Bearbeiten von „Baalbek“
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden.
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und speichere dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Libanon.JPG|thumb|180px|right|Baalbek im Libanon]] | [[Datei:Libanon.JPG|thumb|180px|right|Baalbek im Libanon]] | ||
− | '''Baalbek''' (arabisch: بعلبك Ba<font face="Arial Unicode MS">ʿ</font>lbak) ist | + | '''Baalbek''' (arabisch: بعلبك Ba<font face="Arial Unicode MS">ʿ</font>lbak) ist eine Provinzhauptstadt im Libanon. |
− | + | Die Stadt geht auf die römische Kolonie Heliopolis (nicht zu verwechseln mit Heliopolis in [[Ägypten]]) zurück, die 15 v. Chr. gegründet wurde. Hier standen die großen Tempelanlagen von Baalbek mit dem größten Einzeltempel des Römischen Reichs. Inzwischen ist Baalbek eine Ruinenstadt. | |
− | |||
− | |||
== Baalbek und Karl May == | == Baalbek und Karl May == | ||
{{Handlungsorte|1=[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]<br>[[Reisetagebücher]]}} | {{Handlungsorte|1=[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]<br>[[Reisetagebücher]]}} | ||
− | Baalbek | + | [[Datei:Großer_Block_im_Steinbruch_Baalbek.jpg|mini|rechts|Riesenhafter Kalksteinblock in Steinbruch bei Baalbek (um 1880)]] |
+ | Während ihrer Reise durch den Orient ("[[Orientzyklus]]") besuchen [[Kara Ben Nemsi]] und [[Hadschi Halef Omar]] auch Baalbek. | ||
+ | Dort treffen sie auf [[Sir David Lindsay]], der von [[Abrahim-Mamur]] ausgeraubt werden sollte und dann im Stich gelassen wurde. | ||
Während seiner großen [[Orientreise]] [[1899]]/[[1900]] besuchte Karl May Anfang [[Juni]] (Pfingsten) 1900 diese Gegend. | Während seiner großen [[Orientreise]] [[1899]]/[[1900]] besuchte Karl May Anfang [[Juni]] (Pfingsten) 1900 diese Gegend. | ||
− | :'' | + | :''"Meine Beschreibung in Bd. 3 trifft das Richtige."''<ref>Reisetagebuch, zitiert nach: ''In fernen Zonen'', S. 191.</ref> |
− | Er wohnt (gemeinsam mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Plöhn) im Hotel | + | Er wohnt (gemeinsam mit seiner Frau Emma und dem Ehepaar Plöhn) im Hotel "Viktoria". |
== Mays Beschreibung == | == Mays Beschreibung == | ||
− | + | [[Datei:Baalbek.jpg|thumb|left|Jupitertempel, dessen Fundament drei der vier größten je verbauten Steine der Welt enthält]] | |
− | [[Datei:Baalbek.jpg|thumb| | + | :''...als sich die Vorhöhen des Antilibanon [...] endlich öffneten, sahen wir das berühmte Thal von Baalbeck vor uns liegen. Die großartigen Massen dieser Ruinen nahmen einen weiten Flächenraum ein, und es gibt wohl kaum eine zweite Ruinenstadt, deren Überreste einen so gewaltigen Eindruck machen, wie diese Mauer- und Gebäudereste.'' |
− | :''...als sich die Vorhöhen des Antilibanon | ||
:''Gleich beim Eintritte in das Trümmerfeld erblickten wir seitwärts einen Steinbruch, in welchem ein Kalksteinblock von riesenhafter Größe lag. Er hatte gegen dreißig Ellen Länge, sieben Ellen Breite und eine gleiche Dicke. Solche Blöcke bildeten das Material zu den Riesenbauten von Baalbeck. Ein einziger von ihnen hat ein Gewicht von sicher dreißigtausend Centnern. Wie konnten bei der Art der damaligen mechanischen und technischen Hülfsmittel solche Massen dirigirt und bewältigt werden? Das ist ein Räthsel. | :''Gleich beim Eintritte in das Trümmerfeld erblickten wir seitwärts einen Steinbruch, in welchem ein Kalksteinblock von riesenhafter Größe lag. Er hatte gegen dreißig Ellen Länge, sieben Ellen Breite und eine gleiche Dicke. Solche Blöcke bildeten das Material zu den Riesenbauten von Baalbeck. Ein einziger von ihnen hat ein Gewicht von sicher dreißigtausend Centnern. Wie konnten bei der Art der damaligen mechanischen und technischen Hülfsmittel solche Massen dirigirt und bewältigt werden? Das ist ein Räthsel. | ||
