Lorenzo Latorre

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Lorenzo Latorre (1875)

Lorenzo Latorre (* 28. Juli 1844[1] in Montevideo; † 18. Januar 1916 in Buenos Aires) war ein Politiker aus Uruguay.

Leben[Bearbeiten]

Latorre kämpfte 1863 im Bürgerkrieg und zwischen 1865 und 1868 im Krieg der Triple-Allianz (Argentinien, Uruguay und Brasilien) gegen Paraguay (siehe auch Südamerika). 1875 führte er den Aufstand gegen den Präsidenten, wurde im folgenden Kabinett Kriegs- und Marineminister und nach weiteren Putschen der eigentliche Herr des Landes.

Nach der Änderung des Wahlgesetzes wurde Latorre am 1. März 1879 zum Präsidenten gewählt. Doch seine Amtszeit dauerte wegen mangelnder Unterstützung nur ein Jahr. Am 13. März 1880 wurde er zum Rücktritt gezwungen und ging ins Exil nach Argentinien, wo er als wohlhabender Mann starb.

bei Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Lorenzo Latorre
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Am Rio de la Plata (nur erwähnt)

Der Ich-Erzähler wird im Roman El Sendador mehrfach auf seine Ähnlichkeit mit dem historischen Oberst Latorre angesprochen.

Eckehard Koch: In dem Zeitraum, in dem Mays Erzählung spielt, wurde Latorre aufgrund seiner ausgezeichneten soldatischen Fähigkeiten zum Oberstleutnant befördert, nämlich am 6. Oktober 1870. Doch wurde er im Juni des nachfolgenden Jahres seines Kommandos wieder enthoben, weil er mit Recht verdächtigt wurde, im Untergrund geheime Vorbereitungen für regierungsfeindliche Aktivitäten zu treffen. Im Hinblick auf den Umstand, daß May ausgerechnet Latorre für seine Erzählung ausgewählt hat, sei im Anschluß an die von B. Kosciuszko genannten Fakten noch darauf verwiesen, daß Latorre all sein Lebtag als sehr lebenslustiger Mensch galt, der vor allem Gefallen an sprühendem Witz fand.

Quellen Mays[Bearbeiten]

"Ein höheres, wenn auch mit der zügellosen Energie eines Artigas oder Flores gepaartes Streben finden wir unter den neueren Machthabern Uruguays bloß bei einem einzigen, bei Latorre, und auf die Laufbahn dieses verhältnismäßig jugendlichen Mannes, der vielleicht noch einmal eine Rolle in seinem Vaterlande spielen wird, möchten wir etwas näher eingehen. Aus den ärmeren Volksschichten hervorgegangen, ernährte Latorre als ganz junger Mann seine alte Mutter in sehr ehrenwerter Weise zuerst als Zigarrenarbeiter, dann als Setzer in einer Buchdruckerei...
Latorre trat als gemeiner Soldat in die Armee und brachte es durch seinen niemals angezweifelten persönlichen Mut vor Schluß des Krieges bis zum Range eines Oberstleutnants. Sein weiteres Aufrücken zum Oberst hing mit einer der zahlreichen Revolutionen zusammen, bei der Latorre als Werkzeug diente, um, als ihm seine Zeit gekommen schien, das Spiel zu wiederholen."[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Nach Wikipedia; laut Eckehard Koch 1840.
  2. Hugo Zöller: Pampas und Anden, 1884, S. 176 f.

Literatur[Bearbeiten]

  • Enciclopedia Universal Ilustrada, Europeo-Americana, 70 Bde. Barcelona 19081930.
  • Dr. Jose M. Fernandez Saldana: Fichas Para un Diccionario Urugayo de Biografias. Montevideo: Universidad de la Republica Oriental del Uruguay, 1945.
  • Michael Rheta Martin/Gabriel H. Lovett: An Encyclopedia of Latin-American History. New York 1956.
  • H. M. Bailey/A. P. Nasatir: Lateinamerika von Iberischen Kolonialreichen zu autonomen Republiken. Magaus Kulturgeschichte. Essen 1975.
  • Eckehard Koch: Zwischen Rio de la Plata und Kordilleren. Zum historischen Hintergrund von Mays Südamerika-Romanen. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1979. (Onlinefassung)
  • Bernhard Kosciuszko: "Man darf das Gute nehmen, wo man es findet." Eine Quellenstudie zu Karl Mays Südamerika-Romanen. In: Jb-KMG 1979. (Onlinefassung)

Weblinks[Bearbeiten]