Studienreise 1898

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nachgewiesene Stationen der Reise

Im Frühjahr 1898 unternimmt Karl May eine Studienreise nach Dessau, Gartow und Umgebung.

Zweck der Reise[Bearbeiten]

Über den Zweck der Reise machte May unterschiedliche Angaben. Seinem Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld und seinem Freund Emil Seyler erklärte er, Material für ein Theaterstück über den Alten Dessauer sammeln zu wollen. Nach Carl Ball [1] war Mays Absicht ein Buch über die Quitzows zu schreiben.

Keines der beiden Projekte wurde umgesetzt.

Verlauf[Bearbeiten]

Der genaue Verlauf der Reise lässt sich zumeist nur über Postkarten rekonstruieren. Da es dabei zu Ungenauigkeiten kam (in einem Ort geschrieben, von einem anderen abgeschickt etc.), gibt es in der Sekundärliteratur widersprüchliche Angaben zu einzelnen Stationen. Erich Heinemann, der sich 1971 zuerst ausführlich mit der Studienreise befasste, wurde 2011/2012 von Gerhard Klußmeier in einzelnen Punkten widerlegt.

Postkarten und andere Belege[Bearbeiten]

  • 30. April: Postkarte aus Dessau
  • 1. Mai: Postkarte aus Dessau und eine aus Salzwedel
  • 2. Mai: Postkarten aus Lanz (gestempelt in Lenzen) und Lenzen
  • 4. Mai: Postkarte aus der Thalmühle im Höhbeck (gestempelt in Gartow)
  • 6. Mai: Festnahme Mays und Hausarrest in Gartow
  • 7. Mai: Abreise von Gartow nach Salzwedel
  • 8. Mai: Rückreise von Salzwedel nach Radebeul

Reise nach Gerhard Klußmeier[Bearbeiten]

Mit der Eisenbahn fuhr May von Dessau über Salzwedel nach Lüchow. Von dort mit der Postkutsche nach Danneberg (vorbei an Breese im Buche), dann von dort per Bahn (über Dömitz und Lenzen) nach Lanz. Noch am selben Tag ging es wieder zurück nach Lenzen. Von dort setzte er mit der Fähre über. Auf der anderen Seite (beiPpevestorf) lag die Thalmühle, von wo aus May mit der Postkutsche über Pevestorf, Restorf und Quarnstedt nach Gartow fuhr, wo er sich im Hotel "Krug" einquartierte. Von Gartow gab es Ausflüge nach Capern und Schnackenburg. Die Rückreise per Kutsche führte von Gartow nach Salzwedel über Capern, Bömenzien, Ziemendorf und Arendsee.

Stationen nach Erich Heinemann[Bearbeiten]

Bedeutung[Bearbeiten]

in Gartow wurde Karl May letztmalig verhaftet und für einen Tag unter Hausarrest gestellt. Er hatte großzügig Geld verschenkt und die dortige Polizei hielt es für nötig, seine Identität prüfen zu lassen. Er wurde umgehend wieder auf freien Fuß gesetzt. Ob oder ob nicht Karl May von diesem Erlebnis so traumtisiert war, dass er deswegen die geplanten Buchprojekte nicht mehr umsetzen konnte, ist umstritten. In Postkarten und überlieferten Gesprächen scheint May recht leicht über die Episode hinwegzugehen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Harfenklänge zu "Babel und Bibel". In: Karl-May-Jahrbuch 1928, S. 163–175, insb. S. 165)

Literatur[Bearbeiten]