Das Seegespenst

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Das Seegespenst ist eine Erzählung von Robert Kraft, die 1910 in Das Buch für Alle bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

Steuermann Robert heuert bei Kapitän Paul Müller, den er noch von früher her kennt, auf der "Portland" an. Kapitän Müller hat vor einem Jahr seine Frau verloren, die von einer Sturzsee über Bord gespült worden war. In Collare fällt dem Kapitän der Ehering ins Meer, genau am Todestag seiner Frau. Als er nach dem Ring taucht, sieht er in 14 Metern Tiefe seine Frau, umhüllt von einem grünen Schleier, nach ihm winken. Robert kann seinen Freund überzeugen, dass dieser nur eine Vision gehabt habe und Paul gesteht nun, dass er seiner Frau einst den Schwur geleistet habe, ihr auf den Grund des Meeres nachzufolgen, wenn sie auf dem Wasser ihren Tod findet.

Sieben Tage später befindet sich die "Portland" bereits wieder auf hoher See, als Kapitän Müller erneut die geheimnisvolle Gestalt, die er für seine verstorbene Frau hält, aus dem Meer auftauchen und winken sieht. In der Nacht träumt er dann, dass seine Frau nur noch einmal käme, ihn dann aber auch holen würde. Am nächsten Morgen bemerken plötzlich die Matrosen der "Portland" die Erscheinung in einiger Entfernung hinter dem Schiff aus dem Meer auftauchen, Kapitän Müller stürzt sich in die See, umklammert das Wesen und geht mit ihm unter. Rasch wird ein Boot ausgesetzt, um den Kapitän zu retten, allerdings fischen die Matrosen nur eine hölzerne, mit grünen Algen bewachsene Gallionsfigur mit einem angebrochenen Arm aus dem Meer. Diese war durch einen Strick, der sich vermutlich am Kupferbeschlag verfangen hatte, mit dem Schiff verbunden und wurde so von diesem schon seit Collare mitgeschleppt. Der Kapitän oder seine Leiche können dagegen nicht gefunden werden.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Erzählung erschien erstmals 1910 in Das Buch für Alle.

1912 wurde sie im Illustrierten Deutschen Flottenkalender für 1913 bei Wilhelm Köhler in Minden in Westfalen erneut abgedruckt, von diesem Kalender wurde 1988 durch Koehlers Verlagsgesellschaft mbH ein Reprint herausgegeben.

1992 nahm Walter Mayrhofer die Erzählung in seinen Sammelband Novellen auf, der zudem noch die Erzählungen "Santa Madonna", Im "Weißen Roß", Fünf Wochen in der Heilsarmee, In der Kolonie, Zweimal getäuscht, Der Seehund und die kluge Frau sowie Drei helle Fenster enthielt.[1]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.

Diverses[Bearbeiten]

Die Veröffentlichung im Illustrierten Deutschen Flottenkalender ist mit drei Zeichnungen von Fritz Bergen illustriert.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 649 ff.

Weblinks[Bearbeiten]