Molière

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Molière, eigentlich Jean-Baptiste Poquelin (* vermutlich am 14. Januar 1622 in Paris; getauft am 15. Januar; † 17. Februar 1673 in Paris), war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er ist einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater mehrere Jahre lang zum Diskussionsforum für die Probleme "richtigen" und "falschen" Verhaltens in der Gesellschaft seiner Zeit.

Molière und Karl May[Bearbeiten]

Karl May besuchte am Pfingstsonntag, 18. Mai 1902, halb acht Uhr abends in Begleitung seiner Frau Emma und der befreundeten Witwe Klara Plöhn im Schauspielhaus Dresden die Aufführung der Molière-Stücke Der Geizige und Die gelehrten Frauen. Frau Plöhn vermerkte dazu in ihrem Tagebuch:

[...] famose Arbeiten. Ich werde versuchen sie französisch zu lesen.[1]

Am 29. Mai erlebten die drei am gleichen Ort zur gleichen Zeit im Rahmen des 1. Abends des Molière-Zyklus die Aufführungen der Stücke Der Misanthrop (in deutschen Versen von Ludwig Fulda) und Die gezierten Frauen. Klara Plöhns Tagebucheintrag dazu lautet:

Wicke gab d[en] Alcest vorzüglich. Ein bitteres, ernstes Stück Wahrheit.[2]

Der 2. Abend des Zyklus fand am 1. Juni im Schauspielhaus statt, aufgeführt wurden Tartüff und Der eingebildete Kranke. Auch hier saßen Mays und Frau Plöhn im Publikum. Im Tagebuch der letzten ist dazu zu lesen:

[...] feine Komik, aber zu starke Uebertreibung, Unmöglichkeiten.[3]

In Karl Mays drittem Artikel Auch "über den Wassern" (Freistatt, 14. Mai 1910) reagierte er auf Ansgar Pöllmanns Vorwurf, May sei ein Plagiator. Neben etlichen anderen literarischen Größen nannte er dabei auch Molière:

Molière, das Genie, scheute sich nicht, Bergerac's "Le pèdant jouè"[4] für seine "Fourberies de Scapin"[5] auszunützen; er hat von seiner Ehre nicht das Geringste verloren.[6]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik III, S. 58 f.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik III, S. 64.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik III, S. 65.
  4. Französisch: Der ausgetrickste Pedant, Komödie, 1654.
  5. Französisch: Schelmenstreiche Scapins, Komödie, 1671.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 149.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]