Welt der Abenteuer

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Variante 1

Bei "Welt der Abenteuer - Meisterwerke der Spannung" (WdA), herausgegeben von Roland Schmid, handelt es sich um eine Reihe von Abenteuerromanen, die ab 1963 im Karl-May-Verlag und später in anderen Verlagen erschienen. Optisch ähnelten sie Karl May's Gesammelten Werken, waren aber weinrot gebunden. Die Idee zu dieser Reihe war nicht neu. Bereits im Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld war eine Reihe "Die Welt der Fahrten und Abenteuer" erschienen, seinerzeit aufgrund heftiger Proteste Karl Mays nicht in "seiner" Buchausstattung.

Varianten[Bearbeiten]

Variante 2
Variante 3
Variante 4
Variante 5

Mehrere Ausstattungs-Varianten[1] der sogenannten "roten Reihe" u.a. aufgrund von Lizenzvergaben und Resteverwertungen sind zu unterscheiden.

Var. 1: Karl-May-Verlag: Ab 1963 weinrote Leinwand mit Gold- und Schwarzprägung und farbigem Deckelbild, die sogenannte "rote Reihe", die aber so einheitlich nicht ist, wie sie im Allgemeinen gesehen wird (zu Beginn etwas dunklere, gewachste (deshalb glatte) Leinwand, später etwas hellere, ungewachste (deshalb raue) Leinwand, die letztere Variante mit und ohne blindgeprägte Weltkugel auf dem Hinterdeckel.
Var. 2: Wie Var. 1, aber ohne Deckelbild und Deckelprägung, statt dessen mit farbig illustriertem Schutzumschlag. In dieser Variante nur ein Band bekannt.
Var. 3: Verlagswechsel zum Ustad-Verlag und Ausstattungswechsel: von Band zu Band andersfarbige Leinwand mit buntem Deckelbild ohne Goldprägung (1 Neuausgabe, 2 Restaufbindungen bereits erschienener Bände bekannt). Mit dieser Variante Abschluss der Reihe.
Var. 4: Lizenzausgaben im Unipart-Verlag (im größeren Format der Karl-May-Jubiläumsausgabe) zwischen 1976 und 1980: olivgrüne Pappbände mit neuem Deckelbild und wieder anders illustriertem Schutzumschlag. Es handelt sich um satzidentische Neudrucke mit optisch hochvergrößertem Druckbild. Die wenigen Bände dieser Edition stellen gewissermaßen die zweite Auflage dar.
Var. 5: Anfang der Achtzigerjahre veranstaltete Unipart keine Neudrucke mehr, sondern übernahm einfach nicht aufgebundene Buchblocks des KMV (also wieder im kleinen Format) und versah sie mit hellgrünen (bei Berndt Guben: olivgrünen) Pappeinbänden mit neuem Deckelbild. Weil Unipart die Blocks einschließlich der KMV-Titelseite übernahm, ohne sich wenigstens namentlich auf dem Einband zu verewigen, wird häufig fälschlicherweise davon ausgegangen, diese Ramschausgabe stamme vom Karl-May-Verlag.

Erschienene Titel[Bearbeiten]

inoff.
Nr.
Autor Titel Var. 1 Var. 2 Var. 3 Var. 4 Var. 5
 1. Robert Kraft Goldschiff und Vulkan 1963
 2. Sir John Retcliffe Nena Sahib I (Volk in Folter) 1963
 3. Sir John Retcliffe Nena Sahib II (Indien in Flammen) 1963
 4. Sir John Retcliffe Die Abenteurer 1964 1976 198?
 5. Sir John Retcliffe Goldfieber 1964 1976
 6. Elliott Arnold Cochise 1964
 7. Elliott Arnold Blutsbrüder 1964
 8. James Fenimore Cooper Der Spion 1964 1976
 9. Robert Kraft Die Sturmbraut (Wir Seezigeuner I) 1964
10. James Fenimore Cooper Der Bienenjäger 1965 1976 198?
11. Mari Sandoz Cheyenne 1965
12. Charles Sealsfield Das blutige Blockhaus 1965 1976 198?
13. Gabriel Ferry Der letzte der Kaziken 1965 198?
14. Gabriel Ferry Wildes Mexico 1965 198?
15. Karl Reiche Die Teufelsmühle im Orinoco 1966 198?
16. Robert Kraft Der Kommodore (Wir Seezigeuner II) 1966 198?
17. Robert Kraft Blockadebrecher (Wir Seezigeuner III) 1966 198?
18. Berndt Guben El Silbador (Der Pfeifer 1) 1966 198?
19. Berndt Guben Kerker und Ketten (Der Pfeifer 2) 1966 198?
20. Robert Arden Sergeant Berry 1966 1980 198?
21. Robert Arden Gold in New Frisco 1967 198?
22. Willi Meinck Marco Polo I (Seltsame Abenteuer in Venedig) 1967 198?
23. Willi Meinck Marco Polo II (Seltsame Reisen in den Fernen Osten) 1967 198?
24. Berndt Guben Der Erbe des Radscha (Der Pfeifer 3) 1967 198?
25. Berndt Guben Piratenblut (Der Pfeifer 4) 1967 198?
26. Robert Arden Buck schießt zuviel 1967 198?
27. Tex Harding Dschungelgold 1967 1971 198?
28. Berndt Guben Die Schatzhöhle (Der Pfeifer 5) 1968 198?
29. Berndt Guben Tödliche Feindschaft (Der Pfeifer 6) 1968 198?
30. Robert Arden Episode in Texas 1968 198?
31. Robert Arden Die Jacht Isabel 1968 1968 1971 198?
32. Robert Kraft Der Klabautermann (Wir Seezigeuner IV) 1968 198?
33. Wolfgang Schreyer Fremder im Paradies 1971 198?

