Indianische Dressur
Indianische Pferdedressur gibt es nur bei Karl May.
Die sogenannte indianische Pferdedressur umfasst bei Karl May:
- schnauben, wenn sich ein Fremder (Weißer) nähert
- auf Anweisung hinlegen und nicht rühren, bis ihr Herr den Befehl aufhebt
- Fremde nicht im Sattel dulden (abwerfen)
- sich auf Befehl lautlos verhalten
Zur "indianischen Schule" gehört auch folgende Übung:
- "[...] Du bist im Karriere geritten, mit einem Fuße im Sattel hängend und mit einem Arme am Halsriemen, deinen Körper an die eine Seite des Pferdes legend. Das thut man im Kampfe, um sich vor den Geschossen des Feindes zu schützen, zur Friedenszeit aber nur, wenn man die volle Schule übt. [...]" (Karl May: Unter der Windhose)[1]
Laut Karl May kann ein indianisch geschultes Pferd auch Rote und Weiße auseinanderhalten – und zwar an Kleidung und Geruch. Daher verkleidet sich Old Shatterhand in Old Surehand I als Indianer, indem er sich in Mugwortpflanzen wälzt, um seinen Geruch zu neutralisieren, den Hut unter der Jacke versteckt und sich eine Indianerdecke umhängt. Prompt gehorcht ihm das Comanchenpferd aufs Wort (in Comanchen-Sprache) und rebelliert erst, als er sich wieder in der Kleidung eines Weißen zeigt. Die darauffolgende Auseinandersetzung zwischen Pferd und Reiter gewinnt Old Shatterhand - durch die Kraft seiner Schenkel, die das Pferd schließlich in die Knie zwingt. Es handelt sich um die Entführung des jungen Lieblingspferdes von Vupa Umugi, dem Häuptling der Naiini-Comanchen.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Karl May: Unter der Windhose. In: Karl Mays Werke, S. 62392 (vgl. KMW-IV.27-183, S. 91).
Literatur[Bearbeiten]
- Barbara Siebert: "Ich saß so ruhig im Sattel wie auf einem Stuhl". Pferde, Reiten und die Reitkunst im Werk von Karl May. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2003, S. 87–118. (Onlinefassung)