1908
Jahreschronik | ||
Vorangegangenes Jahr: | Karl May | Folgendes Jahr: |
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- Rudolf Lebius siegt in erster Instanz über Carl Wermuth, der ihm Unehrenhaftigkeit vorwirft. Wermuth geht in Berufung. Nach einigen Vertagungen zieht Lebius seine Klage im Oktober 1909 zurück.
- Ein Teil des Romans Durch die Wüste (Senitzas Befreiung) wird in Kötzschenbroda pantomimisch aufgeführt.
- Der Kriminalpsychologe Erich Wulffen erörtert in seinem Handbuch Psychologie des Verbrechers Mays Jugenddelikte ohne Namensnennung.
- May setzt am 8. März sein letztes Testament auf: Er verfügt die Einrichtung einer Stiftung und bestätigt Klara als Universalerbin.
- Friedrich Wilhelm Kahl beendet im März die Tätigkeit an der Auftragsarbeit für Lebius. Als er erfährt, dass es nicht um eine neutrale Betrachtung, sondern um eine Prozessschrift geht, zieht er seine Einwilligung und seinen Namen zurück. Zu spät: Im April erscheint die Broschüre unter seinem Namen und wird von Lebius sofort an Presse und Gerichte verschickt. May stellt Strafantrag gegen Kahl; Lebius' Mitarbeit ist unbewiesen. Kahl stellt sich nun auf die Seite Mays.
- Anfang April wird May in der Meineidssache vernommen. Um seine Ex-Frau zu diskreditieren (deren Aussage er gar nicht kennt!), übergibt er dem Untersuchungsrichter Larraß die Pollmer-Studie als private Lektüre.
- May schreibt Meine Beichte, wenig später noch eine zweite Fassung.
- Sascha Schneider verlässt im Frühjahr Deutschland.
- Lu Fritsch besucht May in Radebeul.
- Karl May beginnt Anfang September seine Amerikareise. Am 15. September landet er in New York. Anfang Oktober ist er bei seinem Schulfreund Ferdinand Pfefferkorn, bei dem er die nächsten vierzehn Tage verbringt. In Lawrence hält May den Vortrag Drei Menschheitsfragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Auf der Reise erwirbt Klara May zahlreiche indianische Gegenstände.
- Anfang November sind sie zurück; brechen aber Ende des Monats nochmal nach London auf. Von dort verschicken Karl und Klara zahlreiche Karten und kehren am 6. Dezember offiziell nach Hause zurück.
- May bricht den Kontakt zu seinem Rechtsanwalt Rudolf Bernstein ab, nachdem er bei diesem Undankbarkeit und Geldgier festgestellt hat. Er kündigt ihm schriftlich. Zu einer Aussprache kommt es nicht. Sein neuer Anwalt im Münchmeyer-Prozess ist Franz Netcke.
geboren[Bearbeiten]
- 18. Januar: Karl Streller, Karl-May-Forscher
- 21. Februar: Klara Emma Fabiani, Tochter der Familie Fabiani
- 25. März: Helmut Käutner, Schauspieler
- 8. April: Hugo Fregonese, Regisseur
- 8. April: Lydia Gorutschko, Nichte Sascha Schneiders
- 3. Mai: Bruno Schwatzek, Illustrator
- 8. Juli: Harald Reinl, Regisseur
- 8. Dezember: Ursula Grabley, Schauspielerin
- Roger Pérot, Illustrator
- Fred Raupach, Schauspieler
- Robert Stoop, Illustrator
gestorben[Bearbeiten]
- 2. Januar: Georges Manolescu, Hochstapler
- 22. Januar: August Wilhelmj, Violinist
- 12. Februar: Friedrich Wilhelm Layritz, Ernstthaler Kaufmann
- 28. Juni: Franz Treller, Schriftsteller
- 20. Juli: Ernst Klotz, Rechtsanwalt Karl Mays
- 2. Dezember: Hermann Schönlein, Verleger
- Emilie Meyer, Briefpartnerin Karl Mays
Primärliteratur[Bearbeiten]
- Abdahn Effendi. (in Grazer Volksblatt)
- Meine Beichte [zwei Fassungen]
- In den Schluchten des Balkan. [Karl Mays Illustrierte Reiseerzählungen; Bilder von Peter Schnorr] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
- Durch das Land der Skipetaren. [Karl May's Illustrierte Reiseerzählungen; Bilder von Willy Moralt] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
- Der Schut. [Karl May's Illustrierte Reiseerzählungen; Bilder von Claus Bergen] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
- Winnetou I. [Karl May's Illustrierte Reiseerzählungen; Bilder von Claus Bergen] Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld Freiburg i. Br.
Übersetzungen[Bearbeiten]
- Ein erstes Karl-May-Buch erscheint auf Isländisch.
- Polnisch: Durch die Wüste. Verlag von Eduard Uszycki Lemberg.
Sekundärliteratur[Bearbeiten]
- Friedrich Wilhelm Kahl(/Rudolf Lebius): Karl May, ein Verderber der deutschen Jugend.
- M. Moenanus: Ist Karl May ein Verderber der deutschen Jugend? (May lieferte dafür Material)
- Paul Rentschka: Karl Mays Selbstenthüllung.
- Franz Weigl: Karl Mays pädagogische Bedeutung.