Ottokar Kernstock

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Ottokar Kernstock, eigentlich Otto Kernstock (* 25. Juli 1848 in Marburg an der Drau, Untersteiermark; † 5. November 1928 auf dem Schloss Festenburg, Steiermark) war ein österreichischer Dichter, Priester und Augustiner-Chorherr.

Nach seiner Matura (Abitur) an der k.k. Realschule Graz studierte er zunächst Rechtswissenschaften und wurde Mitglied der Akademischen Sängerschaft „Gothia“. 1867 trat er in das Chorherrenstift Vorau ein, wo er den Ordensnamen Ottokar erhielt; 1871 wurde er zum römisch-katholischen Priester geweiht. Von 1875 an veröffentlichte Kernstock antislawische und deutschnationale historische und belletristische Werke. Von 1889 bis zu seinem Lebensende war er Pfarrer von Festenburg in der Oststeiermark. Während des Ersten Weltkriegs verfasste er 1916 zusammen mit Peter Rosegger den Gedichtband Steirischer Waffensegen mit chauvinistischer Kriegslyrik. Im gleichen Jahr wurde ihm angeboten, Dozent für Poetik, Rhetorik und Stilistik an der Lehrerakademie des Wiener Pädagogiums zu werden. Karl Kraus kritisierte dies in seiner Zeitschrift Die Fackel wegen Kernstocks ideologischer Einstellung heftig, Kernstock verzichtete schließlich auf das Angebot. Im Jahr 1923 verfasste er das "Hakenkreuzlied" für die Deutschen Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP).

Die Benennung von Straßen und Plätzen nach Ottokar Kernstock, z.B. in Wien-Ottakring (ab 1992 "Familienplatz"), wurde - oft erst nach längeren Debatten - im späten 19. Jahrhundert rückgängig gemacht.

Ottokar Kernstock und Karl May[Bearbeiten]

Auf Grund eines Rundschreibens von Ludwig Ullmann und Philipp Berger am 13. März 1912 an verschiedene Schriftsteller und Gelehrte, mit dem Karl Mays guter Ruf wiederhergestellt werden sollte, antwortete Ottokar Kernstock[1], wie auch 25 andere der Angeschriebenen.

Eine Woche später verstarb Karl May.

Anmerkungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]