Weitere Einbandunterscheidungen[Bearbeiten]

Var. 1 (+ 2) lässt sich aufgrund kleinerer Abweichungen in der Einbandgestaltung weiter unterteilen:
a) gewachste, glatte Leinwand ohne Nennung der Binderei auf dem Hinterdeckel
Bände 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
b) gewachste, glatte Leinwand mit Nennung der Binderei "L[udwig] Fleischmann, Fulda"
Bände 2, 3, 4, 6, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 16, 17, 32
c) ungewachste, raue Leinwand ohne Nennung der Binderei auf dem Hinterdeckel
Bände 18 (i), 19 (i), 20
d) ungewachste, raue Leinwand mit Nennung der Binderei "L[udwig] Fleischmann, Fulda"
Bände 16, 17, 18 (ii), 19 (ii), 20, 21, 22, 24 (i), 25 (i), 25 (ii), 27, 28 (ii), 29 (ii), 32
e) ungewachste, raue Leinwand mit Weltkugel auf dem Hinterdeckel
Bände 11, 12, 21, 22, 23, 26, 27, 30, 31 (Var. 1 + 2)

Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei "Der Pfeifer" (Bände 18/19, 24/25 und 28/29) zwei Rückengestaltungen nachweisbar sind:
i) Haupttitel am oberen Kapital, Autorname und Einzeltitel im Rückenschild, Verlagssignet Zelte am unteren Kapital
ii) Autorname am oberen Kapital, Haupt- und Einzeltitel im Rückenschild, Bandnummer am unteren Kapital

Meisterwerke der Spannung - Unterhaltung für Jung und Alt[Bearbeiten]

Es gibt keine weiteren Bände, die durch entsprechende eingedruckte Angaben der Reihe "Welt der Abenteuer" zugeordnet wären. Es erschienen jedoch innerhalb der oben deutlich gewordenen zeitlichenen Lücke zwischen 1968 und 1971 weitere Abenteuer-Bände, für die sich umgangsprachlich aufgrund des bei den meisten Bänden - nicht bei allen - verwendeten Untertitels die Reihenbezeichnung "Historische Romane" eingebürgert hat. Sie sind optisch anders gestaltet und den eingedruckten Werbeseiten zunächst noch eindeutig als "außerhalb der Reihe" "Welt der Abenteuer" bezeichnet. In späteren Verlagsprospekten, Flyern und auf Lesezeichen wurden sie jedoch eindeutig als dieser Reihe zugehörig beworben. Häufig findet sich auch eine gemeinsame (!) neue Reihenbezeichnung: "Meisterwerke der Spannung - Unterhaltung für Jung und Alt". Offenbar hatte man sich ab 1968 entschlossen, das Reihen-Konzept zugunsten individueller Gestaltung aufzugeben, und kehrte dann 1971 sowohl zur Reihe selbst, als auch zu einer einheitlichen Gestaltung, wenn auch auch zu einer neuen in anderem Verlag zurück, stellte dann aufgrund des ausbleibenden Erfolgs aber gänzlich ein.

inoff.
Nr.
Autor Titel Jahr Verlag Ausstattung
34. I. L. Harrisson Die Ketzerin 1968 Karl-May-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
35. Sir John Retcliffe Die Wölfin von Skadar (Der Krimkrieg I) 1968 Karl-May-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
36. Sir John Retcliffe Um das Schwarze Meer (Der Krimkrieg II) 1968 Karl-May-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
37. Sir John Retcliffe Sewastopol (Der Krimkrieg III) 1968 Karl-May-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
38. Frank Cornel Kopfjäger 1969 Ustad-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
39. Otto Ruppius Der Pedlar und sein Vermächtnis 1969 Ustad-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
40. Kurt David Dschingis-Chan 1969 Ustad-Verlag Großformat; Leinwand mit ill. Schutzumschlag
41. Robert Arden Die Inseln des Käptn Kidd 1969 Ustad-Verlag Kleinformat; Efalin mit ill. Schutzumschlag

