Friedrich Gerstäcker: Unterschied zwischen den Versionen

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*Der vollständige Eintrag bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gerstäcker Wikipedia].
 
*Der vollständige Eintrag bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gerstäcker Wikipedia].
 
*Texte von Friedrich Gerstäcker bei [http://gutenberg.spiegel.de/autoren/gerstaec.htm Projekt Gutenberg-DE].
 
*Texte von Friedrich Gerstäcker bei [http://gutenberg.spiegel.de/autoren/gerstaec.htm Projekt Gutenberg-DE].
*[http://www.litlinks.it/g/gerstaecker.htm Überblick über Texte von Friedrich Gerstäcker]
 
 
*[http://www.gerstaecker.org/ Homepage des Friedrich-Gerstäcker-Museums]
 
*[http://www.gerstaecker.org/ Homepage des Friedrich-Gerstäcker-Museums]
 
*[http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/abntrlit/primlit/reprints/gerstaecker/eimeo/eimeo.pdf "Das Mädchen von Eimeo" als PDF] (mit einer Einleitung von Klaus Eggers)
 
*[http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/abntrlit/primlit/reprints/gerstaecker/eimeo/eimeo.pdf "Das Mädchen von Eimeo" als PDF] (mit einer Einleitung von Klaus Eggers)

Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 13:28 Uhr

Friedrich Gerstäcker

Friedrich Gerstäcker (* 10. Mai 1816 in Hamburg; † 31. Mai 1872 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten]

Friedrich Gerstäcker wurde in Hamburg als Sohn eines Opernsängers und einer Schauspielerin geboren. Nach dem Tod seines Vaters (1825) lebte er mit seiner Schwester Molly zunächst bei seinem Onkel, dem Hofschauspieler Eduard Schütz, in Braunschweig und besuchte dort auch die Schule. Nach dem Abschluss der mittleren Reife fing er 1833 in Kassel eine kaufmännische Lehre an, die er nach zwei Jahren wieder abbrach. Hierauf begann er eine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem Rittergut Döben bei Grimma (bzw. dem dazugehörigen Gut in Haubitz). In dieser Zeit war er bereits von dem Wunsch beseelt, auszuwandern. Gerstäcker war ein begeisterter Leser von Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe in der Bearbeitung von Joachim Heinrich Campe sowie der Werke von James Fenimore Cooper und gründete seine Vorstellung von der Neuen Welt gerade auf die Lektüre des letzteren.

1837 reiste er erstmals in die USA und arbeitete in verschiedenen Berufen (als Heizer, Matrose, Jäger, Farmer, Koch, Silberschmied, Holzfäller, Schokoladenerzeuger, Hotelier). Da ihm das städtische Leben nicht zusagte, führte er das aufregende Leben eines Jägers. Seine Tagebuchaufzeichnungen aus Amerika schickte er seiner Mutter, die sie an Bekannte weitergab. Ohne sein Zutun erschienen sie in der Zeitschrift Rosen. Nach sechs abenteuerlichen Jahren, in denen er von Kanada bis Texas und von Arkansas bis Louisiana den Subkontinent durchwandert hatte, kehrte er enttäuscht von der Realität 1843 nach Deutschland zurück. Ermutigt durch den Erfolg seiner Zeitschriftenbeiträge schlug er die Karriere eines freien Schriftstellers ein.

Gerstäckers Grab auf dem Magni-Friedhof in Braunschweig

1844 veröffentlichte er sein erstes Buch, Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nordamerikas (Grundlage ist sein Tagebuch). Im nächsten Jahr heiratete er Anna Aurora Sauer, die Tochter eines Kunstmalers aus Dresden. Auch für die deutschen politischen Verhältnisse besaß er ein waches Auge und nahm an der Revolution von 1848 aktiv teil.

Ohne seine Gattin unternahm er 1849 eine weitere Reise über den "großen Teich", die ihn diesmal nach Südamerika, Kalifornien, Tahiti und Australien führte und von der er erst 1852 wieder nach Europa zurückkam.

1860 trat er eine Reise nach Südamerika an, von der er 1861 zurückkehrte, in dem Jahr, in dem auch seine Ehefrau starb. Mit einer Reisegesellschaft des Herzogs Ernst II. von Coburg-Gotha begab er sich 1862 auf eine weitere Tour, diesmal nach Ägypten. Im nächsten Jahr heiratete er ein zweites Mal, und zwar die 19-jährige Niederländerin Marie Luise Fischer van Gaasbeek.

