Gert Ueding: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Juni 2020, 16:30 Uhr

Gert Ueding (* 22. November 1942 in Bunzlau) ist ein deutscher Germanist und Hochschullehrer. Von 1988 bis 2009 war er als Nachfolger von Walter Jens an der Eberhard Karls Universität Tübingen Inhaber des bislang einzigen Lehrstuhls für Rhetorik in Deutschland.

Leben und Werk

1964 begann Ueding in Köln ein Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Er wechselte 1965 an die Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er seine Studiengebiete um die Rhetorik erweiterte. Am philosophischen Seminar der Universität wurde er 1968 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent von Ernst Bloch.

Ueding schrieb seine Dissertation bei Walter Jens und wurde mit der Studie über Schillers Rhetorik 1970 promoviert. Im selben Jahr berief ihn Hans Mayer auf eine Assistentenstelle am Germanistischen Seminar der TU Hannover, dort wechselte er 1973 auf die Stelle eines Akademischen Rats. 1973 habilitierte er sich mit seinen Arbeiten zur Populärkultur und Massenliteratur (im Zentrum: Glanzvolles Elend. Versuch über Kitsch und Kolportage) an der TU und wurde 1974 an die neu gegründete Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berufen. Dort hatte er die Professur für Literaturgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Literatursoziologie inne.

Ueding wurde 1983 an das Seminar für Allgemeine Rhetorik in Tübingen berufen. Dort entwickelte er einen neuen und sehr erfolgreichen Magister- und Promotionsstudiengang Allgemeine Rhetorik, der das Gewicht des Studienfaches und die internationale Bedeutung der Tübinger Rhetorik auf Dauer begründete. Zugleich widmete er sich dem Aufbau und der Konzeption des internationalen Forschungsprojektes des Faches, dem Historischen Wörterbuch der Rhetorik. Daneben war er als Literaturkritiker für das Fernsehen, den Rundfunk und die Presse tätig. Später wurde er in die Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises und des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen. Als Jens 1988 emeritierte, übernahm Ueding den Lehrstuhl. Er gehörte der Jury des Deutschen Hörbuchpreises an, ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Verein Deutsche Sprache und Vorsitzender der Jury des Cicero-Redner-Preises, der jährlich in Bonn verliehen wird. Bis 2010 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der e.o.-plauen-Gesellschaft sowie der Jury des e.o.-plauen-Preises und bis 2011 der Jury "Hörbuch des Monats" des Seminars für Allgemeine Rhetorik. 2001 wurde er in das Kuratorium des Bundeswettbewerbes "Jugend debattiert" berufen.

1986 gründete er mit Unterstützung der Stadt Ludwigshafen die Ernst-Bloch-Gesellschaft und war Mitglied der Jury des Ernst-Bloch-Preises. Im Frühjahr 2009 wurde Ueding pensioniert. Sein Nachfolger ist Dietmar Till.

Ueding wurde 2006 auf eine Gastprofessur an der Universität St. Gallen berufen, die er weiterhin wahrnimmt. Daneben ist er als Dozent für das Studienkolleg zu Berlin der Studienstiftung und für das Mercator Kolleg für internationale Aufgaben tätig, auch als Redner ist er immer wieder hervorgetreten.

Uedings Arbeitsschwerpunkte liegen in der Rhetorikgeschichte, der Rhetorik und Ästhetik seit dem 18. Jahrhundert, der rhetorischen Theorie der Massenliteratur, der Rhetorik und Poetik der Kinderliteratur, der Rhetorik und Gesellschaftsethik, der Literaturkritik, der Topik des utopischen Denkens (Ernst Bloch) und der rhetorischen Produktionslehre.

Gert Ueding und Karl May

Gert Ueding ist Mitglied der Karl-May-Gesellschaft und Herausgeber des Karl-May-Handbuchs.

Veröffentlichungen zu May

Weblinks

  • Der vollständige Eintrag in der Wikipedia.
  • Eintrag in der Sekundärliteratur-Bibliographie bei der KMG