Die Bände 34-39 gab es wiederum in Restaufbindungen bei Unipart mit Pappeinbänden (schwarzer Rücken) und neuen Deckelillustrationen. Auch hier wieder hat Unipart sich namentlich nicht verewigt. Diese zwischenzeitlich erschienenen Abenteuerbände sind gewissermaßen die Missing Links, die Veränderungen innerhalb der Hauptreihe erklären helfen.
So stimmt etwa die Gestaltung der Var. 2 - abgesehen vom Format - mit den Bänden 34-37 überein. Band 38 hat dieselbe Einbandfarbe wie Var. 3 von Band 27. Band 41 markiert die Rückkehr zum Kleinformat.
Auch der Verlagswechsel findet im Zwischenzeitraum statt. Offenbar hatte man zwischen 1968 und 1969 die Idee, unter dem Namen des KMV nur noch Karl-May-Bezügliches zu veröffentlichen und für die andere Abenteuerliteratur den Tochterverlag Ustad zu reaktivieren.

Geplante, aber nicht realisierte Bände[Bearbeiten]

Zum Abschluss seien noch einige Informationen zu nicht mehr realisierten Projekten protokolliert:

  • Schnelldampfer Mikrokosmos von Robert Kraft wurde bereits im ersten Band der WdA (1963) als in Vorbereitung befindlich angezeigt. Zu einer Realisierung kam es nie. Die Gründe dafür sind nicht klar. Thomas Braatz vermerkt in seiner Robert-Kraft-Bibliografie (S. 311), dass der Band im Druck fertig vorlag und im Herbst 1972 erscheinen sollte, aufgrund von Kompetenzschwierigkeiten zwischen den Brüdern Schmid aber nicht mehr realisiert worden sei.
  • Auf der Titelblattrückseite aller Robert-Kraft-Bände wird als ein geplanter Titel Die Augen der Sphinx angeführt. Es wird aber nicht dezidiert darauf verwiesen, dass die Veröffentlichung innerhalb der WdA erfolgen sollte. Der 1997 innerhalb der "Edition" Ustad erschienene vierbändige Schuber kann als eine späte Realisierung des Projekts angesehen werden, sieht aber inhaltlich sicher anders aus, als das in den Sechzigerjahren geplant war, denn die Notizen und Fragmente aus Robert Krafts Nachlass, die in die Ausgabe einfließen sollten, waren mittlerweile verschollen - das gilt bis heute - und konnten daher nicht berücksichtigt werden.
  • In den Werbeanhängen der Bände 8-19 wurden zwar keine geplanten Titel mehr genannt, aber immerhin die Autoren von Fortsetzungsbänden, darunter auch Henry Rider Haggard. An welches konkrete Buch seinerzeit gedacht war, ist nicht bekannt.
  • Im Nachwort zu "Der letzte der Kaziken" (1965) wurden weitere Titel von Gabriel Ferry angekündigt: Banditen und Freischärler und Die Squatters. Weshalb es zum Erscheinen nie kam, ist unklar.
  • Im Anhang von "Goldfieber" (1964) kündigte der Karl-May-Verlag die Herausgabe weiterer Werke Sir John Retcliffes an: Die Assassinen in einem Band sowie mehrere kürzere Romane und Novellen, darunter: Das Fest der schwarzen Liebe, Die Eisprinzessin, Garibaldi, Drache und Bär und Markos Grimaldi.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Der Pfeifer 6 - in weiß
    Achtung! Es kursieren Gerüchte über eine sog. "weiße" Ausgabe oder "Testausgabe". Tatsächlich hat Joachim Schmid, der bei nur zwei Bänden die Herausgabe übernommen hatte, für sich privat jeweils wenige Exemplare dieser beiden Titel mit weißem Pappeinband herstellen lassen. Deckel- und Rückengestaltung stimmen mit Var. 1 überein, lediglich Verlagsangabe und Bandnummer auf dem Rücken sind abweichend in schwarz geprägt. Bernd Gubens "Piratenblut (Der Pfeifer 4)" befindet sich im Verlagsarchiv in Bamberg. Ein Exemplar des 6. Pfeifer-Bandes "Tödliche Feindschaft" befindet sich im Besitz eines mit Joachim Schmid befreundet gewesenen Privatsammlers.

Weblinks[Bearbeiten]