Verlagshaus Jagdweg 14
Wohnsitze Karl Mays in Dresden und der Lößnitz |
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Im Dresdner Jagdweg 14 hatte der Verlag H. G. Münchmeyer von Ostern 1874 bis 1877 seinen Sitz.
Inhaltsverzeichnis
Bewohner[Bearbeiten]
Der Verlag H. G. Münchmeyer betrieb im Jagdweg eine "Druckerei mit Dampfbetrieb". Laut Hainer Plaul[1] war die Aufteilung des dreistöckigen Hof- bzw. Seitengebäudes wie folgt: Familie Münchmeyer (inkl. der Eltern von Pauline und deren Schwester) bewohnte die dritte Etage. Im zweitem Stock waren vermutlich die Arbeits- und Maschinenräume. In der ersten Etage waren Wohnungen; in einer wohnte der Architekt Franz Richard Dröher und in der anderen Friedrich Wilhelm Gleißner mit Familie.
In Parterre waren die Lagerräume und Warenmagazine. Als Anfang 1876 Friedrich Louis Münchmeyer wieder nach Dresden zurückkehrte, wurden vermutlich Teile des Erdgeschosses in eine Buchhandlung umgebaut.
Das vorhandene Vorderhaus war 1875 im Bau.
Karl May im Jagdweg 14[Bearbeiten]
Im September 1875 zog Karl May in das Hinterhaus des Verlagsgebäudes in die Wohnung, die bis dahin der Architekt Dröher bewohnt hatte. Sie bestand aus Vorsaal, Wohn- und Schlafzimmer sowie einem Keller.[2] Die Wohnung galt danach als Adresse der Redaktion. In seiner Wohnung wurde May zunächst von einer Punktierin aufgewartet, später übernahm die Aufgabe Minna Ey.
Im Oktober 1876 kündigte May auf eigenen Wunsch seine Anstellung im Münchmeyer-Verlag, u. a. deshalb, weil er sich nicht familiär an die Verlegerfamilie binden wollte. Er hatte eine dreimonatige Kündigungsfrist und verließ den Verlag und seine Wohnung zum Jahresende.
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005. ISBN 978-3-7802-0170-6
- Hainer Plaul: Zur Frage der Wohnquartiere des Münchmeyer-Redakteurs Karl May. In: Karl-May-Haus Information Nr. 21/2008, S. 29-34.
- Hainer Plaul: Redakteur auf Zeit. Über Karl Mays Aufenthalt und Tätigkeit von Mai 1874 bis Dezember 1877. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1977.