Amand von Ozoróczy
Amand von Ozoróczy im Karl-May-Film | |
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Amand von Ozoróczy (* 13. Oktober 1885; † 8. September 1977) war ein Wiener Schauspieler und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Amand von Ozoróczy und Karl May[Bearbeiten]
Im Juni 1902 wandte von Ozoróczy sich brieflich an Karl May und bot an, eine biographische Lebensskizze zu verfassen. Er habe sich auch bereits mit Mays Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld verständigt, der zwar einverstanden sei, ihn aber an May verwiesen habe. Ozoróczy schlug vor:
- im rein biographischen Theil Schilderungen der Jugendjahre u. Reisen, als solche aus Ihren Werken herausgehoben; ein chronologisch-übersichtlicher Abriß Ihrer literarischen Thätigkeit, eingehende Besprechung der Werke, Beleuchtung der gegnerischen Umtriebe ab Juni 1899, eine meine Darlegungen unterstützende kl. Blütenlese von Citaten u. eventuell eine neue Auswahl von Leserbriefen als 'Stimmen aus dem Publicum'. In e. besondern Abschnitt gedenke ich, durch eine Schilderung Ihres Heims erstens den vielen zudringlichen Anfragen an Sie ein Ende zu machen u. den diesbezüglichen Verleumdungen d. 'Frankfurter Ztg.' entgegenzutreten.[1]
Er erhielt keine Antwort.
Am 24. Januar 1904 wandte er sich noch einmal an May und erwähnte, dass die Monographie fast 700 Manuskriptseiten umfassen würde – und dass auch Friedrich Ernst Fehsenfeld nicht positiv reagiert habe.[2] Auf Mays Bitte hin schickte er ihm kurz darauf das Manuskript Die Karl-May-Frage.
1907 lernte er Karl May persönlich kennen und fühlte sich diesem eng verbunden. Er setzte sich publizistisch für May ein, indem er für einen Nachdruck von Abdahn Effendi 1909 ein Vorwort schrieb, als dessen Autor lange May selbst galt.
Klara May glaubt in ihrem Tagebuch, er sei ein Starrkopf. Sein Wahlspruch sei:
- Schaff als ob des Lebens Rot
- Nie von Deinen Wangen schwände,
- Aber leb', als ob der Tod
- Schon vor Deiner Türe stände.
spätere Arbeit für Karl May[Bearbeiten]
Er glaubte auch fest an Karl Mays Frühreisen und unterstützte Gustav Urban. Er verfasste zu diesen und anderen Themen mehrere Aufsätze in den Karl-May-Jahrbüchern.
In einem Schreiben an Hartmut Kühne erwähnt er 1970, dass er Verfasser eines (nicht realisierten) "Winnetou"-Drehbuchs sei.[3]
Er übernahm 1974 (als 88-Jähriger!) die Rolle des Ildefons Schober in Syberbergs biografischem Karl-May-Film.
Werke (Auswahl)[Bearbeiten]
- Karl Mays Erstling. (über Babel und Bibel) In: Augsburger Postzeitung. 28. Juli 1907.
- Karl May. Eine literarische Porträtstudie. In: Das Vaterland. Wien, 6. Februar 1909.
- Kara Ben Nemsi. In: Deutsches Volksblatt. Wien, 24. März 1915
- Phantasie und Photo. In: Neues Wiener Journal vom 30. Oktober 1920
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II bis V. Sonderbände zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005/06. ISBN 978-3-7802-0170-6
- Eckehard Koch: Karl May, Amand von Ozoróczy und 'Winnetou IV'.. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 180/2014.
- Gerhard Klußmeier/Hainer Plaul: Karl May und seine Zeit. Bilder, Dokumente, Texte. Eine Bildbiografie. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2007, insb. S. 573. ISBN 978-3-7802-0181-2
Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag in der Sekundärliteraturübersicht der KMG.
- Fotokarte von 1926 als Fundstück Nr. 256 des Karl-May-Verlags