Kalender
Die Kalender des 19. Jahrhunderts boten ihren Lesern nicht nur ein vollständiges Kalendarium, vielfältige Informationen im Hinblick auf die Bewältigung alltäglicher Probleme und einen ausgebauten "prognostischen" Teil, sondern auch eine Vielzahl kürzerer Erzählungen und erfreuten sich aufgrund ihres unterhaltsamen Charakters rasch großer Beliebtheit. Sie bildeten nicht nur eine wichtige Informationsquelle, sondern auch unterhaltsamen Lesestoff. Um 1870 gab es über 500 verschiedene allein im deutschsprachigen Raum.
Der wohl bekannteste Kalender des 19. Jahrhunderts ist der Rheinländische Hausfreund, für den dessen Redakteur Johann Peter Hebel unzählige Artikel belehrender oder erheiternder Art geschrieben hat. Ein weiterer Kalender, den Karl May auch kannte, war Die Spinnstube von W. O. von Horn.
Karl May und die Kalender[Bearbeiten]
Schon die frühen Arbeiten Mays, die Geographischen Predigten, stehen eindeutig in der Tradition der entsprechenden Werke Johann Peter Hebels.
May arbeitete auch später immer gern und oft für sogenannte Volks- oder Marienkalender, als da sind bzw. waren:
- Neuer deutscher Reichsbote
- Trewendt's Volks-Kalender
- Großer Volks-Kalender des Lahrer Hinkenden Boten
- Münchmeyer's Illustrirter Haus- und Familien-Kalender
Eine besondere Gruppe bildeten die katholischen Volkskalender, in denen von 1891 bis 1910 May-Texte erschienen:
- Benziger's Marien-Kalender
- Eichsfelder Marien-Kalender
- Regensburger Marien-Kalender
- Einsiedler Marien-Kalender
Siehe dazu: Marienkalendergeschichten.
Literatur[Bearbeiten]
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Der "Allgemeine Haus-Freund" aus Stolpen oder Neues vom "Reichsboten" – Unbekannte May-Abdrucke entdeckt (IV). In: Karl May & Co. Nr. 96/2004. [einiges Basiswissen zu Kalendern]