Zu seiner endgültig letzten großen Reise brach Gerstäcker 1867 auf, deren Route von Nordamerika, Mexiko über die Westindischen Inseln und Venezuela ging. Danach ließ er sich in Braunschweig nieder und nahm noch als Kriegsberichterstatter am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teil.

Friedrich Gerstäcker starb 1872 im Alter von 56 Jahren in Braunschweig an einem Hirnschlag. Zuvor hatte er noch Vorbereitungen für eine Reise nach Asien und Indien getroffen.

Friedrich Gerstäcker und Karl May[Bearbeiten]

Deckelbild von Carl Lindeberg

Friedrich Gerstäcker war ein Autor von spannenden Abenteuerromanen und -erzählungen - aber auch Dorfgeschichten -, der ebenso Landschaften und kulturelle Verhältnisse gut wiederzugeben verstand, die auch beim jugendlichen Publikum ein dankbares Echo fanden. Seine Erzählungen und Romane regten zahlreiche Nachahmer an. Auch Karl May profitierte stark von ihm und verwendete Landschaftsbeschreibungen wie Sujets und Figuren.

Friedrich Gerstäcker als Quelle Karl Mays[Bearbeiten]

Karl Mays "Vom Tode erstanden" lehnt stark an Gerstäckers "Reisen. 1. Band: Südamerika, Californien, die Südsee-Inseln" an (bzw. an darauf basierende Kurzgeschichte "Das Hospital auf der Mission Dolores").

Die von May mehrfach umgeschriebene Erzählung "Die Rache des Ehri" (Erstfassung von 1878) verwendet Motive von Gerstäckers "Das Mädchen von Eimeo" (1868). Die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft gab zu diesem Thema 2009 die Broschüren "Friedrich Gerstäcker und Karl May. Eine Quellensuche von Josef Höck und Thomas Ostwald " und "Friedrich Gerstäcker: "Das Mädchen von Eimeo"/Karl May: "Die Rache des Ehri" mit Anmerkungen des Herausgebers Thomas Ostwald heraus.

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

"... Ich habe die Flußpiraten des Mississippi und die Buschklepper der Woodlands kennen gelernt und gar manchen Strauß mit ihnen ausgefochten; ..." ("Deadly dust"/"Winnetou III")

"Cooper, Marryat, Möllhausen, Gerstäcker. Habe gedacht, Alles Schwindel. Aber doch anders." ("Waldröschen")

"Uebrigens bin ich wirklich neugierig off die Bärengeschichte, und wenn der Dicke sie erzählt hat, so werde ooch ich in der Form von Friedrich Gerschtäcker berichten, in welcher Weise ich zum erschtenmal mit eenem Bären zusammengetroffen bin.« ..." ("Der Sohn des Bärenjägers")

Sonstiges[Bearbeiten]

In dem Roman "Aufbruch ins Ungewisse" (Blitz-Verlag, 2016) lässt Autor Thomas Ostwald den Ich-Erzähler Karl May auf den inkognito reisenden Gerstäcker treffen. Sie bestehen gemeinsam u.a. einen Schiffbruch auf einem Auswandererschiff.

Die Stadt Braunschweig stiftete 1947 den Friedrich-Gerstäcker-Preis, den ältesten deutschen Jugendbuchpreis, der alle zwei Jahre verliehen wird. Sein erster Preisträger war Kurt Lütgen (1952).

1979 wurde in Braunschweig die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft e.V. gegründet, die seit 1982 ein privates Friedrich-Gerstäcker-Museum betreibt.

Werke[Bearbeiten]

