beschreibung:
 
Bei dem in Kurdistan spielenden Teil des „''Orientzyklus''“ — also dem Ende des ersten Bandes „''Durch die Wüste''“, dem gesamten zweiten Band „''[[Durchs wilde Kurdistan (GR2)|Durchs wilde Kurdistan]]''“ und den ersten Seiten des dritten Bandes „''[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]''“ — stützt Karl May sich beim geografischen und historischen Rahmen fast ausschließlich auf [[Austen Henry Layard]]s Werk „''Niniveh und seine Ueberreste''“. Hier erfährt er, dass bei Layards Besuch in Baadri im Jahr 1846 der Anführer der Jesiden Hussein Bey hieß und erhält auch seine Beschreibung:
:''Sobald ich mich dem Dorfe näherte, begegnete ich dem Hussein Bey, in dessen Begleitung ich die Priester und die vorzüglichsten Einwohner zu Fuß fand. Der Häuptling war etwa 18 Jahr alt und einer der schönsten jungen Männer, die ich je gesehen habe. Seine Gesichtszüge waren regelmäßig und zart, seine Augen hatten viel Lüstre und unter seinem bunten Turban flossen die langen rabenschwarzen Locken hervor. Ein weiter, weißer Mantel von feinem Gewebe war über sein reiches Jäckchen und seine Roben geworfen.''<ref>Layard, Henry Austen: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854, S.&nbsp;145-146.<br>Inventar-Nr. KM0689 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref>
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:''Sobald ich mich dem Dorfe näherte, begegnete ich dem Hussein Bey, in dessen Begleitung ich die Priester und die vorzüglichsten Einwohner zu Fuß fand. Der Häuptling war etwa 18 Jahr alt und einer der schönsten jungen Männer, die ich je gesehen habe. Seine Gesichtszüge waren regelmäßig und zart, seine Augen hatten viel Lüstre und unter seinem bunten Turban flossen die langen rabenschwarzen Locken hervor. Ein weiter, weißer Mantel von feinem Gewebe war über sein reiches Jäckchen und seine Roben geworfen.''<ref>Layard, Henry Austen: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854, S.&nbsp;145-146.</ref>
  
 
Ebenso erfährt May, dass in diesem Jahr der erste Sohn, also normalerweise der Nachfolger Hussein Beys geboren wurde und den Namen Ali Bey erhielt. Bei den unsicheren Verhältnissen in der Region konnte May mit einer gewissen Berechtigung darauf spekulieren, dass der 1828 geborene Hussein Bey zum Zeitpunkt der Handlung des „''Orientzyklus''“ nicht mehr lebte und dass der gut dreißigjährige Ali Bey der Anführer der Jesiden geworden war.<ref>[[Franz Kandolf|Kandolf, Franz]]: ''Kara Ben Nemsi auf den Spuren Layards (Ein Blick in die Werkstätte eines Schriftstellers).'' In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn [[1991]], ISBN 3-927104-19-1, S.&nbsp;198.</ref> Dass die Geschichte einen anderen Verlauf genommen hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt in Deutschland niemand wissen.  
 
Ebenso erfährt May, dass in diesem Jahr der erste Sohn, also normalerweise der Nachfolger Hussein Beys geboren wurde und den Namen Ali Bey erhielt. Bei den unsicheren Verhältnissen in der Region konnte May mit einer gewissen Berechtigung darauf spekulieren, dass der 1828 geborene Hussein Bey zum Zeitpunkt der Handlung des „''Orientzyklus''“ nicht mehr lebte und dass der gut dreißigjährige Ali Bey der Anführer der Jesiden geworden war.<ref>[[Franz Kandolf|Kandolf, Franz]]: ''Kara Ben Nemsi auf den Spuren Layards (Ein Blick in die Werkstätte eines Schriftstellers).'' In: Dieter Sudhoff/Hartmut Vollmer (Hsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' Igel Verlag Wissenschaft, Paderborn [[1991]], ISBN 3-927104-19-1, S.&nbsp;198.</ref> Dass die Geschichte einen anderen Verlauf genommen hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt in Deutschland niemand wissen.  

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