Zeile 26: | Zeile 25: | ||
:''Um diesen Tempel zu errichten, baute man zunächst ein Fundament, welches um fünfzehn Ellen die Erde überragte; darauf kamen drei Schichten jener Riesenblöcke, deren Gewicht soeben angegeben wurde, und dann erst auf ihnen ruhten die kolossalen Säulen, welche die mächtigen Architrave trugen. Die sechs übrig gebliebenen Säulen des einstigen Sonnentempels haben eine Höhe von siebenzig Fuß und am Piedestal einen Durchmesser von sechs Fuß. Der kleine Tempel war 800 Fuß lang und 400 Fuß breit und zählte vierzig Säulen. | :''Um diesen Tempel zu errichten, baute man zunächst ein Fundament, welches um fünfzehn Ellen die Erde überragte; darauf kamen drei Schichten jener Riesenblöcke, deren Gewicht soeben angegeben wurde, und dann erst auf ihnen ruhten die kolossalen Säulen, welche die mächtigen Architrave trugen. Die sechs übrig gebliebenen Säulen des einstigen Sonnentempels haben eine Höhe von siebenzig Fuß und am Piedestal einen Durchmesser von sechs Fuß. Der kleine Tempel war 800 Fuß lang und 400 Fuß breit und zählte vierzig Säulen. | ||
− | :''Auch die Stadt Baalbeck an und für sich war im Alterthum bedeutend, da sie auf dem Wege von Palmyra nach Sidon lag. Abu Abeïda, der gegen die Christen von Damaskus so menschlich gesinnte Mitkämpe Chalid's, eroberte auch Baalbeck. Man machte aus der Akropolis eine Citadelle, und aus dem Materiale der zerstörten Tempel errichtete man Befestigungsmauern. Später kamen die Mongolen, dann die Tataren, und was diese übrig ließen, wurde im Jahre 1170 durch ein Erdbeben verwüstet. Was noch vorhanden ist, gewährt eine sehr schwache Idee von der einstigen Pracht und Herrlichkeit.'' | + | :''Auch die Stadt Baalbeck an und für sich war im Alterthum bedeutend, da sie auf dem Wege von Palmyra nach Sidon lag. Abu Abeïda, der gegen die Christen von Damaskus so menschlich gesinnte Mitkämpe Chalid's, eroberte auch Baalbeck. Man machte aus der Akropolis eine Citadelle, und aus dem Materiale der zerstörten Tempel errichtete man Befestigungsmauern. Später kamen die Mongolen, dann die Tataren, und was diese übrig ließen, wurde im Jahre 1170 durch ein Erdbeben verwüstet. Was noch vorhanden ist, gewährt eine sehr schwache Idee von der einstigen Pracht und Herrlichkeit.'' (Karl May: ''Von Bagdad nach Stambul'', Hausschatz-Fassung) |
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == | ||
Zeile 55: | Zeile 35: | ||
* [[Ekkehard Bartsch]]/[[Hans Wollschläger]]: ''Karl Mays Orientreise 1899/1900''. In: ''[[In fernen Zonen]]'', [[Karl-May-Verlag]] [[1999]]. | * [[Ekkehard Bartsch]]/[[Hans Wollschläger]]: ''Karl Mays Orientreise 1899/1900''. In: ''[[In fernen Zonen]]'', [[Karl-May-Verlag]] [[1999]]. | ||
* Margarete van Ess: ''Heliopolis – Baalbek 1898-1998 – Forschen in Ruinen. Ausstellung in Baalbek-Libanon zur Erinnerung an den Besuch Kaiser Wilhelms II. am 11. November 1898''. DAI – Orientabt., Direction Générale des Antiquités du Liban. Das Arab. Buch, Berlin [[2001]]. ISBN 3860933094 | * Margarete van Ess: ''Heliopolis – Baalbek 1898-1998 – Forschen in Ruinen. Ausstellung in Baalbek-Libanon zur Erinnerung an den Besuch Kaiser Wilhelms II. am 11. November 1898''. DAI – Orientabt., Direction Générale des Antiquités du Liban. Das Arab. Buch, Berlin [[2001]]. ISBN 3860933094 | ||
− | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
− | |||
* [http://www.menzel-hilbersdorf.de/katalog18/ Stein des Südens]. | * [http://www.menzel-hilbersdorf.de/katalog18/ Stein des Südens]. | ||
* [http://www.dainst.org/index_2951_de.html Deutsches Archäologisches Institut]. | * [http://www.dainst.org/index_2951_de.html Deutsches Archäologisches Institut]. |