Old Cursing-Dry (Erzählung)

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Handelnde Personen in
Old Cursing-Dry (Erzählung)

Sohn Fletcher
Dick Hammerdull
Pitt Holbers
Nitsas-kar
Old Cursing-Dry
Old Shatterhand
Pats Avat
Winnetou


Handlungsorte

Wilder Westen

Old Cursing-Dry. Reiseerinnerung von Dr. Karl May ist eine Marienkalendergeschichte Karl Mays.

Textgeschichte

Die Erzählung wurde 1895 geschrieben und 1896 erstmals im Regensburger Marien-Kalender für das Jahr des Heiles 1897 und in dessen Parallelausgabe Tiroler Marien-Kalender für das Jahr des Heiles 1897 erstmals veröffentlicht.[1]

1897 wurde der Text dann unter dem Titel Gott läßt sich nicht spotten in den Band Auf fremden Pfaden der Gesammelten Reiseerzählungen übernommen.

Gott läßt sich nicht spotten ist seitdem in allen Nachauflagen und Neuausgaben von Auf fremden Pfaden enthalten. So findet sich die Geschichte heute unter dem Titel Der Flucher in bearbeiteter Form in Band 23 der Gesammelten Werke, Auf fremden Pfaden.

1979 erschien die Wiedergabe des Erstdrucks in Christus oder Muhammed. Marienkalender-Geschichten, einem Reprint der Karl-May-Gesellschaft.

Inhalt

Winnetou und Old Shatterhand befinden sich bei den Navajos, als zwei Kundschafter der Pa-Ute ergriffen werden. Um das Lager der Pah-Utahs zu finden, reiten sie auf Kundschaft. Auf dem Weg treffen sie Dick Hammerdull und Pitt Holbers, die in Begleitung eines gewissen Mr. Fletcher sind, der in jedem Satz, den er sagt, mehrere Flüche verwendet. Hammerdull und Holbers wollten zu den Navajos, um Hilfe für ihre bei den Pa-Ute gefangenen Gefährten zu holen, die nur gefangen wurden, weil Mr. Fletcher, genannt Old Cursing-Dry, zwei Pa-Ute getötet hat, darunter den Sohn des Häuptlings.

Fletcher bestreitet dies und sagt, er wolle auf der Stelle erblinden und zerschmettert werden, wenn er die beiden Indianer getötet hätte. Ein dritter Indianer hat aber Fletcher bei der Ermordung beobachtet, und beschreibt ihn dem Häuptling der Pa-Ute in dem Augenblick, als Winnetou sie belauscht. Winnetou hat so Beweise gegen Fletcher, der inzwischen von Old Shatterhand wegen seinen ständigen Lästerungen gefesselt und geknebelt wurde.

In der Nacht werden die weißen Gefangenen, unter denen sich der Sohn Fletchers befindet, befreit. Die Pa-Ute werden in einen Canyon gelockt und mit Hilfe der herbeigerufenen Navajos umzingelt. Man schließt Frieden, und Fletcher wird den Pa-Ute ausgeliefert. Davor hat er sich aber selbst durch einen Schuss aus der Pistole des Häuptlings der Pa-Ute die Augen unrettbar verletzt. In der Nacht wird er von seinem Sohn befreit, sie werden aber, da sie auf einem Pferd reiten, vom Posten angeschossen, der Sohn stirbt. Fletcher reitet blind und hilflos mit dem Pferd weg. Versehentlich lenkt er das Pferd zu einer Felsenkante, das Pferd weigert sich weiterzulaufen und wirft ihn ab. Er zerschmettert. Auf dem Sterbebett bereut er seine Lästerungen.

