Imprint

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Ein Imprint ist quasi der "Strohmann" eines Verlages; er ist eine Wort-Marke, die aber im Handel ebenso behandelt wird wie ein eigener Verlag. Dies dient dazu, Werbung zu konzentrieren, Bücher interessanter zu machen, die sonst im großen Programm zwischen allen anderen Büchern untergingen, aber auch, Bücher und ihren Ruf vom Verlag und seinem Ruf zu trennen – kein renommierter Wissenschafts- und Sachbuchverlag würde es riskieren, einen hervorragenden Roman eines hervorragenden Schriftstellers ins Programm zu nehmen, besonders wenn es sich um das Erstlingswerk handelt – und das auch dann nicht, wenn der gleiche Schriftsteller in diesem Verlag bereits viele erfolgreiche wissenschaftliche Werke veröffentlicht hat. Er gründet lieber einen neuen Verlag, unter dessen Name der Roman scheinbar erscheint, obwohl dieser neue Verlag nur auf dem Papier existiert, kein eigenes Personal hat und letztlich doch der Wissenschafts- und Sachbuchverlag der Herausgeber ist.

Ebenso ist kein Verlag bereit, nach dem Kauf eines anderen die damit erworbenen Marktan- und -vorteile aufzugeben, auch wenn er den gekauften Verlag völlig auflöst: als Marke, als Imprintverlag wird der aufgekaufte noch mindestens solange bestehen bleiben, wie dies irgendwelche Vorteile bringt. So hat beispielsweise Bertelsmann die bei deutschen Lesern eher unbekannte, aber weltweit größte englischsprachige Verlagsgruppe "Random House" aufgekauft, seine eigene Verlagsgruppe (Bertelsmann München) komplett dort eingegliedert und führt als Imprints u.a. die Verlage Heyne, Goldmann, DVA, Südwest, Manesse, Ariston, Blanvalet, C. Bertelsmann Verlag, cbj Kinder & Jugendbücher, cbt Jugendbücher (C. Bertelsmann Taschenbuch), Knaus Verlag (Albrecht Knaus Verlag) und noch rund dreißig andere deutsche und sehr viele englischsprachige mit ihrem jeweiligen eingeführten Verlagsprofil weiter.

Karl Mays "Erzgebirgische Dorfgeschichten" erschienen im "Belletristischen Verlag", einem Imprint des Buchhändlers Adalbert Fischer, der 1899 den Münchmeyer-Verlag von der Witwe Pauline Münchmeyer übernommen hatte.

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