  • Streif- und Jagdzüge dirch die Vereinigten Staaten Nordamerikas, 1844
  • Die Regulatoren in Arkansas, 1846
  • Die deutschen Auswanderer. Fahrten und Schicksale, 1847
  • Mississippi-Bilder, 1847
  • Reisen um die Welt, 1847
  • Die Flußpiraten des Mississippi, 1848
  • Amerikanische Wald- und Strombilder, 1849
  • Pfarre und Schule, 1849
  • Amerikanische Wald- und Strombilder, 1849
  • Pfarre und Schule, 1849
  • Wie ist es denn nun eigentlich in Amerika?, 1849
  • Reisen, 1853
  • Der Wahnsinnige, 1853
  • Aus zwei Welttheilen, 1854
  • Fritz Wildau's Abenteuer zu Wasser und zu Lande, 1854
  • Tahiti, 1854
  • Aus der See, 1855
  • Aus Nord- und Südamerika, 1855
  • Nach Amerika, 1855
  • Californische Skizze, 1856
  • Der kleine Walfischfänger, 1856
  • Das alte Haus, 1857
  • Aus dem Matrosenleben, 1857
  • Die beiden Sträflinge, 1857
  • Der kleine Goldgräber in Kalifornien, 1857
  • Eine Gemsjagd in Tyrol, 1857
  • Herrn Mahlhuber's Reiseabenteuer, 1857
  • Waidmanns Heil, 1857
  • Die Welt im kleinen. Für die kleine Welt, 1857
  • Blauwasser, 1858
  • Der erste Christbaum, 1858
  • Der Flatbootmann, 1858
  • Gold, 1858
  • Hell und Dunkel, 1859
  • Inselwelt, 1860
  • Der Kunstreiter, 1861
  • Unter dem Aequator, 1861
  • Achtzehn Monate in Süd-Amerika, 1862
  • Heimliche und unheimliche Geschichten, 1862
  • Aus meinem Tagebuch, 1863
  • Die Colonie, 1864
  • Im Busch, 1864
  • Das Märchen von dem Schneider, der Bauchschmerzen hatte, 1864
  • Der Wilderer, 1864
  • General Franco, 1865
  • Pätz und Putz, 1865
  • Sennor Aguila, 1865
  • Unter Palmen und Buchen, 1865
  • Wilde Welt, 1865
  • Der Erbe, 1867
  • Eine Mutter, 1867
  • Unter den Penchuenchen, 1867
  • Hüben und drüben, 1868
  • Die Missionäre, 1868
  • Neue Reisen, 1868
  • Kreuz und quer, 1869
  • Ein Parcerie-Vertrag, 1869
  • Die Blauen und die Gelben, 1870
  • Buntes Treiben, 1870
  • Nach dem Schiffbruch, 1870
  • Das Wrack des Piraten, 1870
  • In Mexico, 1871
  • Verhängnisse, 1871
  • Im Eckfenster, 1872
  • In Amerika, 1872
  • Ein Plagiar, 1872

Literatur[Bearbeiten]

  • Andreas Graf: Von Öl- und anderen Quellen. Texte Friedrich Gerstäckers als Vorbilder für Karl Mays "Old Firehand", "Der Schatz im Silbersee" und "Inn-nu-woh". In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1997
  • Volker Griese: Von May-Figuren und deren literarischen Verwandten. In: M-KMG Nr. 96/1993
  • Anton Haider: Bausteine aus Gerstäcker. In: M-KMG Nr. 61/1984
  • Josef Höck / Thomas Ostwald: Karl May und Friedrich Gerstäcker. Karl-May-Jahrbuch 1979
  • Josef Höck / Thomas Ostwald: Friedrich Gerstäcker und Karl May. Eine Quellensuche. In: Beiträge zur Friedrich-Gerstäcker-Forschung Nr. 7 [2009] (erweiterte und veränderte Ausgabe des Artikels aus dem Karl-May-Jahrbuch 1979)
  • Friedrich Gerstäcker: Das Mädchen von Eimeo. Karl May: Die Rache des Ehri. Liebe, Eifersucht und Mord in der Südsee. (mit Kommentar)
  • Thomas Ostwald: Friedrich Gerstäcker, Leben und Werk. 2., korr. u. erg. Aufl. Braunschweig: Graff 1977. ISBN 3-87273-019-3
  • Jeffrey L. Sammons: Ideology, mimesis, fantasy. Charles Sealsfield, Friedrich Gerstäcker, Karl May, and other German novelists of America. Chapel Hill u.a.: Univ. of North Carolina Press 1998. (= University of North Carolina studies in the Germanic languages and literatures; 121) ISBN 0-8078-8121-X
  • Erich Seyfarth: Friedrich Gerstaecker. Ein Beitrag zur Geschichte des exotischen Romans in Deutschland. Freiburg im Breisgau: Univ. Diss. 1930.
  • Anton Zangerl: Friedrich Gerstäcker (1816-1872) - Romane und Erzählungen. Struktur und Gehalt. Bern u.a.: Lang 1999. (= Narratio; 15) ISBN 3-906762-76-9

Weblinks[Bearbeiten]