Werbepostkarten (Fehsenfeld)
Im Januar 1898 schlug Friedrich Ernst Fehsenfeld Karl May vor, Werbepostkarten mit Szenen aus den Gesammelten Reiseerzählungen zu vertreiben.
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Postkarten mit Szenen aus den Gesammelten Reiseerzählungen[Bearbeiten]
Geplant (von Seiten Fehsenfeld) waren: 4 Karten für jeden der 25 vorliegenden Bände, die fortlaufend nummeriert werden sollten. Ebenfalls enthalten sein sollten Bilder von May selbst (was diesem sehr wichtig war).
Angesprochene bzw. beauftragte Künstler waren:
- August Groh
- Carl Henckel
- Adolf Wald
- Julius Zuber
- Fr. Ronfort
- weitere Künstler, die mit "A. S." und "H. G." signierten
Insgesamt wurden 96 Motive umgesetzt.
Es erschien als Karl May Postkarten, Serie 1.: ein exotisch umranktes Brustbild von Karl May als Old Shatterhand sowie neun handgezeichnete Handlungsmotive. Deckelbild war ein Zivilporträt. Die Auflage der ersten Serie betrug 10.000 Stück.
Karl May war mit dem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden und schickte an Fehsenfeld eine sehr ausführliche und detailreiche Kritik – auch zu den noch vorgesehenen Motiven. Auch ein kommerzieller Erfolg waren die Karten nicht.
Eine zweite Serie wurde nicht gedruckt.
abgelehnte Entwürfe[Bearbeiten]
Von May abgelehnte Entwürfe zu "Weihnacht!" ...
... und zu Satan und Ischariot III
Porträtpostkarten[Bearbeiten]
Karl May waren dagegen vor allem drei Porträtkarten sehr wichtig. Er schickte dafür Anfang Juni 1898 Vorlagen an Friedrich Ernst Fehsenfeld und bestand auf einer baldigen Herausgabe. Verleger Fehsenfeld änderte die Planung jedoch und schrieb May am 10. Juli, dass die Porträtbilder in die Werbepostkartenserien integriert werden würden. In der ersten (und einzigen) Serie war dann das Old-Shatterhand-Bild beigefügt. Das Zivilbild war auf dem Umschlag verwendet worden. Karl May reagierte darauf verärgert und Fehsenfeld beeilte sich, die gewünschten Porträtkarten separat umzusetzen. Da das ursprünglich für die Veröffentlichung vorgesehene Zivilbild durch die Verwendung auf dem Umschlag bereits "verbraucht" war, benutzte Fehsenfeld eine Fotografie Mays, die dafür nicht vorgesehen war, sondern von May 1896 privat an Fehsenfelds Töchter geschickt worden war.
May war mit den Probedrucken einverstanden und ab Dezember 1898 begann der Auslieferung der drei Karten. In der Werbung hieß das Civilbild nun "Dr. Karl May". Die Serie erlebte mehrere Nachdrucke, dabei fiel u.a. der Doktortitel weg.
Nachdem 1904 Erwin Raupp eine Porträtserie Mays fotografierte, wurde eine dieser Aufnahmen genutzt und diese Porträtkarten verschwanden aus dem Handel.
Literatur[Bearbeiten]
- Dieter Sudhoff: Papageienbilder. Fehsenfelds Karl May Postkarten. In: Karl-May-Welten II. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2007, S. 24–66. ISBN 3-7802-3025-9
- Dieter Sudhoff (Hrsg.): Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld (1891-1906). Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul 2007.
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz (Hrsg.): Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld (1907-1912). Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul 2008.
- Hans-Dieter Steinmetz: Ein netter Onkel. Überraschendes zu einer bekannten May-Porträtkarte. In: Karl-May-Haus Information Nummer 29/2014.