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<p><b>Neue Seite</b></p><div>[[Datei:Therese Keiter.jpg|thumb|left|Therese Keiter]]<br />
'''Therese Keiter geborene Kellner''' (* [[20. Juni]] [[1859]] in Melsungen; † [[5. April]] [[1925]]), war die Ehefrau von [[Heinrich Keiter]] und unter dem Pseudonym '''M. Herbert''' (benannt nach einem Onkel, der nach seiner [[Emigration|Auswanderung]] in die [[USA]] als Colonel Julius Herbert in der amerikanischen Armee diente) eine damals bekannte Schriftstellerin.<br />
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== Leben und Werk ==<br />
Sie begann sehr jung (nach eigenen Angaben mit sieben Jahren) mit Dichten und nannte sich bereits bei ihren frühesten Veröffentlichungen ''Marie Herbert''. Nach dem Besuch der Stadtschule in Melsungen war Therese Zögling der Ursulinen in Fritzlar; ein wissenschaftliches Sprachstudium in Kassel schloss sie mit dem Sprachlehrerinnenexamen ab, ohne jedoch den Beruf auszuüben.<br />
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Ihre erste Veröffentlichung im ''[[Deutscher Hausschatz|Deutschen Hausschatz]]'' ist für [[September]] [[1880]] belegt – das ist auch die einzige Veröffentlichung, die in der Ära [[Venanz Müller]] erfolgte.<br />
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Ab [[1882]] verfasste sie etwa 70 Novellen und zahlreiche Gedichte, ohne mit ihnen sofort an die Öffentlichkeit zu treten. Die erste Novelle, betitelt ''Miß Edda Brown'', wurde in der ''[[Kölnische Volkszeitung|Kölnischen Volkszeitung]]'' abgedruckt. Mit dem Roman ''Das Kind seines Herzens'' wurde sie in der deutschen Literatur bekannt. Stadt und Bevölkerung ihrer Heimatstadt Melsungen wurden zum Gegenstand von drei Romanen mit den Titeln ''Die Wenderoths'', ''Die Idealisten'' und ''Die Bartenwetzer''.<br />
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[[1888]] lernte sie Heinrich Keiter kennen, den sie am [[3. November]] [[1888]] in Paderborn heiratete. Das junge Ehepaar zog nach [[Regensburg]], wo Heinrich Keiter seit [[Oktober]] als Verlagsleiter und Herausgeber des ''Deutschen Hausschatzes'' bei [[Verlag Friedrich Pustet|Pustet]] tätig war. Ihre Eltern folgten ihnen nach Regensburg. Schon für den 15. Jahrgang (ab Oktober 1888) waren Texte von ''M. Herbert'' angekündigt.<br />
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[[1889]] gebar Therese Keiter einen Sohn, Engelbert, der später [[Rechtsanwalt]] wurde und das dichterische Erbe der Mutter verwaltete. [[1898]] starb Heinrich Keiter und Therese war genötigt, ihren Lebensunterhalt und den ihres Sohnes sowie der Stieftochter mit Dichten und Verfassen von Romanen und Novellen zu verdienen. Der Kontakt zum ''Hausschatz'' brach fast völlig ab, nur für die Redaktion der Frauenbeilage erhielt sie noch ein festes Honorar. <br />
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Im [[Dezember]] [[1906]] trug Therese Keiter (unter dem Pseudonym ''M. Herbert'') im alten Casino in Melsungen auf Einladung des damaligen Bürgermeisters Otto Gleim eigene Werke vor. 1925 starb die Dichterin im Alter von 66 Jahren. <br />
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Von ihren insgesamt 14 Romanen, vier Lebensbildern und über 100 Novellen wurden 250.000 Bände gedruckt. In Regensburg ist eine Straße nach ihr genannt und an ihrem Wohnhaus wurde eine Gedenktafel angebracht. <br />
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== Therese Keiter und Karl May ==<br />
Ob sich [[Karl May]] und Therese Keiter persönlich kennen gelernt haben, ist noch nicht endgültig geklärt, aber möglich. Karl May war [[1890]] in Regensburg<ref>[[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]]: ''[[Karl-May-Chronik]] I''. [[Sonderbände zu den Gesammelten Werken|Sonderband zu den Gesammelten Werken]]. [[Karl-May-Verlag]] [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[2005]], S. 391. ISBN 978-3-7802-0170-6.</ref> und danach übermittelte Keiter per Post auch Grüße ''von meiner Frau'', was auf ein persönliches Kennenlernen hindeutet.<br />
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Therese Keiter und Karl May befanden sich in direktem Konkurrenzkampf um Druckplatz im ''Deutschen Hausschatz''. Heinrich Keiter, der kein so großer Karl-May-Fan war wie sein Vorgänger [[Venanz Müller]], reduzierte den May'schen Anteil und veröffentlichte (stattdessen?) auch Texte von seiner Frau. May nahm ihm das übel, obwohl Therese Keiters Platzanteil doch weit hinter seinem zurück stand.<br />
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Da Heinrich Keiters Gesundheitszustand bereits ab [[1894]] sehr schlecht war, hält [[Wilhelm Vinzenz]] es für möglich, dass Therese Keiter ihren Mann bei der redaktionellen Arbeit unterstützte, zumal – seiner Meinung nach – die Streichungen im ''[[In der Heimath]]''-Kapitel nicht Heinrich Keiters Handschrift aufweisen.<ref>Wilhelm Vinzenz: ''Randbemerkungen'', S. 26.</ref>[[Klara May]] jedenfalls schrieb [[1926]] an [[Euchar Albrecht Schmid]], dass May sicher gewesen sei, dass die 444-Seiten-Kürzung wenigstens indirekt auf das Konto Therese Keiters ginge.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 511 f.</ref><br />
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Angeblich trägt die [[Gul-i-Schiras]] Züge von Therese Keiter.<ref>[[Franz Cornaro]]: ''Eine Mitteilung von Amand von Ozoróczy'', S. 16.</ref><br />
Wilhelm Vinzenz hält das dagegen für unwahrscheinlich.<ref>Wilhelm Vinzenz: ''Randbemerkungen'', S. 29.</ref><br />
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In einer Gedenkschrift ''50 Jahre Deutscher Hausschatz'' ([[September]] [[1923]] im ''Regensburger Hausschatz'') lästert ''M. Herbert'' so über Karl May, dass eine bereits vorhandene Antipathie zu seinen Lebzeiten nicht unwahrscheinlich ist.<br />
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== Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
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== Literatur ==<br />
* Franz Cornaro: ''Eine Mitteilung von Amand von Ozoróczy - und was mir dazu einfiel''. In: ''[[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 74]]''/[[1987]], S. 16-19. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/074/index.htm Onlinefassung])<br />
* Wilhelm Vinzenz: ''Randbemerkungen zu Therese Keiter, Otto Denk und zum 'Mir von Dschinnistan''. In: ''[[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 78]]''/[[1988]], S. 24-31. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/078/index.htm Onlinefassung])<br />
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[[Kategorie:Personen|Keiter, Therese]]<br />
[[Kategorie:Schriftsteller|Keiter, Therese]]</div>Tamarin