Moldau
Die Moldau entspringt in zwei Quellflüssen, der Warmen Moldau in der Nähe von Aussergefild (Kvilda) im Böhmerwald nördlich des Lusens und der Kalten Moldau in der Nähe von Haidmühle im Bayerischen Wald am Haidelosthang, in dem sie auch kleine Zuflüsse aus Bayern aufnimmt. Die kleine Moldau (Vltavský potok) und die Grasige Moldau (Řasnice) sind Zuflüsse zur Warmen Moldau.
Wie schon die Warme Moldau oberhalb des Zusammenflusses orientiert sich nun die Moldau nach Südosten. Einige Kilometer fließt der junge Fluss stark mäandrierend durch ein relativ flaches, waldreiches Tal, ehe er in dem 48 Kilometer langen Lipno-Stausee zum ersten Mal gestaut wird. Unterhalb des Stausees besitzt das Tal einen anderen Charakter, es ist zumeist recht tief und weist schmale Auen und steile Hänge auf. Der Waldanteil bleibt weiterhin sehr hoch. Die Moldau passiert die Stadt Vyšší Brod (Hohenfurth) und ändert nach und nach ihre Laufrichtung nach Norden. Diese Himmelsrichtung wird sie für ihren gesamten weiteren Verlauf grob beibehalten. Weiter passiert der Fluss die sehenswerte Stadt Český Krumlov (Böhmisch Krumau oder Krummau) und fließt tief unter der Burg Dívčí Kámen vorüber. In diesem Bereich ist das Tal sehr windungsreich. Vor der Stadt České Budějovice oder (Böhmisch) Budweis verlässt die Moldau den Böhmerwald.
Im Slapy-Stausee wird die Moldau erneut über dutzende Kilometer gestaut. Wenige Kilometer unterhalb der Staumauer befanden sich einst die berühmten und zugleich berüchtigten St.-Johann-Stromschnellen (Svatojánské proudy), denen Bedřich Smetana ein musikalisches Denkmal gesetzt hatte. Sie versanken mit dem Bau des Štěchovice-Staudammes. Im Staubereich eines weiteres Dammes liegt die Insel des Heiligen Kilian mit den Resten des Klosters Insula im Fluss.
Die mittlerweile zu einem mächtigen Fluss angewachsene Moldau fließt nun durch die Prager Innenstadt, wo sie zusammen mit den zahllosen Sehenswürdigkeiten der Stadt unvergleichliche Kulissen bietet. Noch bevor der Fluss die Stadt verlässt, zeigt sich sein Tal erneut relativ eng mit teilweise steilen Talwänden, ehe es sich vor der Stadt Kralupy nad Vltavou deutlich weitet. Bei Mělník schließlich mündet die Moldau in die von rechts kommende Elbe. Mit einer höheren durchschnittlichen Wasserführung und einer größeren Länge ist sie der hydrographische Hauptfluss. Die Elbe erweckt insofern den Eindruck, Hauptfluss zu sein, als sie schon oberhalb der Mündung ein breiteres Tal hat und die Fließrichtung beibehält, während die Moldau an der Mündung eine deutliche Linkskurve macht. Ein Kanal zweigt einige Kilometer oberhalb der Mündung von der Moldau ab und mündet fast unmittelbar nach der Moldau in die Elbe.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der vollständige Eintrag in der Wikipedia.