Xylographie

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Die Xylographie (eigentlich Holzschnitt, meistens aber für Holzstich) war die meist verwendete Reproduktionstechnik für Illustrationen im 19. Jahrhundert.

Dabei wird eine quer zur Faser geschnittene Holzplatte statt mit einem Messer mit einem Kupferstich-Grabstichel bearbeitet. Damit kann künstlerisch eine größere Halbtonabstufung erreicht werden. Der Holzstich ist als technische Weiterentwicklung des Holzschnitts einzustufen.

Wiedergabe von Fotografien[Bearbeiten]

Die für die Wiedergabe von Graustufen im Massendruck erforderliche Rastertechnik war noch nicht erfunden und so mussten Fotografien zu Holzstichen übertragen werden. Das harte Hirnholz gestattete unmittelbare Druckauflagen von 100.000 Stück und mehr. Als Photoxylographie bezeichnet man daher ein Holzschnittverfahren, bei dem der zu reproduzierende Gegenstand fotografisch auf den präparierten Holzstock übertragen wird.

Früher überzog man den Holzstock mit einer Schicht von Chromgelatine und kopierte hierauf das Bild; da aber die Gelatineschicht oft durch Messer und Stichel geschädigt und somit der genaue Schnitt erschwert wurde, wendete man Ende des 19. Jahrhunderts das folgende Verfahren an:

Einige Tropfen dickes, mit etwas Salmiak versetztes Eiweiß werden aus den Holzstock gebracht und mit fein gepulvertem und gut trockenem Eiweiß überstäubt. Man gibt sodann dem Stock eine drehende Bewegung und verreibt die aufgestäubte Schicht fein und so lange, bis die Oberfläche fast ganz trocken ist.

Alsdann poliert man den Überzug und übergießt ihn 2 Minuten lang mit einer Lösung von Silbernitrat (1:8), wischt den Überschuss weg, lässt trocknen, räuchert 20 Minuten über wässerigem Ammoniak und kopiert unter dem Negativ. Man wäscht darauf nicht länger als 30 Sekunden, vergoldet und fixiert zugleich mit einer Fixiernatronlösung (1:6), welche etwas Soda und Chlorgold enthält.

Vermag der Xylograf nach fotografischen Übertragungen zu schneiden, so ist der Holzstock schnittfertig, andernfalls muss er noch von dem Zeichner überarbeitet werden.

Beispiel für eine Xylographie bei Karl May[Bearbeiten]

siehe dazu: May-Porträt (1889)

Weblinks[Bearbeiten]