Erweiterte Inhaltsangabe

Als Kind beobachtet der spätere Old Shatterhand einen fluchenden Fuhrmann und ahmt ihn kindlich nach. Sein Vater und seine geliebte Großmutter strafen ihn mit Ausschluss von seinem Lieblingsessen und groben Abwaschen des „schmutzigen“ Mundes. So wird dem kleinen Karl das Fluchen lebenslang verleidet. Winnetou und Old Shatterhand befinden sich bei den Navajos, als zwei Kundschafter der Pa-Ute ergriffen werden. Um das Lager der Pa-Utes zu finden, reiten sie auf Kundschaft. Auf dem Weg treffen sie Dick Hammerdull und Pitt Holbers, wegen ihrer Verteidigungstaktik die verkehrten Toasts genannt, die in Begleitung eines gewissen Mr. Fletcher sind, der in jedem Satz, den er sagt, mehrere Flüche verwendet. Dieser rohe Mensch ist ein mitleidloser Indianerhasser, was er ohne Rücksicht - besonders auf Winnetou - immer wieder äußert. Hammerdull und Holbers wollten zu den Navajos, um Hilfe für ihre von den Pa-Ute gefangenen Gefährten zu holen, die nur gefangen wurden, weil Mr. Fletcher, genannt Old Cursing-Dry, zwei Pa-Ute ermordet hat, darunter den Sohn des Häuptlings. Fletcher bestreitet dies und flucht, er wolle auf der Stelle erblinden und zerschmettert werden, wenn er der Mörder wäre. Ein dritter Indianer hat aber Fletcher bei dem Mord beobachtet und beschreibt ihn dem Häuptling der Pa-Ute in dem Augenblick, als Winnetou sie belauscht. Winnetou hat so Beweise gegen Fletcher, der inzwischen von Old Shatterhand wegen seiner ständigen Lästerungen gefesselt und geknebelt wurde. In der Nacht werden die weißen Gefangenen, unter denen sich der Sohn Fletchers befindet, mit Hilfe eines Floßes befreit. Fletchers Sohn ist keinen Deut besser als sein Vater und beleidigt direkt seine Befreier. Die Pa-Ute werden in einen Canyon gelockt und mit Hilfe der herbeigerufenen Navajos umzingelt. Die Pa-Ute erkennen ihre ausweglose Lage und verhandeln. Man schließt Frieden, wobei die Auslieferung Fletchers Teil der Verhandlungen ist. Davor wird aus Weißen und Indianern ein Savannengericht gebildet und Fletchers Schuld bewiesen. Er wird den Pa-Ute ausgeliefert, die ihn zu Tode martern wollen. Bei der Übergabe ergreift Old Cursing-Dry die Pistole des Häuptlings, schießt auf diesen, verfehlt, und schießt sich selbst in den Kopf. Die Waffe enthielt nur die Pulverladung, keine Kugel, der Schurke blendet sich so selbst. So geht der erste Teil des Fluches in Erfüllung. In der Nacht wird er von seinem Sohn befreit, sie werden aber, da sie auf einem Pferd reiten, vom Posten angeschossen, der Sohn stirbt. Fletcher reitet blind und hilflos weg. Versehentlich lenkt er das Pferd zu einer Felsenkante, das Pferd weigert sich weiterzulaufen und wirft ihn ab. Er liegt zerschmettert auf dem Boden des Canyons. Gott hat sein Gericht gehalten. Old Shatterhand überzeugt den Sterbenden jetzt, sein Fluchen zu bereuen und den Mord zu gestehen. Betend stirbt Old Cursing-Dry, Winnetou und Old Shatterhand hoffen, dass wenigstens seine Seele gerettet ist.

Illustrationen

Die Illustrationen bei der Erstveröffentlichung stammen von Emil Reinicke. Sein Old Shatterhand hat eindeutig Karl Mays Gesichtszüge.

Vertonung

2012 erschien bei Brendow das Hörspiel Old Cursing Dry nach einer Bearbeitung von Rainer Buck.

Anmerkungen

  1. Plaul/Klußmeier, S. 201 f., Nr. 282/282P.

Literatur

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks