Okba-Moschee

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Die Hauptmoschee oder Sīdī ʿOqba-Moschee in Qairawān heute noch das Wahrzeichen der Stadt. Sie ist bereits gegen 670 vom Eroberer Nordafrikas ʿUqba ibn Nāfiʿ neben dem Lagerplatz des muslimischen Heeres gegründet worden. Das Gründungsdatum ist unbekannt und ein solches wird auch von den nordafrikanischen Lokalhistorikern nicht genannt. Legendenhaftigen Berichten zufolge soll ʿUqba b. Nāfiʿ in der Nähe des heutigen Mihrabs ein Gebiet abgesteckt und nach einem Traum die Gebetsrichtung auf dem Lagerplatz bestimmt haben.

Nach der Eroberung von Karthago (697-698) durch die Araber ließ der Feldherr Ḥassān ibn Nuʿmān[3] die ʿUqba-Moschee mit Spolien aus Karthago wiederherrichten. Der Lokalhistoriker Abū Bakr al-Mālikī datiert den Beginn der Arbeiten auf Oktober 703. Die wesentlichsten Erweiterungen fanden mit Rückgriff auf das antike Baumaterial unter den Aghlabiden statt, wodurch die gegenwärtige Struktur, die Säulenhierarchie und Farbenschemen der Spolien im Betsaal bestimmt wurden.

Der Betsaal wird von zwei Rippenkuppeln gekrönt: eine ist über dem Mihrab (Gebetsnische) an der Qibla (Gebetsrichtung gen Mekka)-Wand, am ältesten baulichen Teil überhaupt, angeordnet, die andere weist zum großen Innenhof hin, die bei der Erweiterung der Moschee über einer Galerie mit Hufeisenbögen geschaffen wurde. Der Betsaal besteht aus siebzehn Längsschiffen, sieben Nischen und einem Querschiff. Das mittlere Längsschiff führt zum Mihrab, der die Form einer halb-zylindrischen Nische hat. Am Mittelschiff und in den Querbogenreihen dominieren die runden, ungebrochenen Hufeisenbögen.

Unmittelbar neben dem Mihrab steht das wohl älteste, im Original erhaltene minbar, die elfstufige Kanzel der Moschee. Die Seitenwände sind in den Jahren 862–863 mit kunstvollen Schnitzereien aus importiertem Zedernholz in Kassettenform errichtet worden. Unter den Aghlabiden wird die Erweiterung der Moschee vor allem Ziyadat Allah I. (817–838) und Abu Ibrahim Ahmad (856–863) zugeschrieben. In der Mitte der mit Marmor verkleideten Gebetsnische verläuft in kufischer Schrift die Koransure Al-Ichlas mit anschließender Nennung des Propheten: Mohammed "ist der Gesandte Gottes" nebst Eulogie - ganz nach dem Vorbild der Inneninschrift am Felsendom von Jerusalem. Die Festlegung der Gebetsrichtung geht auf das 7. Jahrhundert zurück und weicht von der geographisch korrekten Richtung um 31 Grad ab. Durch die kunstvolle Marmorverkleidung durch Lüsterkeramik der Originalnische aus der Zeit des ʿUqba ibn Nāfiʿ unter den Aghlabiden hat man die Qibla nicht verändert. Der Frontbogen der Vormihrabkuppel mit seinen Stützen aus rotem Porphyr wirkt wie eine Art Triumphbogen.

Auch die Erweiterung des Betsaals um ein weiteres Schiff mit einer neuen Kuppel in Richtung Innenhof wird Abū Ibrāhīm Aḥmad zugeschrieben.

Unmittelbar neben dem Minbar errichtete dann der oben genannte Ziridenherrscher Al-Muʿizz ibn Bādis az-Zīrī (regiert von 1016 bis 1062) die Maqsura, den Sitz des Herrschers in der Moschee, mit einem Sonderzugang an der Qiblawand, genannt Bāb al-Imām.

Das massive, zweimal erweiterte, nunmehr dreistöckige Minarett steht gegenüber dem Betsaal an der Nordwand des Moscheehofes und erinnert seiner Form nach an einen Wehrturm mit Schießschachten. Ursprünglich hatte die Moschee kein Minarett; seine Gründung geht auf die Regierungszeit des Umayyaden-Kalifen Hischam ibn Abd al-Malik (regiert von 724 bis 743) zurück und ist somit um hundert Jahre vor dem Ausbau des gegenüberliegenden Betsaals unter Ziyadat Allah entstanden. Im Jahre 774, unter dem Statthalter der Abbasiden Yazīd ibn Ḥātim, ist die Anlage mit Ausnahme des Minaretts und des Mihrabs zerstört und neu errichtet worden.

Eine umfangreiche Renovierung des Sakralbaus unternahmen die Hafsiden im Jahre 1294, wobei die Portale neu abgestützt wurden und die seitlichen Galerien neue Bögen mit Säulenpaaren - ebenfalls als Spolien - erhielten. In jener Zeit entstanden auch neue Tore an der Ostwand.

Trotz mehrfacher Veränderungsmaßnahmen zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ist der alte Kern der Hauptmoschee aus der Zeit der Aghlabiden in seiner ursprünglichen Form heute noch erhalten. Der zentral angelegte Haupteingangstor aus Holz zum Betsaal, genannt Bāb al-bahū, abgeleitet aus al-bāb al-bahīy, das prächtige Tor, ist 1828-1829 erneuert worden.

In ihrer endgültigen Größe ist die Moschee im Süden 173 Fuß und 8 Zoll, an der Westseite 219 Fuß und 10 Zoll, an der Nordseite 164 Fuß und 10 Zoll, an der Ostseite 220 Fuß und 1 Zoll. Sie gehört architektonisch zum Typ der Hofmoschee und gilt als frühestes Beispiel des T-Typs (Betsaal mit gegenüber stehendem Minarett) in der Moscheearchitektur. Der asymmetrische Innenhof war bis ins 19. Jahrhundert hinein mit Keramikfliesen ausgelegt; die heutige Bodenbedeckung aus gelben und weißen, nur grob geschliffenen Marmorquadern entstand am Ende des 19. Jahrhunderts. Unter dieser Bedeckung befinden sich mehrere Zisternen, die vor allem vom Dach der Galerien mit Regenwasser gespeist werden. Ein Randstein mit Seilspuren, hergestellt aus einem antiken Kapitell, dient als Öffnung zum Wasserreservoir.

bei Karl May[Bearbeiten]

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Okba-Moschee
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Satan und Ischariot II (nur erwähnt)
Christus oder Muhammed (nur erwähnt)
Der Kutb


Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.