Joseph von Eichendorff

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Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neiße, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik.

Eichendorff und Karl May[Bearbeiten]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

Der Jäger Abschied (1810)[Bearbeiten]

Das vollständige Gedicht bei zeno.org.

"Wer hat dich, du schöner Wald,
Aufgebaut so hoch da droben?
Wohl den Meister will ich loben,
So lang noch mein' Stimm' erschallt!"
gilt dem Hochwalde, dessen dunkles Getann mit seinen Wurzeln sich an die steilsten Felsenklüfte klammert und die vom Sturme zerrissenen Gipfel hoch in das Glühen der Alpen taucht. (Geographische Predigten)[1]

Da giebt es sowohl für die Lust als auch das Weh des Menschenherzens ein lauschiges Plätzchen, an welchem man dem Walde, dem verschwiegenen, das stille Glück vertraut oder den nagenden Kummer klagt, und dazu rauschen die Wipfel und flüstern die Zweige so theilnehmend und beschwichtigend; das Herz wird ruhig, der Glaube schlägt wieder Wurzel, die Hoffnung grünt, das Vertrauen erstarkt, der entmuthigte Wille ermannt sich zu neuer That und beim Scheiden aus schattigem Grunde ertönt es mit neuem Muthe:
"Was wir still gelobt im Wald,
Wollens draußen ehrlich halten,
Ewig bleiben treu die Alten,
Bis das letzte Lied erschallt!"[2] (Geographische Predigten)[3]

"[...] Und mit Fulton dürfen Sie mir erst recht nich kommen. Den kenne ich inwendig und ooch auswendig. Er is der Dichter des schönen Abendliedes von der goldenen Abendsonne, welches drüben in Deutschland jedes Schulkind singen lernt. Der erste Vers lautet:
'Wer hat dich, du schöner Wald,
Offgebaut so schön?
Nie kann, wenn die Büchse knallt,
Deinen Glanz ich sehn!' [4]
Und jetzt nach diesem Alibibeweise werden Sie so rechtlich denkend sein, mir zuzugeben, daß ich Sie in den Wissenschaften überflügelt habe und Ihnen ganz besonders in der Weltgeschichte überlegen bin. Nich?"
"Ja, wir geben es zu," lachte Fred. "Sogar in der Dichtkunst sind Sie unser Meister. Sie haben es in derselben, wie ich eben hörte, so weit gebracht, die Anfänge dreier Volkslieder in einer einzigen Strophe zu bringen."
"O, das is gar nich schwer. Bei mir kommen die Jamben eben nur so gesäuselt. [...]" (Der Geist des Llano estakado)[5]

Abschied (1810)[Bearbeiten]

Das vollständige Gedicht bei Wikisource.

Vermählt sich der Laub- mit dem Nadelwalde, so entsteht jene liebe Vereinigung von Hell und Dunkel, von Zartheit und Kraft, welche mit dem bekannten
"O Thäler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt!"
gemeint ist und die Freundlichkeit des einen mit dem Ernste des anderen in die innigste Verbindung bringt. (Geographische Predigten)[6]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Geographische Predigten. In: Karl Mays Werke, S. 310 f. (vgl. KMW-I.1.A-29:24, S. 190).
  2. In der vierten Strophe von Eichendorffs Gedicht lautet diese Zeile: Bis das letzte Lied verhallt.
  3. Karl May: Geographische Predigten. In: Karl Mays Werke, S. 313 (vgl. KMW-I.1.A-29:24, S. 190).
  4. Die fett gesetzten Stücke parodieren Eichendorffs Gedicht, in dem die entsprechenden Zeilen lauten: Wer hat dich, du schöner Wald, / Aufgebaut so hoch da droben?
  5. Karl May: Der Geist der Llano estakata. In: Karl Mays Werke, S. 35870 (vgl. KMW-III.1-191:23, S. 354).
  6. Karl May: Geographische Predigten. In: Karl Mays Werke, S. 312 f.

Weblinks[Bearbeiten]