Adam Senger

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Adam Senger (* 20. Juni 1860 in Döringstadt; † 17. März 1935 in Bamberg) war Domkapitular und später Weihbischof im Erzbistum Bamberg.

Leben[Bearbeiten]

Nach dem Besuch des Alten Gymnasiums in Bamberg, wo er 1878 das Abitur mit Auszeichnung absolvierte, studierte er in Bamberg Theologie. Am 22. Oktober 1882 zum Priester des Erzbistums Bamberg geweiht, war er anschließend als Kaplan in Hausen, Memmelsdorf, Fürth, Lichtenfels und Kronach tätig. Von Erzbischof Joseph von Schork 1891 zum Domvikar und Domprediger an den Bamberger Dom berufen, legte er diese Stelle 1893 nieder und begab sich von 1893 bis 1895 nach Rom, wo er zum Doktor des Kirchenrechts promovierte.

Seit 1895 Gymnasiallehrer am Alten Gymnasium in Bamberg, wurde er 1902 zum Domherrn des Erzbistums Bamberg berufen und 1911 von Erzbischof Friedrich Philipp von Abert zum Generalvikar der Erzdiözese ernannt.

Papst Pius X. ernannte Senger am 2. Dezember 1912 zum Titularbischof von Comana Armeniae und Weihbischof für das Erzbistum Bamberg. Die Bischofsweihe spendete ihm am 12. Januar 1913 Erzbischof Johann Jakob von Hauck.

Adam Senger und Karl May[Bearbeiten]

Am 18. November 1904 erschien anonym in der Augsburger Postzeitung Adam Sengers Artikel Karl May als Religionsphilosoph. Senger befasste sich hier mit Karl Mays später Reiseerzählung Und Friede auf Erden!, bezeichnet ihn als Humanitätsapostel, der

vielleicht unbewußt der Freimaurerei das Wort redet.[1]

Anfang 1907 hatte Senger kritische Aufsätze an Karl May gesandt, worauf dieser am 29. März brieflich antwortete:

Herzlichen Dank für die Zusendung Ihrer "Volkslektüre und Volksbibliotheken"! Sie sagen da, ich sei furchtbar blosgestellt. Ich habe an meinem schweren Lebenswerk zu schreiben und also keine Zeit, an jedem Orte für mich selbst einzutreten. Aber aus Ihren Worten spricht doch wenigstens kein Uebelwollen gegen mich, und so gestatte ich mir, Ihnen einige Veröffentlichungen mit der Bitte zu unterbreiten, gütigst Einsicht nehmen zu wollen. Ich behaupte keinesweges, daß ich mit den Verfassern immer einverstanden sei. Besonders unter den biographischen Versuchen ist Manches, was ich zu widerlegen habe. Aber man fühlt doch bereits, daß die Zeit gekommen ist, in der es keinen katholischen Hauptredakteur mehr giebt, der seine Religion dadurch schändet, daß er sich von der gottesleugnerischen, demokratischen "Frankfurter Demoiselle"[2] dupiren und verführen läßt, unsere deutsche Literaturgeschichte mit Episoden zu bereichern, die es noch nie, auch bei heidnischen Völkern noch nie, gegeben hat! Hochwürden sind der Erste und der Einzige, der mir sendet, was er über mich schreibt. Das ist ehrenhaft! Das freut mich![3]

Weitere Texte Adam Sengers oder Kontakte zu Karl May sind nicht bekannt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik III, S. 424.
  2. Gemeint ist die Frankfurter Zeitung.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 179 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]