Symbol

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Ein Symbol ist eine stellvertretende, vereinfachte Darstellung eines Objekts oder Sachverhalts.

Allgemeines[Bearbeiten]

Der Terminus Symbol (lateinisch symbolum, von griechisch σύμβολον, sýmbolon: (Kenn-)Zeichen, Emblem, (Sinn-)Bild, eigentlich: das Zusammengefügte) wird im Allgemeinen für Bedeutungsträger (Wörter, Gegenstände, Vorgänge etc.) verwendet, die eine Vorstellung meinen (von etwas, das nicht gegenwärtig sein muss). Welche Vorstellung dann mit dem Wort "Symbol" konkret assoziiert (verbunden) werden soll, wird in den verschiedenen Anwendungsgebieten im Einzelnen speziell definiert.

Symbole, wie sie in Religion, Mythos oder Kunst vorkommen, lassen sich in ihrer Bedeutung oft nicht rein rational übersetzen oder interpretieren. Sie enthalten einen Bedeutungsüberschuss: während die Bedeutung beispielsweise eines Verkehrszeichens genau definiert ist, übersteigt die Bedeutung eines religiösen, geträumten oder mythologischen Symbols die rationale Ebene und hat über den kulturellen Kontext hinaus eine für den Verwender oft intime psychische Bedeutung, die ohne fundierte Methode kaum eindeutig erkennbar ist.

bei Karl May[Bearbeiten]

Nachdem die Old-Shatterhand-Legende aufgeflogen war, also ungefähr ab 1900, ging Karl May dazu über zu behaupten, sein ganzes Werk sei symbolisch zu verstehen und überhaupt habe er bisher nur Vorarbeiten geliefert, sein eigentliches, sein symbolisches oder auch symbolistisches Werk beginne erst jetzt.

Das Symbol definierte er dabei folgendermassen:

Wie Gott sich in sich selbst versenkte, als er beschloß, das All mit seiner Schöpfung zu erfüllen, so läßt sich der schaffende Künstler in sein eigenes Ich hinunter, während er im Geiste und in der Vollkraft seiner Werke auf die Höhe des sichtbaren Lebens steigt.[1]

Das künstlerische Prinzip symbolischer Gestaltung hat May am Beispiel seines Gedichts Der Dorf-Bildschnitzer (Der Herrgottsschnitzer) veranschaulicht: Der arme, alte, einfache Herrgottsschnitzer wird zum wirklichen Künstler, indem er den Stoff, die Materie beseelt und so deren inneres Wesen erfaßt:

Er läßt den Stoff, das Holz, weinen, und er läßt es jauchzen... Das ist das Innere. Aber noch tiefer als dieser Schmerz und diese Freude liegt etwas anderes, nämlich das psychische Erleben des äußerlich Geschauten. Denn nur aus diesem seelischen Miterleben heraus entwickelt sich jenes unwägbare, ich möchte sagen, himmlische Fluidum, welches das Werk des Meisters durchgeistigt und verklärt und als sicherstes Zeichen gelten darf, daß er ein wirklicher, ein wahrer Künstler ist.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Briefe über Kunst I. In: Der Kunstfreund. 22. Jg. (1906), H. 8, S. 153. Reprint: Karl May. Leben - Werk - Wirkung. Eine Archiv-Edition. Hrsg. Ekkehard Bartsch. Abt. I a. Heft 3: Briefe über Kunst. Bad Segeberg o. J. [1988].
  2. Karl May: Briefe über Kunst II. In: Der Kunstfreund. 22. Jg. (1906), H. 12, S. 198.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]